Abgesehen von der ZOTAC ZBOX Magnus EN970, welche nicht explizit als Steam Machine beworben wurde, ist die Alienware Steam Machine einer der leistungsstärksten Mini-PCs, den wir bislang auf den Prüfstand stellen konnten. Zwar ist der hauseigene Alienware X51 ebenfalls sehr kompakt, reicht jedoch nicht an die Abmessungen der eigenen Steam Machine heran.
Leistung
Während die ZOTAC ZBOX Magnus EN970 zwar schon auf eine neuere Broadwell-CPU, dafür auf ein Notebook-Modell setzt, entschied sich Alienware für seine erste Generation der Steam Machines für einen reinen Desktop-Prozessor der Haswell-Familie. Das macht sich vor allem in CPU-lastigen Benchmarks bemerkbar. Der Intel Core i7-4785T bringt es im Cinebench-R11.5-Benchmark auf satte 6,09 Punkte und überholt damit den Intel Core i5-5200U der ZBOX-Maschine mit Leichtigkeit. Dies erreicht hier gerade einmal 2,85 Punkte. Auch im neueren Cinebench-R15-Benchmark ist das System mit 571 Punkten mehr als doppelt so schnell. Obwohl eine herkömmliche Magnetspeicher-Festplatte der 2,5-Zoll-Klasse zum Einsatz kommt, ist diese erstaunlich schnell. Dank der 7.200 RPM erreicht die Festplatte einen Datendurchsatz von über 133 MB/s. Zusammen mit dem 8 GB großen DDR3L-Arbeitsspeicher erreicht die Alienware Steam Machine im Komprimierungstest von 7-Zip über 11.000 Punkte und überholt auch hier die ZBOX Magnus EN970.
Wird allerdings Grafikleistung benötigt, dann muss sich die Alienware Steam Machine der ZBOX Magnus geschlagen geben. Auch wenn die NVIDIA GeForce GTX 860M fast schon zum alten Eisen zählen mag und der Speicher mit 2.048 MB nicht gerade üppig ausfällt, können alle aktuellen Spieletitel problemlos in 1080p mit 30 FPS dargestellt werden – so machen es die Konsolen teilweise auch. Grand Theft Auto 5 läuft trotz größerer Sichtweite, höherem Detailreichtum und größerer Bevölkerungsdichte mit fast 40 Bildern pro Sekunde über den Fernseher. Das ist durchaus flüssig, denn GTA V ist ab etwa 30 FPS gut spielbar. In Tomb Raider sind hingegen fast 55 FPS möglich und Metro: Last Light Redux läuft ebenfalls mit fast 30 Bildern pro Sekunde. Einzig bei DiRt Rally oder Mittelerde: Shadow of Mordor muss man etwas die Detailstufe reduzieren. Wir haben alle Titel mit den maximal möglichen Einstellungen getestet – so wie wir es bei unseren Grafikkarten-Tests machen.
Mehr 3D-Leistung gibt es wie schon erwähnt bei der Konkurrenz. Der Vorläufer der Steam Machines von ZOTAC war dank seiner NVIDIA GeForce GTX 970M bzw. GeForce GTX 960 in unserem Vorabtest deutlich schneller. Die finale Version ist ebenfalls mit diesem 3D-Beschleuniger ausgestattet, wurde allerdings auf die neue Skylake-Generation umgestellt. Einen Test hierzu wird auf Hardwareluxx.de in Kürze ebenfalls geben.
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PCMark 7 | PC Mark Vantage | ||
Video Playback | 23,97 fps | 12.224 | Memories Score |
Video Transcoding | 11.664,01 KB/s | N/A | TV and Movies Score |
System Storage - Gaming | 16,61 MB/s | 18.540 | Gaming Score |
Graphics DX9 | 63,53 fps | 19.254 | Music Score |
Image Manipulation | 20,79 Mpx/s | 19.871 | Communications Score |
Importing Pictures | 30,47 MB/s | 21.069 | Productivity Score |
Web Browsing | 15,41 pages/s | 37.853 | HDD Score |
Data Decrypting | 151,87 MB/s | - | - |
Score | 5.181 | 19.578 | Score |
Lautstärke:
Zumindest im Leerlauf arbeitet die Alienware Steam Machine erfreulich leise. Im normalen Windows-Betrieb haben wir einen Schallpegel von gerade einmal 33,2 dB(A) gemessen. Setzt man den kleinen Konsolen-PC unter Last, drehen die beiden Radiallüfter natürlich auf. Auffällig dabei: Vor allem der Lüfter für den Prozessor arbeitet gerne mit etwas höheren Drehzahlen als der für die Grafikkarte. Eine Geräuschkulisse von bis zu 47,9 dB(A) ist möglich. Im normalen Spielebetrieb bleibt die Alienware Steam Machine mit 37,8 dB(A) aber deutlich laufruhiger – zumindest bei Mittelerde: Shadow of Mordor.
Leistungsaufnahme:
Aufgrund der leistungsfähigen Desktop-CPU zieht die Alienware Steam Machine etwas mehr Strom aus der Steckdose als beispielsweise die ZOTAC ZBOX Magnus EN970. Unter Volllast wird mit 127,9 W fast die Grenze des Netzteils erreicht. Im Spielebetrieb zeigt sich das System abermals genügsamer und gibt sich mit rund 94 W zufrieden, womit sich das System nicht vor einer PlayStation 4 oder Xbox One zu verstecken braucht. Im Gegenteil: Es ist deutlich sparsamer. Im Idle-Betrieb werden nur knapp unter 20 W aus der Steckdose gezogen, was ebenfalls deutlich niedriger ist als bei den Konsolen.
Temperaturen:
Keine Probleme gibt es trotz der geringen Platzverhältnisse bei der Kühlung – zumindest konnten wir die Temperaturen für Grafikkarte und Prozessor auslesen. Unter Volllast heizte sich die Haswell-CPU auf bis zu 69 °C auf, während der Maxwell-Chip fast 80 °C erreichte. Im Leerlauf sind die Temperaturen mit 45 bzw. 43 °C deutlich niedriger. Zu einem Thermal-Throttling kommt es nicht – die Hardware ist für deutlich höhere Temperaturen ausgelegt.