TEST

AMD Radeon Pro W7800 und W7900

Workstation-Test gegen RTX 6000 Ada Generation - Fazit

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Wie so häufig hängt es immer wieder von der jeweiligen Anwendung ab, ob eine Karte ihre jeweiligen Leistung abrufen kann oder nicht. Aber orientieren wir uns zunächst an dem, was die Datenblätter versprechen. Die RTX 6000 Ada Generation sollte in etwa 50 % schneller sein, als eine Radeon Pro W7900. Die Radeon Pro W7900 wiederum 35 % schneller als die Radeon Pro W7800. Die Abstände zwischen den beiden Radeon-Pro-Modellen entsprechend in etwa dem, was auch die technischen Daten erwarten lassen. Je nach Anwendung kann es durch eine Limitierung in der Speicherkapazität oder der Speicherbandbreite aber dazu kommen,  dass die Radeon Pro W7800 noch etwas weiter zurückliegt. Werden mehr als 32 GB an Grafikspeicher notwendig, ist das kleinste Modelle dann eben nicht mehr die beste Wahl.

Die Abwägung welche Anwendung wichtig für den Einsatz der Karte ist, ist aber nicht nur anhand der Speichergröße zu machen. Auch weitere Aspekte spielen eine Rolle. Ein RT-Rendering läuft auf den NVIDIA-Karten deutlich besser und hier zieht die RTX 6000 Ada Generation ihrer Konkurrenz auch davon. Dabei hat AMD in gewisser Weise noch Glück gehabt, denn AMDs HIP-RT wird mit Blender 3.6 bereits unterstützt. Hätten wir noch die Version 3.5 verwendet, sähen die Ergebnisse noch einmal anders aus.

Hier und da rücken die AMD-Modelle dem NVIDIA-Flaggschiff aber extrem auf die Pelle und das beim Preisunterschied von fast 10.000 Euro für die RTX 6000 Ada Generation zu 4.300 Euro für die Radeon Pro W7900. Zudem bieten die AMD-Modelle in einem ähnlichen Preisbereich meist deutlich mehr Grafikspeicher und gerade dieser Umstand ist in diesem Anwendungsumfeld ein gewichtiges Argument.

AMD bietet mit einer Radeon-Pro-W7000-Serie eine gute Alternative, gerade dann, wenn man von der RTX 6000 Ada Generation auf die kleineren Modelle RTX A5000 oder RTX A6000 zurückrechnet. Diese liegen in einem ähnlichen Preisbereich wie die AMD-Modelle.

NVIDIA hat seine Stärken vor allem im Rendering mit Raytracing-Effekten. Die Hard- und Software sind darauf ausgelegt und bieten die bestmögliche Unterstützung. Wer darin seine primäre Anwendung sieht, wird an einer NVIDIA-Karte aktuell nicht vorbeikommen. Anders sieht es für Videoschnitt oder Simulationen aus. Hier muss man einfach das eigene Budget gegenüber der Mehrleistung abwägen. Die 9.490 Euro für eine RTX 6000 Ada Generation aber sind in den wenigsten Fällen zu rechtfertigen. Dazu ist eine Radeon Pro W7900 für 4.269 Euro zu dicht an ihr dran. Die Radeon Pro W7800 ist für 2.669 Euro nur rund ein Viertel so teuer wie es das Spitzenmodell von NVIDIA ist. Das Preis/Leistungsverhältnis geht also klar an AMD.

Nicht so gut gefallen hat uns die Effizienz der AMD-Karten. Was NVIDIA aus 300 W herausholt ist erstaunlich und zeigt das Potential dieser Generation deutlich auf. AMD muss deutlich mehr Aufwand betreiben, um auf das gewünschte Leistungsniveau zu kommen. Hinzu kommt an dieser Stelle auch, dass NVIDIAs RTX 6000 Ada Generation die leisere Karte ist, was für bestimmte Anwender vielleicht ebenfalls nicht unwichtig ist.

Aber man muss auch sehen, dass AMD gerade erst dabei ist, diesen Bereich für sich zurückzugewinnen. Die Radeon-Pro-W6000-Serie macht den Anfang, die 7000-Serie ist eine gute Fortsetzung.