TEST

Gigabyte Radeon RX 7900 GRE Gaming OC im Test

Der Hase hoppelt in den Markt

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Mitte des vergangenen Jahres präsentierte AMD die Radeon RX 7900 GRE, die vornehmlich für den asiatischen Markt sowie in einigen weiteren in OEM-PCs verbaut werden sollte. Aber bereits Ende des vergangenen Jahres, spätestens aber mit dem Start der Super-Karten von NVIDIA konnte die Radeon RX 7900 GRE auch ganz offiziell hierzulande erstanden werden. Einen offiziellen Startschuss für den Verkauf der Retail-Modelle gab es bislang nicht, doch dieser erfolgt heute. Ab morgen ist der Markt für die Radeon RX 7900 GRE dann komplett geöffnet und es sollte noch einmal etwas mehr Auswahl geben. In Form der Gigabyte Radeon RX 7900 GRE Gaming OC schauen wir uns das GRE-Modell nun erstmals offiziell an.

GRE steht für Golden Rabit Edition und es ist nicht das erste Mal, dass AMD diese Abkürzung verwendet. Anhand ihrer technischen Daten wird die Radeon RX 7900 GRE leicht unterhalb der Radeon RX 7900 XT platziert und ist das kleinste Modell auf Basis der Navi-31-GPU. Der Abstand zur Radeon RX 7800 XT scheint deutlich zu sein, im Rahmen der Benchmarks werden wir sehen, wie deutlich.

Bereits erwähnt haben wir, dass die Radeon RX 7900 GRE keine neue Karte ist. In OEM-Systemen ist sie auch hierzulande schon gut ein halbes Jahr erhältlich. Hier und da sickerten auch schon MBA-Designs (Made by AMD) in den Markt, spätestens aber seit Anfang diesen Jahres tauchten dann vermehrt Karten verschiedener Hersteller auf. An dieser Stelle genannt seien die XFX Radeon RX 7900 GRE (MBA) oder auch die ASRock Radeon RX 7900 GRE Steel Legend 16GB OC.

Vor dem offiziellen Verkaufsstart morgen aber reduzierte sich das Angebot noch einmal. Ab morgen aber sollten sich dann aber gut ein halbes Dutzend verschiedener Modelle im Markt finden lassen.

Für unseren heutigen Test stand uns eine Gigabyte Radeon RX 7900 GRE Gaming OC zur Verfügung. Erwartet hatten wir zudem noch eine Sapphire Pure Radeon RX 7900 GRE sowie eine TUF Gaming RX 7900 GRE OC von ASUS. Diese beiden Karten haben es aber nicht mehr rechtzeitig zu uns geschafft und werden einen gesonderten Test absolvieren.

Werfen wir einen Blick auf die technischen Daten der Radeon RX 7900 GRE:

Gegenüberstellung der Navi-3x-GPUs

Radeon RX 7900 XTX Radeon RX 7900 XTRadeon RX 7900 GRERadeon RX 7800 XT
GPU Navi 31 Navi 31Navi 31Navi 32
GCDs 1x 1x1x1x
MCDs 6x 5x4x4x
Stream-Prozessoren 6.144 5.3765.1203.840
Compute Units (CU) 96 848060
Game-Takt 2.300 MHz 2.000 MHz1.880 MHz2.124 MHz
Boost-Takt 2.500 MHz 2.400 MHz2.245 MHz2.430 MHz
Infinity Cache 96 MB 80 MB64 MB64 MB
Speicher GDDR6 GDDR6GDDR6GDDR6
Speicherkapazität 24 GB 20 GB16 GB16 GB
Speicherinterface 384 Bit 320 Bit256 Bit256 Bit
Speicherbandbreite 960 GB/s 880 GB/s576 GB/s624 GB/s
TBP 355 W 315 W260 W263 W
Preis ab 949 Euro ab 740 Euroab 600 Euroab 530 Euro

Die Basis der Radeon RX 7900 GRE ist wieder die Navi-31-GPU. Der zentrale GCD (Graphics Compute Die) mit den Shadereinheiten kommt auf 80 aktive Compute Units. Von den möglichen sechs MCDs (Memory Chiplet Die) sind nur vier aktiv. Somit liegt die Radeon RX 7900 GRE hinsichtlich des GPU-Ausbaus noch recht nahe an der Radeon RX 7900 XT.

Mit vier aktiven MCDs bietet die Radeon RX 7900 GRE ein 256 Bit breites Speicherinterface und kommt auf einen Speicherausbau von 16 GB. Die Speicherbandbreite liegt bei 576 GB/s. Damit hat die Radeon RX 7900 GRE eine niedrigere Speicherbandbreite, als die Radeon RX 7800 XT, was daran liegt, dass AMD hier GDDR6-Speicher mit 18 GBit/s verbaut, während es bei der Radeon RX 7800 XT 19,5 GBit/s sind. In gewisser Weise nimmt AMD hier eine künstliche Limitierung vor, deren Auswirkungen wir in den Benchmarks beleuchten werden.

Der Game-Takt wird mit 1.880 MHz angegeben. Im Boost-Takt soll sie auf 2.245 MHz kommen. Von der XTX, über die XT bis nun zur GRE skaliert AMD die Modelle im Ausbau der GPU, dem Speicherangebot und dem Takt.

Gigabyte Radeon RX 7900 GRE Gaming OC

Das Modell von Gigabyte haben wir uns Form eines Gaming-OC-Modells angeschaut. Die Gaming-OC-Serie von Gigabyte setzt für die schnelleren Karten auf drei Axiallüfter, ein dunkelgraues Kunststoffgehäuse in das diese eingefasst sind sowie eine blau-gräuliche Backplate aus Metall. Unter der Lüfterabdeckung sitzt der Kühler mit seinen Finnen. Mehrere Heatpipes sollen die Abwärme besser abführen.

Die Gigabyte Radeon RX 7900 GRE Gaming OC kommt auf eine Gesamtlänge von 300 mm, ist 120 mm hoch und baut 50 mm auf – belegt somit mehr als zwei Slots. Die drei Axiallüfter haben einen Durchmesser von 95 mm. Sie beginnen erst ab 56 °C damit sich zu drehen, was vergleichsweise spät ist. Lässt die Last wieder nach und die GPU-Temperatur sinkt, stehen sie ab 52 °C wieder still.

Auf der Rückseite befindet sich wie gesagt eine Backplate aus Metall, die zu weiten Teilen geschlossen ist. Einige Öffnungen gibt es. Da das PCB aber ebenfalls recht lang ist, hat Gigabyte nicht viel Platz für die sonst übliche Möglichkeit des letzten Lüfters seine Abluft direkt durch den Kühle zu blasen. Auf der Stirnseite sitzen die beiden 8-Pin-Anschlüsse, die zur Stromversorgung genutzt werden. AMD gibt für die Radeon RX 7900 GRE eine TBP von 260 W an, was sogar 3 W weniger als eine Radeon RX 7800 XT sein sollen, die auf 263 W kommt. Mit zwei 8-Pin-Anschlüssen ist die Gigabyte Radeon RX 7900 GRE Gaming OC jedenfalls ausreichend versorgt.

Ein BIOS-Schalter ist in direkter Nähe zu den Stromanschlüssen zu finden. Hier lässt sich zwischen einem OC- und einem Silent-BIOS wechseln. In den Messungen haben wir die messbaren Unterschiede der beiden Einstellungen aufgeführt. Auf der Slotblende befinden sich jeweils zwei DisplayPort-2.1- und HDMI-2.1-Ausgänge.