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Schon auf dem Papier legt die ZOTAC Gaming GeForce RTX 4090 AMP Extreme AIRO gegenüber der Founders Edition von NVIDIA deutlich zu. Während die kalifornische Grafikschmiede einen Boost-Takt von mindestens 2.520 MHz vorsieht, gibt ZOTAC diesen für sein neues Spitzenmodell mit 2.580 MHz an, was immerhin 60 Zähler darüber liegt. In der Praxis erreicht das Testmuster sogar stolze 2.805 MHz und überflügelt damit die Mindestangaben dann doch sehr deutlich und das obwohl das Powerlimit mit 450, bzw. 495 W konfiguriert ist.
Möglich wird das dank eines mächtigen Kühlsystems. Der Icestorm-3.0-Kühler bringt es auf Karten-Abmessungen von 356,1 x 165,4 x 71,4 mm und macht die ZOTAC-Karte somit zu einer der größten überhaupt. Tatsächlich benötigt man über 3,5 Slots im Gehäuse an Platz, hinzu kommen zusätzliche, fast 5 cm über die Breite. Mit Blick auf den seitlichen Steckplatz für die Stromversorgung kann es je nach Gehäuse also schnell mal eng werden.
Um die zahlreichen Aluminiumfinnen, die insgesamt sieben dicken Kupferheatpipes mitsamt den drei riesigen Axiallüftern unter zu bekommen, hat ZOTAC das PCB künstlich verlängert, denn die eigentliche Platine der Grafikkarte bringt es nicht einmal auf 23,5 cm und fällt somit gerade für eine High-End-Karte, die mit üppigen 24 GB VRAM und rund 76 Milliarden Transistoren bestückt ist, doch recht kompakt aus.
Alle drei Lüfter bringen es auf einen Durchmesser von 110 mm. Dank der Freeze-Technik stellen sie im Leerlauf bis zum Erreichen von etwa 46, bzw. 60 °C je nach aktivem Grafikkarten-BIOS ihre Arbeit komplett ein, womit die neue AMP Extreme semipassiv über die Gehäuse-Belüftung und somit völlig lautlos gekühlt wird.
Zur besseren Stabilität und Kühlung des Monsters ist rückseitig eine Backplate montiert, die im Betrieb sogar über eine Art Unterbodenbeleuchtung verfügt, denn zwischen dem PCB und der Unterseite des Backplate sind RGB-LEDs eingelassen. Beleuchtet wird hier aber auch das Gaming-Logo von ZOTAC. Außerdem gibt es seitlich einen Leuchtstreifen sowie zusätzliche LEDs an der Hinterseite der Grafikkarte. Konfigurieren lässt sich das System über die FireStrom-Software, was gerade mit anderen Komponenten im Gesamtsystem nett aussehen kann.
Schade nur, dass das sonst saubere Design und das im Betrieb sehr farbenfrohe Spektakel vom neuen Stromstecker verdeckt wird – vor allem dann, wenn man mit dem mitgelieferten Adapter hantieren muss, an dem gleich vier 8-Pin-Stecker angeschlossen werden müssen.
Eine Platzierung an der Rückseite der Grafikkarte, welche einfach über das PCB hinaus verlängert werden müsste, wie es andere Hersteller bei älteren GPU-Generation hin und wieder getan haben, hätte uns deutlich besser gefallen – doch die Platzierung der Buchse ist so von NVIDIA vorgegeben.
Mit Strom versorgt wird das Custommodell über den neuen PCIe-5.0-Anschluss, bzw. dem Adapter auf 12VHPWC natürlich gleich mitgeliefert. Außerdem ist einen BIOS-Schalter integriert, bei dem zwischen einem Silent- und einem lauteren Betriebsmodus für niedrigere Temperaturen gewechselt werden kann. Das Silent-BIOS nimmt jedoch keinerlei Einfluss auf die Limits der Karte, sondern schaltet die drei Lüfter früher ab und erst bei höheren Temperaturen wieder hinzu, um längere Zeit vom semipassiven Betriebsmodus zu profitieren.
Keine Änderungen im Vergleich zur Founders Edition gibt es auf der Slotblende. Hier stehen dreimal DisplayPort 1.4a und einmal HDMI 2.1a bereit.