TEST

Acer Predator BiFrost Radeon RX 7800 XT OC im Test

Ein gutes Produkt auf schwieriger Basis

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Zum Start der Radeon RX 7800 XT im September des vergangenen Jahres hanen wir bereits einige Modelle getestet. Die 16 GB an Grafikspeicher und die gute Rasterizer-Leistung sind sicherlich ein Pluspunkt gegenüber der GeForce RTX 4070. Eine relativ hohe Leistungsaufnahme sowie das nur geringe Leistungsplus gegenüber der Vorgänger-Generation hinterließen allerdings einen bitteren Beigeschmack. Heute nun wollen wir uns ein weiteres Modell anschauen – die Acer Predator BiFrost Radeon RX 7800 XT OC.

Über eine relativ lange Zeit ließ AMD unterhalb der Radeon RX 7900 XT eine ziemlich große Lücke. Diese wurde durch die Radeon RX 7800 XT gefüllt. Alle technischen Aspekte der Architektur sowie im Aufbau der GPU haben wir zum Start besprochen.

Heute soll es nur um die Acer Predator BiFrost Radeon RX 7800 XT OC gehen. Acer versucht sich schon seit geraumer Zeit auch bei den Komponenten. Bei den Grafikkarten haben wir uns die Acer Predator BiFrost Intel Arc A770 bereits angeschaut. Nun werfen wir einen Blick auf ein erstes Modell mit AMD-GPU.

Für den Vergleich zwischen der Radeon RX 7800 XT und GeForce RTX 4070 Super gilt: Shadereinheiten, SMs, CUs und der komplette Aufbau der Mikroarchitektur lassen sich nicht so ohne weiteres miteinander vergleichen. Die weiteren Aspekte rücken hier also in den Fokus. So zum Beispiel 64 zu 36 MB an L2-Cache, wenngleich man sagen muss (und dieser Punkt kommt auch für den Speicherausbau und dessen Anbindung ins Spiel), dass NVIDIA im Speichermanagement und den Transfers effizienter ist. Soll heißen: 12 GB der GeForce RTX 4070 Super sind durchaus ausreichend, während NVIDIA in den darunter platzierten Produktgruppen zu wenig bietet. Die Benchmarks werden für sich sprechen müssen an dieser Stelle.

Gegenüberstellung der Karten
  Acer Predator BiFrost Radeon RX 7800 XT OCGeForce RTX 4070 Super
GPU Navi 32AD104
FP32-ALUs 3.8407.168
SMs/CUs 6056
Tensor Cores 120224
RT Cores 6056
L2-Cache / Infinity Cache 64 MB48 MB
Basis-Takt 2.124 MHz1.980 MHz
Boost-Takt 2.565 MHz2.475 MHz
Speicherkapazität 16 GB12 GB
Speichertyp GDDR6GDDR6X
Speicherinterface 256 Bit192 Bit
Speichertakt 2.400 MHz2.626 MHz
Speicherbandbreite 624 GB/s504 GB/s
PCIe-Interface PCIe 4.0 x16PCIe 4.0 x16
TDP 263 W220 W
Preis 499 Euro
ab 600 Euro

Während die Acer Predator BiFrost Radeon RX 7800 XT OC im Allgemeinen, bestimmte Modelle aber im Besonderen, sich 263 bis 300 W genehmigen, kommt die GeForce RTX 4070 Super mit 220 W aus. Davon ausgehend, dass die beiden Modelle in der Leistung in etwa gleichauf liegen, kann NVIDIA in der aktuellen Generation vor allem durch die Effizienz punkten.

Preislich geht es für die Acer Predator BiFrost Radeon RX 7800 XT OC bei 499 Euro los. Die günstigsten Modelle der GeForce RTX 4070 Super kosten ab ab 600 Euro.

Acer Predator BiFrost Radeon RX 7800 XT OC

Acer fertigt bereits Grafikkarten für den Einsatz in den eigenen Komplettsystemen. Darunter sind auch Modelle, die nicht in den freien Handel kommen sollen – beispielsweise eine GeForce RTX 4090 mit integrierter Wasserkühlung. Inzwischen bietet Acer neun Modelle auf dem deutschen Markt an. Das schnellste Modell basiert auf einer Radeon RX 7900 GRE und geht runter bis zur Radeon RX 7600. Auch Modelle mit Arc-GPU sind darunter.

Die Acer Predator BiFrost Radeon RX 7800 XT OC ist ein Mittelklasse-Modell. Mit drei Axiallüftern ausgestattet kommt sie auf Abmessungen von 282 x104 x 61 mm. Die drei Lüfter haben einen Durchmesser von 90 mm. Im semipassiven Betrieb schalten sich die Lüfter ab. Dies geschieht ab einer GPU-Temperatur von 42 °C, ab 46 °C schalten sie sich erst ein.

Die Rückseite des PCB ist mit einer Backplate versehen. Sie ist komplett geschlossen. Das Kühlergehäuse der Karte ist im Grunde nur zwei Slots hoch, allerdings bauen die Lüfter etwas höher auf, was Acer mit aufgesetzten Rahmen rund um die Lüfter umsetzt.

Auf der Stirnseite der Karte befinden sich zwei 8-Pin-Anschlüsse für die zusätzliche Stromversorgung. Für die maximalen 307 W sind diese mehr als ausreichend. Einen BIOS-Schalter besitzt die Acer Predator BiFrost Radeon RX 7800 XT OC nicht. Bei einem seitlichen Blick auf die Karte wird die darunter liegende Kühlkonstruktion sichtbar. Acer setzt auf eine Basisplatte aus Kupfer, von der aus die Abwärme mithilfe einiger Heatpipes in den Kühlkörper abgeführt wird. Dort sorgen dann die drei Lüfter dafür, dass die Abwärme an die Umgebungsluft abgegeben werden kann.

Auf der Slotblende bietet die einmal HDMI 2.1 und gleich dreimal DisplayPort 2.1. Auf eine aufwändige Beleuchtung wird gänzlich verzichtet.

Auf vielfachen Wunsch haben wir den Kühler von der Karte entfernt, so dass wir einen Blick auf das PCB wagen können. Große Überraschungen gibt es hier allerdings nicht zu sehen. Zur Spannungsversorgung von GPU, Speicher und PCI-Express-Interface stehen 14 Spannungsphasen zur Verfügung. Das rechte Drittel des PCBs kümmert sich darum Strom und Spannung entsprechend vorzubereiten, zu filtern und vieles mehr. Das von Acer gewählte PCB hat in diesem Bereich auch noch viele Lücken, auf die zusätzliche Komponenten aufgelötet werden könnten. In der hier gezeigten Version setzt man diese nicht ein.

Der Kühler besteht aus einer Bodenplatte mit Vakuum-Kammer. Drei Heatpipes helfen die Abwärme abzuführen. Die Speicherchips sitzen auf speziell vorbereiteten Kontaktflächen. Diese nehmen die Abwärme auf und diese wird wiederum an die darunter liegende Kupferplatte abgegeben.