Gigabyte, INNO3D, MSI und ZOTAC

Vier Custom-Modelle der GeForce RTX 4090 im Test - Fazit

Es deutete sich bereits an und ist demnach keine große Überraschung: Die Leistungsunterschiede zwischen den Modellen der GeForce RTX 4090 sind gering. Wenn man hier überhaupt einen Sieger herausstellen möchte, dann ist dies die MSI GeForce RTX 4090 Suprim X 24G. Sie bietet die höchsten Vorgaben für den Test und kann diese in der Praxis auch halten. Die Gigabyte GeForce RTX 4090 Windforce 24G, INNO3D GeForce RTX 4090 iCHILL X3 und überraschenderweise auch die ZOTAC Gaming GeForce RTX 4090 AMP! Extreme Airo kämpfen mit der Founders Edition und sind mal etwas schneller und mal etwas langsamer als diese. Ein Leistungsplus bekommt man hier also nicht.

Also fokussieren wir uns auf die Kühlung. Unter Last punkten kann auch hier die MSI GeForce RTX 4090 Suprim X 24G. INNO3D wählt für die GeForce RTX 4090 iCHILL X3 wieder ein etwas zu aggressives Profil und lässt die Lüfter zu schnell drehen. Dies hat zwar niedrigere Temperaturen zur Folge, diese spielen für die Leistung dann aber keinerlei Rolle und so wäre es vielleicht besser gewesen, die RPM zu senken und dafür etwas leiser zu sein. ZOTAC und Gigabyte schwimmen in der Lautstärke im Mittelfeld mit.

Die Temperaturen sind bisher bei keiner Karte der GeForce-RTX-40-Serie ein größeres Problem und so auch nicht bei den vier Testkandidaten.

Bei der Leistungsaufnahme muss man zwischen dem Idle-Betrieb unterscheiden, bei dem die Founders Edition sowie die Karten ohne RGB-Beleuchtung gut wegkommen. Die anderen Modelle verbrauchen hier durchweg 20 W. Unter Last gibt es keinerlei Unterschiede. Wählt man ein entsprechendes Spiel und lastet die Karte auf voll aus, verbraucht sie eben die 450 W.

Ein Wort noch zum heißen Thema Spulenfiepen. Hier machte NVIDIA mit der Founders Edition einen Schritt in die richtige Richtung. Die GeForce RTX 4090 Founders Edition zeigt nur noch geringen Einfluss auf hohe FPS und Spulenfiepen. In dieser Hinsicht auch gut gefallen hat uns die MSI GeForce RTX 4090 Suprim X 24G. Wiederum zumindest in Extremfällen deutlicher hörbar war das Spielenfiepen bei der Gigabyte GeForce RTX 4090 Windforce 24G und INNO3D GeForce RTX 4090 iCHILL X3. Hier muss man allerdings auch eine gewisse Empfindlichkeit dafür haben und auch das verwendete Netzteil spielt eine Rolle ob das Spulenfiepen auftritt oder nicht. Generelle Aussagen sind also schwierig.

Die Custom-Designs haben alle ihr Vor- und Nachteile. NVIDIA macht es seinen Partnern mit einer wirklich sehr guten Founders Edition nicht leicht, eine bessere Karte zu bauen. Hinsichtlich der Leistung können sich die Karten kaum absetzen. Die GPU (und auch CPU-Hersteller) optimieren ihre Chips bereits so gut, dass wenig Potenzial für weitere Steigerungen übrig bleibt. Was also häufig bleibt, ist noch die Kühlung, aber auch hier hat NVIDIA die Hürden höher gesetzt – eine Founders Edition ist bereits kühl und leise. So lange die Temperaturen nicht vollends außer Kontrolle geraten, stellen diese ebenfalls kein Problem und damit auch kein Herausstellungsmerkmal dar.

Was also schlussendlich bleibt, ist die Optik und Verarbeitung. Wer 2.000 Euro und mehr für eine Grafikkarte zahlt, der will aber ohnehin weder in der Materialwahl noch in der Optik Abstriche machen. Sehr gut gefallen hat uns in diesem Testfeld die MSI GeForce RTX 4090 Suprim X 24G. Vollmetallrahmen, Verkleidungen aus Aluminium – besser geht es kaum. Eine Kühlerabdeckung aus Plastik muss und darf es in diesem Preisbereich nicht mehr geben.

Eine RGB-Beleuchtung mag gefallen oder auch nicht. Wer sie nicht benötigt, schaltet sie einfach ab. Ob die Kaufentscheidung auf Basis einer RGB-Beleuchtung gefällt wird, das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Eine generelle Empfehlung für ein Custom-Modell können wir an dieser Stelle noch nicht aussprechen. Die MSI GeForce RTX 4090 Suprim X 24G macht einen sehr guten Gesamteindruck, ist mit 2.300 Euro aber aber recht teuer.