TEST

Custom-Modelle der GeForce RTX 4070 Ti Super im Test

Noch näher an die RTX 4080 - Fazit

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Um ein komplettes Bild der GeForce RTX 4070 Ti Super zu erhalten, wollen wir noch einmal auf unseren gestrigen Launch-Artikel mit einer UVP-Karte verweisen. Dort findet ihr noch ein paar zusätzliche Benchmarks mit und ohne den Einsatz von Raytracing-Effekten sowie einige Sondertests zu DLSS und Frame Generation. Der heutige Artikel setzt sich mit den Custom-Designs auseinander, die mehr kosten, aber auch einen gewissen Mehrwert bieten sollen.

In einigen Bereichen gelingt dies den Karten auch. So ist die ASUS ROG Strix GeForce RTX 4070 Ti Super bereits im P-Mode extrem leise und hält die Komponenten kühl, während die Gigabyte GeForce RTX 4070 Ti Super Gaming OC in der Leistung punkten kann. Noch einmal bis zu 5 % schneller als eine Standardvariante der GeForce RTX 4070 Ti Super können die Custom-Modelle sein und legen so auch bis zu 15 % zwischen sich und der ursprünglichen GeForce RTX 4070 Ti.

Das größte Gegenargument gegen eine GeForce RTX 4070 Ti waren bisher die 12 GB Speicher an einem 192 Bit breiten Speicherinterface. Je höher die geplante Ausgabeauflösung, desto wichtiger aber werden beide Eckdaten und so bewegte sich die Karte bisher in einem wenig attraktiven Zwischenraum und viele griffen lieber zur GeForce RTX 4080, deren Preis dann aber auch in einem ganz anderen Bereich lag. Die GeForce RTX 4070 Ti Super soll diesen Markel beseitigen und der nun 16 GB große Grafikspeicher suggeriert eine gewisse Zukunftssicherheit. Allerdings zeigen unsere Benchmarks nicht, dass die Karte in UHD überproportional schneller ist als in niedrigeren Auflösungen und demnach ist es nicht zwangsläufig so, dass 12 GB für ein 4K-Gaming zu wenig sein müssen – es kommt einmal darauf an, welche Spiele man spielen möchte und welche Einstellungen gewählt werden. Wenn man möchte, dann können auch 16 oder gar 24 GB zu wenig sein. Wer aber von einer älteren Generation auf die GeForce-RTX-40-Serie wechselt und im Preisbereich von 900 Euro sucht, für den dürfte die GeForce RTX 4070 Ti Super mit ihren 16 GB die bessere Wahl sein.

Die ASUS ROG Strix GeForce RTX 4070 Ti Super bietet das, was man von einem High-End-Modell erwartet. Die Materialwahl und Verarbeitung sind auf höchstem Standard. Aber den gewaltigen Auftritt hat die Karte auch durch ihre ebenso gewaltigen Abmessungen. Besonders die Höhe und Kombination mit dem 12VHPWR-Anschluss, dessen Stecker nicht zu stark abknicken darf, kann in so manchem Gehäuse zu einem Problem werden, da der Platz bis zum Seitenteil einfach fehlt. Auf die Länge von mehr als 300 mm und die Belegung von mehr als zwei Slots sind viele Nutzer mit ihren Gehäusen und Mainboards ohnehin vorbereitet.

Die drei großen Axiallüfter arbeiten leise und effektiv. Mit den fast 300 W an Abwärme hat die Kühlung der ROG Strix GeForce RTX 4070 Ti Super keinerlei Probleme. Auf den Wechsel zwischen P- und Q-Mode kann man im Zweifel verzichten, da der Q-Mode ohnehin der bessere Modus ist und den Kompromiss aus Lautstärke und Leistung am besten widerspiegelt. Mit zweimal HDMI 2.1 und dreimal DisplayPort 1.4a unterscheidet sich die Karte in dieser Hinsicht von vielen anderen. Ob dies nun ein kaufentscheidender Grund ist, steht allerdings auf einem anderen Blatt.

Der Knackpunkt der Karte wird der Preis sein. Ein 4K-Gaming ab 900 Euro – so positioniert NVIDIA die GeForce RTX 4070 Ti Super. Eine ASUS ROG Strix GeForce RTX 4070 Ti Super kostet aber 1.055 Euro und hier stellt sich dann die Frage, ob eine GeForce RTX 4080 nicht doch die bessere Karte ist, weil sie noch einmal deutlich mehr Rohleistung zu bieten hat.

ASUS ROG Strix GeForce RTX 4070 Ti Super

  • niedrige Last-Lautstärke
  • niedrige GPU-Temperaturen
  • gutes werksseitiges Overclocking
  • schicke Optik und hochwertiges Design
  • schicke RGB-Beleuchtung

  • mit 1.055 Euro sehr teuer
  • gewaltige Abmessungen

Die Gigabyte GeForce RTX 4070 Ti Super Gaming OC hält sich im Vergleich zur ASUS-Karte in einigen Aspekten etwas zurück – vor allem bei den Abmessungen. Das tut der Karte gut tut, denn sie lässt daher auch mehr Spielraum für den 12VHPWR-Stecker, der in vielen Gehäusen nicht ganz so stark abgewinkelt werden muss. Zudem zeigt sie, dass die riesigen Abmessungen gar nicht unbedingt nötig sind. Ja, sie ist lauter als ihre Konkurrenzmodell von ASUS, im Silent-BIOS aber ist der Unterschied gar nicht mehr so goß. Der Wechsel zwischen dem OC- und Silent-BIOS zeigt deutlich größere Unterschiede, wenngleich wir auch hier den Einsatz des Silent-BIOS im Alltag empfehlen.

Besonders gut gefallen hat uns die werksseitige Übertaktung, denn mit einem geringfügig höheren Boost-Takt gelingt es der Karte meist die schnellere der beiden zu sein. Auf den ersten Blick wirkt die RGB-Beleuchtung noch zurückhaltend, sobald sich die Lüfter aber drehen und die LEDs auch dort beginnen zu leuchten, entfacht die Gigabyte GeForce RTX 4070 Ti Super Gaming OC ein buntes Spektakel. Das kann gefallen, muss aber nicht – Geschmacksache wie bei so vielen Dingen.

Das Damoklesschwert wird auch bei dieser Karte der Preis sein. Während sich ein UVP-Modell der GeForce RTX 4070 Ti Super genau in die preisliche Lücke bis zur GeForce RTX 4080 (Super) setzt, werden einige Custom-Designs der GeForce RTX 4070 Ti Super in den vierstelligen Preisbereich rutschen und das wird vielen einfach zu viel sein. Die Gigabyte GeForce RTX 4070 Ti Super Gaming OC ist mit aktuell 929 Euro erfreulich günstig zu bekommen.

Gigabyte GeForce RTX 4070 Ti Super Gaming OC

  • niedrige Temperaturen
  • sehr gutes werksseitiges Overclocking
  • schicke RGB-Beleuchtung
  • deutlicher Unterschied zwischen OC- und Silent-BIOS

  • im OC-BIOS zu laut