TEST

Kleiner Navi nur für 1080p

Die ASUS ROG Strix Radeon RX 6600 XT im Test - Fazit

Portrait des Authors


Werbung

Die Radeon RX 6600 XT ist eine Ergänzung der aktuellen Navi-Generation durch AMD, die zu erwarten war. Mit der Radeon RX 6700 XT deckt man das 1080p- und 1440p-Gaming bereits ab, darüber sind die Radeon RX 6800 (XT) und Radeon RX 6900 XT positioniert. Die Radeon RX 6600 XT ist klar auf das Spielen in 1080p ausgelegt. Die verwendete Navi-23-GPU gibt dies in gewisser Weise vor, denn der nur 32 MB große Infinity Cache kann nur hier seine Stärken ausspielen. Für alles darüber ist die Hit Rate mit dem nur 32 MB großen Cache zu klein und das nur 128 Bit breite Speicherinterface kann nicht mehr mithalten.

Aber wie ist es um die Leistung der ASUS ROG Strix Radeon RX 6600 XT bestellt? In den Benchmarks liegt sie in den meisten Spielen zwischen einer GeForce RTX 3060 und GeForce RTX 3060 Ti. Im Hinblick auf die vorherige Radeon-Generation liegt sie auf Augenhöhe mit der Radeon RX 5700 XT. Geht man noch einen Schritt auf die Radeon RX 590 zurück, dann liegt das Leistungsplus zur Radeon RX 6600 XT bei etwa 75 %. Aber innerhalb der Benchmarks ebenfalls zu erkennen ist, dass diese Idealvoraussetzungen nur in 1080p gegeben sind, während die Karte in höheren Auflösungen weiter zurückfällt – auch hinter eine GeForce RTX 3060.

Keine Option ist die Radeon RX 6600 XT in der Darstellung der Raytracing-Effekte in diversen Spielen, welche diese inzwischen unterstützen. Die Rohleistung der Karte reicht einfach nicht aus – meist auch nicht in 1080p. Hier hilft dann auch FidelityFX Super Resolution nicht mehr. FSR kann aber eine gute Lösung sein, wenn eine Radeon RX 6600 XT nicht ganz das das erwartete FPS-Level erreicht. NVIDIAs DLSS bietet aber noch die umfangreichere Unterstützung in diversen Spielen.

Punkten kann die NVIDIA-Konkurrenz auch bei der Leistungsaufnahme. Die GeForce RTX 3060 und GeForce RTX 3060 Ti arbeiten sparsamer als der kleine Navi-Chip. Aber 20 W machen auf der Gesamtstromrechnung im Jahresverbrauch auch keinen großen Unterschied, aber dennoch gilt es dies festzuhalten.

Spezifisch auf die ASUS ROG Strix Radeon RX 6600 XT bezogen hervorheben kann man die guten Temperaturen. Unter Last bewegen sie sich sogar unter dem Niveau der eigentlichen Einschalttemperatur der Lüfter. Die GPU wird also kurzzeitig über 60 °C warm, pendelt sich dann aber bei 56 °C ein. Wird das jeweiligen Spiel beendet, schaltet die ASUS ROG Strix Radeon RX 6600 XT ihre Lüfter direkt wieder ab und wird lautlos. Weniger gut gefallen hat uns die Lautstärke im P-Mode. Im Q-Mode läge sie auf Augenhöhe mit einer GeForce RTX 3060 von EVGA. Insofern würden wir hier empfehlen, den Q-Mode zu wählen und die etwas höheren Temperaturen in Kauf zu nehmen.

Hinsichtlich des Designs zeigt sich ASUS bei der ROG Strix Radeon RX 6600 XT erfreulich zurückhaltend. Ganz ohne die RGB-Beleuchtung könnte man fast schon von einem schlichten Design sprechen.

Am Ende wird es auch auf den Preis ankommen. Die Einstiegsvarianten der Radeon RX 6600 XT sollen ab 379 Euro loslegen. Eine Radeon RX 6700 XT kostet mindestens 100 Euro mehr. Eine günstige GeForce RTX 3060 sollte eigentlich ab 329 Euro zu haben sein, die GeForce RTX 3060 Ti soll 399 Euro kosten. Aber dies sind Preisvorgaben, die am Markt wohl nicht eingehalten werden können – so zumindest unsere Einschätzung. Ein Boardpartner sagte uns gegenüber aber, dass es eigentlich genug Karten im Markt geben sollte, so dass erhöhte Preise bei den Shops keinerlei Rechtfertigung haben. Dies gilt für die Einstiegsmodelle ab 379 Euro.

Eine GeForce RTX 3060 ist derzeit erst ab 540 Euro zu haben. Eine Radeon RX 6700 XT ist noch einmal deutlich teurer (ab 690 Euro). Einen offiziellen Preis zur ASUS ROG Strix Radeon RX 6600 XT kennen wir noch nicht, 450 bis 500 Euro dürften hier aber mindestens aufgerufen werden. Für eine Beurteilung des Preises müssen wir die tatsächliche Marktsituation noch abwarten. Alles über den 400 Euro sind für eine Grafikkarte mit 1080p-Leistung aber einfach zu viel des Guten.

Positive Aspekte der ASUS ROG Strix Radeon RX 6600 XT:

  • meist schneller als die GeForce RTX 3060
  • niedrige Temperaturen
  • im Q-Mode relativ leise

Negative Aspekte der ASUS ROG Strix Radeon RX 6600 XT:

  • nur für 1080p ausreichende Leistung
  • im P-Mode zu laut