TEST

Die Radeon RX 7600 XT im Test

16 GB Grafikspeicher und dennoch insgesamt zu wenig

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Zur CES Anfang des Jahres stellte AMD die Radeon RX 7600 XT vor. Im Vergleich zur Radeon RX 7600 verdoppelt AMD den Grafikspeicher, die weiteren technischen Daten bleiben unangetastet. Ob eine Verdopplung des Grafikspeichers von 8 auf 16 GB einen positiven Einfluss auf die Leistung hat, wird die entscheidende Frage in Rahmen dieses Tests sein. Unser Test der Radeon RX 7600 offenbarte aber schon damals, dass es wenige Punkte gibt, die für eine solche Karte sprechen – allenfalls der Preis. Ob die Radeon RX 7600 XT daran etwas ändert, werden wir .

Die Radeon RX 7600 XT soll die Lücke zwischen der Radeon RX 7600 und Radeon RX 7700 XT füllen. Basis ist und bleibt wie im vergangenen Jahr die RDNA-3-Architektur in Form der Navi-33-GPU mit einem monolithischen Ansatz. Erst mit der Navi-32-GPU setzt AMD auf den Chiplet-Ansatz mit Graphics Chiplet Die (GCD) und vier oder sechs Memory Chiplet Dies (MCD). Mit nun 16 GB an Grafikspeicher will AMD in dieser Hinsicht einen Flaschenhals der Radeon RX 7600 geöffnet haben oder zumindest im Marketing der Karte einen gewissen Mehrwert anbieten können. Aber es gibt auch weiterhin ein paar offensichtliche Einschränkungen.

Die Radeon RX 7600 musste sich berechtigterweise viel Kritik gefallen lassen und auch wir brachten im Rahmen des Tests diese Punkte an. Auch die GeForce RTX 4060 Ti hatten mit einigen dieser Einschränkungen zu kämpfen. Die 8 GB Grafikspeicher sind nur ein Punkt, den man bei einer 1080p-Grafikkarte vielleicht noch akzeptieren könnte. Es gab aber nur ein moderates Leistungsplus gegenüber der Radeon RX 6600 und eine PCI-Express-Anbindung mit nur acht Lanes ist ebenfalls alles andere als ideal. Der Grund für viele der Einschränkungen ist der Einsatz der Navi-33-GPU. 

Zumindest der Grafikspeicher mit einer Kapazität von nur 8 GB wird mit der Radeon RX 7600 XT auf 16 GB erweitert. Es bleibt aber bei nur 288 GB/s an Speicherbandbreite und auch an der PCI-Express-Anbindung ändert sich nichts.

Gegenüberstellung der Karten
  GeForce RTX 4060GeForce RTX 4060 TiRadeon RX 7600Radeon RX 7600 XT
GPU AD107AD106Navi 33Navi 33
FP32-ALUs 3.0724.3522.0482.048
INT32-ALUs 1.5362.176--
SMs/CUs 24343232
Tensor Cores 96136--
RT Cores 24343232
L1-Cache 3.072 kB
4.352 kB
--
L2-Cache / Infinity Cache 24 MB32 MB32 MB32 MB
Basis-Takt 1.830 MHz2.310 MHz--
Game-Takt --2.250 MHz2.470 MHz
Boost-Takt 2.490 MHz2.535 MHz2.625 MHz2.760 MHz
Speicherkapazität 8 GB8 / 16 GB8 GB16 GB
Speichertyp GDDR6GDDR6GDDR6GDDR6
Speicherinterface 128 Bit128 Bit128 Bit128 Bit
Speichertakt 2.130 MHz
2.250 MHz2.250 MHz2.250 MHz
Speicherbandbreite 272 GB/s288 GB/s288 GB/s288 GB/s
PCIe-Interface PCIe 4.0 x8PCIe 4.0 x8PCIe 4.0 x8PCIe 4.0 x8
TDP 115 W160 W165 W190 W
Preis 299 Euro389 Euro (8 GB)
449 Euro (16 GB)
269 Euro349 Euro

Die Anzahl der Compute Units bleibt mit 32 unverändert und so gibt es weiterhin 2.048 Shadereinheiten. AMD hebt den Game- und Boost-Takt von 2,25/2,66 auf 2,47/2,76 GHz an. Den größten Unterschied soll der Grafikspeicher ausmachen. Diesen verdoppelt AMD von 8 auf 16 GB, wenngleich es beim nur 128 Bit breiten Speicherinterface bleibt. Der Infinity Cache ist weiterhin 32 MB groß. Die Total Board Power wird von 165 auf 190 W angehoben.

359 Euro setzt AMD als UVP für die Radeon RX 7600 XT an. Eine Radeon RX 7600 mit 8 GB Grafikspeicher ist aktuell ab 280 Euro zu bekommen. Die GeForce RTX 4060 startet ab 300 Euro und eine GeForce RTX 4060 Ti kostet je nachdem ob man sie mit 8 GB oder 16 GB Grafikspeicher haben möchte ab 400 Euro bzw. 450 Euro.

Gegenüberstellung der Karten
  Gigabyte Radeon RX 7600 XT Gaming OCSapphire Radeon RX 7600 XT Pulse
Preis359 Euro359 Euro
Boost-Takt2.810 MHz2.810 MHz
Power-Limit 190 W190 W
Abmessungen282 x 115 x 50 mm250 x 130 x 45 mm
Slot-Belegung2,52,25
Lüfterdurchmesser3x 75 mm2x 95 mm
Anzahl Heatpipes53
RGB-BeleuchtungJaNein
Dual-BIOSNeinNein
Stromanschlüsse2x 8-Pin2x 8-Pin
Display-Ausgänge2x DisplayPort 2.1
2x HDMI 2.1a
2x DisplayPort 2.1
2x HDMI 2.1a

Uns standen zwei Modelle der Radeon RX 7600 XT zur Verfügung: Einmal die Gigabyte Radeon RX 7600 XT Gaming OC und einmal die Sapphire Radeon RX 7600 XT Pulse. Diese schauen wir uns nun genauer an.

Gigabyte Radeon RX 7600 XT Gaming OC

Die Gigabyte Radeon RX 7600 XT Gaming OC könnte man durchaus als höherwertige Variante einer Radeon RX 7600 XT bezeichnen, denn der Kühler mit einer Länge von 282 mm sowie der Einsatz von drei Axiallüfter sowie die RGB-Beleuchtung auf der Stirnseite vermitteln den Eindruck, dass Gigabyte hier etwas mehr als den Standard bieten möchte.

Im Vergleich zu den Custom-Designs kommt einem die Karte mit einer Belegung von 2,5 Slots geradezu schmal vor. Neben den zahlreichen Finnen im Kühler kommen auch noch fünf Heatpipes zum Einsatz. Der erste Eindruck besagt, dass die Gigabyte Radeon RX 7600 XT Gaming OC mit den 190 W der GPU und des zusätzlichen Speichers problemlos zurechtkommen müsste.

Die Stromversorgung erfolgt über zwei 8-Pin-Anschlüsse – die Radeon RX 7600 kam häufig noch mit einem Anschluss aus. Ein Dual-BIOS gibt es nicht, auf der Slotblende vorhanden sind jeweils zweimal DisplayPort 2.1 und HDMI 2.1a.

Sapphire Radeon RX 7600 XT Pulse

Auch Sapphire visiert mit der Radeon RX 7600 XT Pulse den Einstiegspunkt für eine Radeon RX 7600 XT an. Die Pulse-Karten kennen wir schon aus zahlreichen Tests und so überrascht uns das Design etc. nicht.

Sapphire setzt zur Kühlung auf zwei große Axiallüfter mit einem Durchmesser von jeweils 95 mm. Drei Heatpipes unterstützen den Abtransport der Abwärme in den Kühlkörper. Auch dieser sollte mit den 190 W an Abwärme keine großen Probleme haben. Fast hätte es Sapphire geschafft, den Kühler auch flach genug zu gestalten, dass die gesamte Karte nur zwei Slots belegt.

Ein Dual-BIOS oder eine RGB-Beleuchtung gibt es bei diesem Modell nicht. Die Stromversorgung erfolgt aber auch hier über zwei 8-Pin-Anschlüsse und auf der Slotblende befinden sich jeweils zwei DisplayPort-2.1- und HDMI-2.1-Ausgänge.