TEST

Erste Custom-Modelle

Radeon RX 7900 XT(X) von ASUS und Sapphire im Test - Fazit

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Wir können uns aktuell noch kein umfassendes Bild der Custom-Modelle machen. Dazu haben uns bislang zu wenige Modelle der Radeon RX 7900 XT und Radeon RX 7900 XTX erreicht – aktuell jeweils eines.

Immerhin können wir bereits jetzt in etwa abschätzen, wie breit die Spanne der Custom-Designs sein wird, denn mit der ASUS TUF Gaming Radeon RX 7900 XT OC Edition haben wir eine Karte im Test, die sich weitestgehend an die Vorgaben von AMD hält und nur einen anderen Kühler einsetzt. Die Sapphire NITRO+ Radeon RX 7900 XTX Vapor-X hingegen geht aufs Ganze – höheres Power-Limit und hoffentlich auch eine Kühlung, die mit dem höheren Verbrauch umgehen kann.

Beginnen wir aber nun mit der ASUS TUF Gaming Radeon RX 7900 XT OC Edition: Diese kann gegenüber der Referenzversion zwar mit einem etwas höheren Boost-Takt aufwarten, in der Praxis sehen wir aber kaum eine Umsetzung in Form einer höheren Leistung. Ohnehin lägen wir in der Theorie bei nur 4 % Leistungsplus und so bewegen sich die Referenzversion und die Ausarbeitung von ASUS im Dunstfeld der Messungenauigkeiten.

Sehr gut gefallen hat uns die Kühlung. Einerseits sorgt sie für niedrige Temperaturen und erreicht dies zudem bei geringer Lautstärke. Dafür sind die Abmessungen der Karte aber auch sehr ausladend – größer als man es für eine Karte dieser Leistungsklasse für notwendig halten würde. Eine RGB-Beleuchtung ist vorhanden, aber extrem zurückhaltend gestaltet.

Sehr schön ist die Option, über die beiden BIOS-Versionen entscheiden zu können, ob man etwas höhere Temperaturen in Kauf nimmt, die Karte dann aber nochmals leiser wird. In der Leistung gibt es keinen messbaren Unterschied, wohl aber im Hinblick auf Lautstärke und Temperatur – mit dem Pluspunkt hier keinen faulen Kompromiss eingehen zu müssen.

Der Preis dürfte die Achillesferse der guten Umsetzung einer Radeon RX 7900 XT sein. 1.249 Euro verlangt ASUS für die TUF Gaming Radeon RX 7900 XT OC Edition. In Anbetracht dessen das die günstigen MBA-Designs schon ab knapp über 1.000 Euro zu haben sind, ist dies natürlich viel Geld für den Vorteil einer leisen und kühlen Karte.

Positive Aspekte der ASUS TUF Gaming Radeon RX 7900 XT OC Edition:

  • geringe Temperaturen
  • geringe Lautstärke
  • hochwertiges Design und Verarbeitung

Negative Aspekte der ASUS TUF Gaming Radeon RX 7900 XT OC Edition:

  • kaum Mehrleistung gegenüber dem Referenzdesign
  • hoher Preis

Sapphire NITRO+ Radeon RX 7900 XTX Vapor-X

Die Sapphire NITRO+ Radeon RX 7900 XTX Vapor-X hat etwas mehr zu bieten, wenn man diese mit dem Modell von ASUS vergleicht. Das beginnt schon bei der Betrachtung der Leistung, die im Vergleich zur Referenzversion einen merklichen Sprung macht. Ob dies dann gleich den Aufpreis für ein solches Custom-Modell wert ist, steht auf einem anderen Blatt.

Während die ASUS TUF Gaming Radeon RX 7900 XT OC Edition hinsichtlich des Mehrverbrauchs noch zurückhaltend ist, geht Sapphire für die NITRO+ Radeon RX 7900 XTX Vapor-X in die Vollen. Anstatt 355 W setzt der Hersteller ein Power-Limit von 420 W an und mit 426,5 W nutzt die Karte das ihr gebotene Potenzial auch aus. In den Spitzen messen wir sogar bis zu 480 W. Der Verbrauch bei der gebotenen Mehrleistung ist also nicht unbedingt ein Pluspunkt der Karte.

Doch der hohe Verbrauch ist nicht gleichbedeutend mit hohen Temperaturen und einer hohen Lautstärke. Die GPU wird im Durchschnitt nicht wärmer als 67 °C. Der Hot-Spot-Wert lag bei 83 °C – keinerlei Probleme an dieser Stelle also. Bei der Lautstärke setzt Sapphire dann noch einen drauf: Es handelt sich bisher um die leiseste Karte im Testfeld. Sie ist sogar noch einmal leiser als das XT-Modell von ASUS. Besser geht es kaum.

Zu gefallen weiß auch die RGB-Beleuchtung. Zwei Streifen auf der Stirn- und Unterseite der Karte lassen die Karte und das gesamte Gehäuse erstrahlen. Auch bei der Materialwahl und der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen. Zum Preis kommen wir noch, bei 1.000+ Euro müssen wir bei diesem Modell aber nicht über Unzulänglichkeiten sprechen.

Gut gefallen haben uns zudem die OC- und UV-Möglichkeiten mit dieser Karte. Aufgrund des höheren Default-Power-Limits haben wir deutlich mehr Spielraum und können diesen auch konkret umsetzen. Besonders das Absenken der GPU-Spannung von durchschnittlich 1,023 V auf etwa 0,95 V zeigt sich in höheren Taktraten und trägt zu einem guten Ergebnis der Karte bei.

Während die Radeon RX 7900 XT ständig in den verschiedenen Varianten verfügbar ist, sieht dies für das XTX-Modell anders aus. Dies wirkt sich auch auf die Custom-Modelle aus und so kostet die Sapphire NITRO+ Radeon RX 7900 XTX Vapor-X aktuell satte 1.500 Euro. Wenn man nun bedenkt, dass AMD eine UVP von 1.149 Euro vorsieht, sind ein Aufpreis von 350 Euro natürlich deutlich zu viel. Ob die Custom-Modelle der Radeon RX 7900 XTX noch ein Stück günstiger werden, ist nicht abzuschätzen.

Positive Aspekte der Sapphire NITRO+ Radeon RX 7900 XTX Vapor-X:

  • geringe Temperaturen
  • geringe Lautstärke
  • hochwertiges Design und Verarbeitung
  • hohes OC/UV-Potential

Negative Aspekte der Sapphire NITRO+ Radeon RX 7900 XTX Vapor-X:

  • hohe Leistungsaufnahme
  • hoher Preis

Aufgrund der guten Kühlung, des höheren Power-Limit-Spielraums und des gebotenen OC/UV-Potentials vergeben wir der Sapphire NITRO+ Radeon RX 7900 XTX Vapor-X den "Excellent Hardware"-Award.