TEST

Gigabyte Radeon RX 7900 GRE Gaming OC im Test

Der Hase hoppelt in den Markt - Fazit

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Die technischen Daten der Radeon RX 7900 GRE suggerieren einen engen Abstand zur Radeon RX 7900 XT und damit auch eine berechtigte Auflistung der Karte als Teil der Radeon-RX-7900-Serie. Dem ist aber nicht so. Bereits zum Start im Sommer und mit den ersten Benchmarks war klar: Das, was AMD hier an Leistungsniveau auf den Markt bringt, wäre eigentlich eine Karte der Radeon-RX-7800-Serie. Die Radeon RX 7800 XT kam aber erst Anfang September auf den Markt und offenbarte eine relativ große Lücke zwischen ihr und der Radeon RX 7900 XT.

Eben in diese Lücke springt nun die Radeon RX 7900 GRE, wenngleich sie deutlich näher an der Radeon RX 7800 XT als an der Radeon RX 7900 XT liegt. Damit wird auch offensichtlicher, dass sie eigentlich keine Karte der Radeon-RX-7900-Serie sein sollte. Der direkte Gegenspieler ist eher eine GeForce RTX 4070, gegen das Super-Modell hat sie keine Chance. Aus den eigenen Reihen ist eine Radeon RX 6900 bzw. 6950 XT als Gegenspieler anzusehen. Ein WQHD-Gaming ist das, was AMD mit der Radeon RX 7900 GRE anvisiert. UHD ist weiterhin den echten Modellen der Radeon-RX-7900-Serie vorbehalten.

Wir erwarten die Radeon RX 7900 GRE zu Preisen ab 600 Euro. Die GeForce RTX 4070 Super kostet ebenfalls ab 600 Euro. Das Modell von NVIDIA ist aber nicht nur mit aktivierten Raytracing-Effekten schneller. Hinzu kommt auch das Software-Angebot: DLSS 3 mit Frame Generation sehen wir gegenüber FSR 3 nicht nur zahlenmäßig über die unterstützten Spiele, sondern auch technologisch etwas in Führung. Dabei spielt die Zielauflösung von FHD/WQHD auch eine Rolle, wie DLSS 3 auch die bessere Bildqualität zu bieten hat. 

Die Interpretation in Form der Gigabyte Radeon RX 7900 GRE Gaming OC kann in weiten Teilen überzeugen. Die Temperaturen fallen erfreulich niedrig aus, allerdings geht dies zuweilen auch auf Kosten der Lautstärke. Drei Axiallüfter kommen auch mit den entsprechenden Abmessungen daher. 300 mm in der Länge und mehr als zwei Slots sollten an Platz im Gehäuse vorhanden sein.

Gigabyte scheint die Total Board Power (TBP) der Radeon RX 7900 GRE Gaming OC deutlich über die von AMD vorgesehenen 260 W angehoben zu haben. Fast 290 W messen wir. Damit ist eine Radeon RX 7900 GRE was den Stromverbrauch und die Effizienz betrifft, nicht mit der Konkurrenz ebenbürtig.

Für die Ausstattung sei noch erwähnt, dass die Radeon RX 7900 GRE Gaming OC hier jeweils zwei DisplayPort-2.1- und HDMI-2.1-Ausgänge zu bieten hat, auf die 8-Pin-Anschlüsse zur Stromversorgung setzt und auf auf der Stirnseite ein per RGB beleuchtetes Gigabyte-Logo präsentiert. Ansonsten gibt es wenig zu bemängeln. Vieles was wir an der Radeon RX 7900 GRE zu kritisieren haben, ist schon in den von AMD gemachten Basisvorgaben begründet – hier kann Gigabyte natürlich wenig tun.

Es wird, wie so oft, eine Frage des Preises sein. Für 600 Euro könnte die Gigabyte Radeon RX 7900 GRE Gaming OC in diesem Preisbereich eine gute Alternative sein. Sie darf aber nicht viel teurer als eine GeForce RTX 4070 sein, damit sie das bleibt.

Gigabyte Radeon RX 7900 GRE Gaming OC

  • gute Leistung für FHD/WQHD-Gaming
  • 16 GB Grafikspeicher
  • gute Temperaturen
  • optionales Silent-BIOS
  • 2x 8-Pin PCIe anstatt 12VHPWR

  • im OC-BIOS zu laut
  • kann nicht mit der GeForce RTX 4070 mithalten