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Mit der GeForce RTX 3080 Ti kann NVIDIA ein Modell aufbieten, welches in der Leistung dem bisherigen Spitzenmodell, der GeForce RTX 3090, recht nahe kommt, aber eben "nur" die Hälfte des Speichers bietet. Mit den Varianten von Gigabyte und Inno3D haben wir uns schon einige Einstiegsmodelle angeschaut, von MSI kam ein High-End-Modell hinzu. Jetzt werden wir in diesem Doppeltest die EVGA GeForce RTX 3080 Ti FTW3 Ultra Gaming und KFA2 GeForce RTX 3080 Ti SG unter die Lupe nehmen.
Die GeForce RTX 3080 Ti brauchte mehrere Anläufe und war bereits im Winter 2020 geplant, erschien nun aber erst Anfang Juni. Warum ein solches Modell erst geplant, dann doch abgesagt wurde, um am Ende nun doch am Markt zu erscheinen, dafür gibt es vermutlich gleich mehrere Gründe.
NVIDIA sah sich offenbar genötigt, der Radeon RX 6900 XT etwas entgegenzustellen. Zwar blieb die Leistungskrone der GeForce RTX 3090 erhalten, aber der GeForce RTX 3080 rückte das Big-Navi-Flaggschiff offenbar zu nah auf die Pelle bzw. NVIDIA sah sich zu oft geschlagen. Die Leistung der GeForce RTX 3080 Ti bleibt einige Prozentpunkte unter der GeForce RTX 3090 und der doppelte Speicher des Spitzenmodells spielt in vielen Fällen einfach keine Rolle. Im Grunde ist die GeForce RTX 3080 Ti eine GeForce RTX 3090 mit nur halb so großem Speicher. Dort wo die GeForce RTX 3090 die Radeon RX 6900 XT schlägt, tut dies auch die GeForce RTX 3080 Ti und dort wo die Radeon RX 6900 XT das bisherige Spitzenmodell von NVIDIA schlagen kann, ergeht es auch der GeForce RTX 3080 Ti ähnlich. Außerhalb der reinen Rasterization-Leistung bietet die GeForce RTX 3080 Ti ebenfalls fast das Niveau einer GeForce RTX 3090 und damit ausreichend Luft für die Raytracing-Effekte oder es kann eben optional das DLSS eingeschaltet werden.
Soweit zur grundsätzlichen Einordnung der GeForce RTX 3080 Ti. Nun aber wollen wir uns mit den Modellen von EVGA und KFA2 beschäftigen.
Zunächst werfen wir einen Blick auf die technischen Daten:
GeForce RTX 3080 Ti FE | EVGA GeForce RTX 3080 Ti FTW3 Ultra Gaming | KFA2 GeForce RTX 3080 Ti SG | |
GPU | Ampere (GA102) | Ampere (GA102) | Ampere (GA102) |
Transistoren | 28 Milliarden | 28 Milliarden | 28 Milliarden |
Fertigung | 8 nm | 8 nm | 8 nm |
Chipgröße | 628,4 mm² | 628,4 mm² | 628,4 mm² |
FP32-ALUs | 10.240 | 10.240 | 10.240 |
INT32-ALUs | 5.120 | 5.120 | 5.120 |
SMs | 80 | 80 | 80 |
Tensor Cores | 320 | 320 | 320 |
RT Cores | 80 | 80 | 80 |
Basis-Takt | 1.365 MHz | 1.365 MHz | 1.365 MHz |
Boost-Takt | 1.665 MHz | 1.800 MHz | 1.710 MHz |
Speicherkapazität | 12 GB | 12 GB | 12 GB |
Speichertyp | GDDR6X | GDDR6X | GDDR6X |
Speicherinterface | 384 Bit | 384 Bit | 384 Bit |
Speichertakt | 1.188 MHz | 1.188 MHz | 1.188 MHz |
Speicherbandbreite | 912 GB/s | 912 GB/s | 912 GB/s |
TDP | 350 W | 400 W | 350 W |
Preis | 1.199 Euro | 1.599 Euro | 1.549 Euro |
Mit den beiden Modellen von EVGA und KFA2 sehen wir hier zwei weitere typische Vertreter, wie sie von den Herstellern ins Rennen geschickt werden – einmal ein High-End-Modell von EVGA und einmal die "Standard"-Variante von KFA2, die allerdings, wie wir später sehen werden, auch mit einigen Überraschungen aufwarten kann. Ganz nüchtern betrachtet basieren beide Karten natürlich auf der GA102-GPU mit der Ausbaustufe von 80 SMs, also 10.240 FP32- und 5.120 INT32-Recheneinheiten, 320 Tensore Cores und 80 RT Cores.
Auch beim Ausbau des Speichers gibt es natürlich keinerlei Unterschiede, ebenso wie bei der Taktung des GDDR6X. Mit 1.188 MHz kommt dieser an einem 384 Bit breiten Speicherinterface auf eine Speicherbandbreite von 912 GB/s. Zumindest gibt es im Boost-Takt der GPU unterschiedliche Vorgaben. Diese liegen bei 1.800 MHz für die EVGA GeForce RTX 3080 Ti FTW3 Ultra Gaming und die KFA2 GeForce RTX 3080 Ti SG sollte mindestens 1.710 MHz erreichen. Diese wenn auch geringen Taktunterschiede sollten sich auch in den Benchmarks widerspiegeln. Für die bisher getesteten Modellen war dies zumindest der Fall – wenn auch mit nur sehr geringen Unterschieden.
Zum Preis: Die EVGA GeForce RTX 3080 Ti FTW3 Ultra Gaming ist für die erwähnten 1.599 Euro ebenso erhältlich wie das Modell von KFA2. Wer nach diesem Artikel also zuschlagen möchte, der könnte die Gelegenheit dazu bekommen.
Schauen wir noch auf die weiteren technischen Vorgaben, denn neben Boost-Takt und Standard-Power-Limit gibt es auch noch ein maximal mögliches Power-Limit.
Basis- / Boost-Takt | Standard-Power-Limit | maximales Power-Limit | |
EVGA GeForce RTX 3080 Ti FTW3 Ultra Gaming | 1.365 / 1.800 MHz | 400 W | 450 W |
KFA2 GeForce RTX 3080 Ti SG | 1.365 / 1.710 MHz | 350 W | 380 W |
Mit 350 bis 380 W zeigt sich die KFA2 GeForce RTX 3080 Ti SG recht zugeknöpft, aber viele sind hier auch für eine Karte dankbar, die nicht direkt 400 W und mehr aus der Steckdose zieht. KFA2 verwendet ein Referenzdesign der GeForce RTX 3080 Ti für das PCB und dementsprechend eingeschränkt ist man auch hinsichtlich des Power-Limits. Bei EVGA sieht dies für die GeForce RTX 3080 Ti FTW3 Ultra Gaming schon etwa anders aus. Aus standardmäßigen 400 W kann der Nutzer auch 450 W machen. Wie sich die Karten im Realverbrauch schlagen, schauen wir uns im Rahmen der Messungen an.