Für die ersten Benchmarks haben wir einige synthetische Benchmarks verwendet. Einen Hauptteil übernimmt dabei der OpenCL-Benchmark von Moritz Lehmann. Dieser ist auf Github verfügbar. Getestet werden die Speicherbandbreite sowie die Rechenleistung für verschiedene Datentypen bzw. Genauigkeiten.
OpenCL-Benchmark
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Für ein sequentielles Lesen und Schreiben ist die RTX 6000 Ada Generation klar überlegen, wohingegen die Radeon Pro W7900 die erwartete Speicherbandbreite nicht erreicht. Die Radeon Pro W7800 hingegen liegt im zu erwartenden Bereich. Interessanterweise fallen die Werte für die Speicherbandbreite bei zufälligem Schreiben aus der Reihe.
Für die Fließkomman-Berechnungen sehen wir dann größere Unterschiede in der Auslegung der Architekturen. Dies könnte aber natürlich auch abhängig vom jeweiligen Benchmark und dessen Auslastung der Recheneinheiten sein. Während NVIDIA für die RTX-Karten keinen großen Wert auf die FP64-Rechenleistung legt und der Vorsprung hier eher geringer ist, liegt die RTX 6000 Ada Generation bei FP32-Berechnungen mehr als deutlich vorne. Den FP16-Benchmark wollte die Karte hingegen nicht ausführen, während er auf den Radeon-PRO-W7000-Modellen problemlos lief.
Gewisse Tendenzen sehen wir auch bei Berechnungen mit ganzen Zahlen, den Integer-Werten mit unterschiedlicher Genauigkeit. Für INT64 halten die AMD-Modelle sehr gut mit, in INT32 werden sie abgehängt und INT16 sowie INT8 stehen wieder in einem erwarteten Verhältnis.
Der OpenCL-Benchmark prüft auch die Bandbreite, die über das PCI-Express-Interface erreicht wird. Es handelt sich hier sicherlich zunächst einmal um einen rein synthetischen Wert. Die Speicherinterfaces der Karten sind mehr als in der Lage die Datenrate des PCI-Express-Interfaces zu verarbeiten. Wichtig ist dies vor allem, wenn viele Daten, die verarbeitet werden sollen, von einem Massenspeicher gelesen und in den Grafikspeicher übertragen werden sollen.
Rendering-Benchmarks
Das Rendering der Gooseberry-Szene mit 5.000 Samples erledigt die RTX 6000 Ada Generation in etwa 132 s, während die Radeon Pro W7900 per AMD PreRenderer-Plugin dafür fast 290 s benötigt und die Radeon Pro W7800 mit 385 s noch etwas langsamer ist.
Ähnlich sind auch die weiteren Ergebnisse für ein Rendering mit den Karten. Die RTX 6000 Ada Generation ist in etwa doppelt so schnell wie eine Radeon Pro W7900 und die Radeon Pro W7900 noch einmal 20 bis 30 % langsamer.
Weitere Workstation-Benchmarks
In DaVinci Resolve haben wir einige Effekte auf eine Videosequenz angewendet und geschaut, wie lange es dauert diese zu berechnen. Die Radeon Pro W7900 rückt der RTX 6000 Ada Generation deutlich näher. Da die 48 GB an Grafikspeicher schon gefüllt sind, kommt die Radeon Pro W7800 etwas ins Straucheln und wird deutlich langsamer im Vergleich.
In GPUPI wind die beiden AMD-Karten ihrer übermächtigen Konkurrenz ebenfalls näher, als es der Preis erahnen lassen würde. Aber auch hier sprechen wir von einer synthetischen Last, die nicht zwangsläufig eine gute Praxisrelevanz nahelegt.
Diese sehen wir im FluidX3D-Benchmars schon eher wieder gegeben. FluidX3D ist eine CFD-Software, die per OpenCL auf allen GPUs läuft und für non-kommerzielle Zwecke frei verfügbar ist. Auch sie stammt von Moritz Lehmann und ist auf Github verfügbar.
Die Benchmarks zeigen eine um 60 % schnellere RTX 6000 Ada Generation und die Radeon Pro W7800 liegt 20 % hinter der Radeon Pro W7900.
In der Unreal Engine 5 - bzw. der Vorschau des Editors - kommt die RTX 6000 Ada Generation auf 51 FPS, während die Radeon Pro W7900 mit 35 FPS etwas mehr als 30 % weniger FPS schafft. Die Radeon Pro W7800 liegt noch einmal 20 % dahinter.
Messungen
Die Messwerte wollen wir in einem Block zusammenfassen. Mit den Temperaturen haben alle drei Karten keine großen Probleme. Unter Volllast bei 90 °C zu liegen, mag aus Sicht des Nutzers nicht schön sein, ist für solche Hardware aber kein Problem. Letztendlich wurde sie darauf ausgelegt.
Die Leistungsaufnahme liegt um zu erwartenden Bereich. Die RTX 6000 Ada Generation und Radeon Pro W7900 liegen bei etwa 300 W, die Radeon Pro W7800 verbraucht mit 255 W etwas weniger.
Die Kühlung hat NVIDIA mit der RTX 6000 Ada Generation aber offenbar etwas besser im Griff, denn die Karte ist deutlich leiser. Die beiden Radeon-PRO-W7000-Modelle liegen hier gleichauf.