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PC-Gaming im Wohnzimmer

Alienware Steam Machine mit Steam OS und Steam Controller im Test - Eindrücke Steam Controller

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Einer Steam Machine ebenfalls beigelegt wird der neue Steam Controller. Dieser soll auch dann funktionieren, wenn ein Spiel eigentlich nicht für die Controller-Steuerung konzipiert wurde. Der Steam Controller ist aber auch der erste überhaupt, für den es vom Hersteller offiziellen Support für Linux gibt, dies ist im Hinblick auf SteamOS aber fast schon zwingende Voraussetzung.

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Der Steam Controller wird in einer kleinen Box geliefert, die auch eine Schnellstartanleitung, die notwendigen AA-Batterien und den Empfänger für die USB-Buchse bereithält. Damit ist eigentlich alles dabei, was für den Start notwendig ist.

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Der Controller selbst ist in Klavierlack-Optik gehalten und bringt nicht nur die üblichen Controller-Tasten sowie einen Analogstick mit sich, sondern verfügt auch über zwei neuartige Touchpads, die beispielsweise eine Maus ersetzen sollen. Insgesamt soll der Steam Controller Tastatur, Maus und Controller in einem einzigen Gerät vereinen.

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Zwei Trigger-Tasten auf der Rückseite gibt es natürlich ebenfalls genau wie zwei weitere Tasten direkt über dem Batterie-Fach.

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Die beiden Akkus werden unter den beiden Touchpads versteckt.

Spielen mit dem Steam Controller

Der erste Eindruck mit dem Steam Controller fällt jedoch ernüchternd aus. Zwar liegt er sehr gut in der Hand, jedoch muss man sich an vielen Stellen im Vergleich zu einem herkömmlichen Gamepad wie beispielsweise dem Xbox-360-Controller umgewöhnen. Die vier Aktionstasten "X", "A", "B" und "Y" liegen sehr weit vom rechten Trackpad entfernt und sind zudem sehr dicht beieinander, was ein blindes Drücken auf der richtige Taste erschwert. Zudem fehlt ein Force-Feedback- oder Rumble-Feature. Feedback gibt der Steam Controller zwar auch, das aber nur auf den beiden Trackpads und nur mit sehr kurzen Vibrations- und Klickgeräuschen. Die sollen das Gefühl von Haptik vermitteln. Hinzu kommt, dass das verwendete Plastik einen billigen Eindruck hinterlässt und sich verschiedene Tasten nur sehr schlecht drücken lassen.

Dass auch die Bedienung der Touchpads ein wenig Übung erfordert, macht sich bereits wenige Sekunden nach dem Start der Steam Machine bemerkbar. Direkt nach dem ersten Start von SteamOS müssen erstmalig die Accountdaten eingegeben und abgespeichert werden. Dabei wird eine Bildschirmtastatur eingeblendet, die mittig in zwei Hälften geteilt wurde. Die linke lässt sich über das linke Touchpad bedienen, während die rechte Hälfte vom zweiten Touchpad bedient wird. Das mag mit ein bisschen Übung zwar schnelle Eingaben ermöglichen, erfordert jedoch einiges an Umgewöhnung, da vor allem mittig angeordnete Buchstaben einer jeden Hälfte – wie beispielsweise ein "D" oder ein "J" – sich nur sehr schwer erreichen lassen. Schnell greift man lieber zu Tastatur und Maus. 

Sind die Hürden der erstmaligen Initialisierung genommen, kann man den Controller über die Steam-Taste starten oder ein Kontext-Menü aufrufen, worüber sich das Spiel beenden, die Controller-Steuerung einstellen oder aber das Gamepad sowie die Steam Machine ausstellen lassen. Besitzt ein Spiel ohnehin Support für ein Gamepad, hat man sich schnell eingefunden. Knifflig wird es dann, wenn ein Spiel keine vorgefertigten Profile zur Verfügung stellt oder aber für das es keinen Controller-Support gibt. Dann muss die Belegung von Tastatur und Maus direkt auf den Controller gebracht werden. Während das für die Mausteuerung dank der Touchpads sehr einfach und schnell von der Hand geht, ist das für die restlichen Tasten wie "WASD" schon etwas schwieriger. Spiele, die viele unterschiedliche Tasten benötigen, lassen sich damit kaum spielen. Zudem muss man sich die Belegung für jedes Spiel einprägen. Theoretisch ließen sich somit auch Strategiespiele spielen. Da die Touchpads für die Maussteuerung aber nur sehr langsam reagieren und obendrein sehr weite Wege mit der Maus genommen werden müssen, greift man schnell wieder zu Tastatur und Maus. Solche Spieletitel machen mit dem Controller überhaupt keinen Spaß.

Einfacher ist es, wenn Spiele Controller und Maussteuerung gleichzeitig ermöglicht werden oder das Spiel eine offizielle Unterstützung für den Steam Controller parat hält, wie dies unter anderem bei Portal 2 der Fall ist. Die mühselige Anpassung von Tastatur und Maus zum Controller soll aber auch von der Community übernommen werden. Dann lassen sich einzelne Profile direkt herunterladen und austesten. Aber auch hier gilt: Man muss vieles ausprobieren, was Zeit und womöglich auch Nerven kostet. 

Valve sollte dringend bei der Ergonomie und der Materialwahl nachbessern, ansonsten ist das neue Eingabegerät durchaus ein Schritt in die richtige Richtung, wenngleich sich auch dann noch längst nicht jedes Spiel problemlos drauf spielen lassen wird. 

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