TEST

MSI Nightblade MI3

Erster Gaming-PC mit Intels Optane-Technik im Test - Fazit

Portrait des Authors


Werbung

Das eigentliche Higlight des neuen MSI Nightblade Mi3 ist Intels Optane-Technik und die hinterlässt bei uns einen eher durchwachsenen Eindruck. Zum einen gibt es gegenüber dem reinen Festplatten-Betrieb durchaus brachiale Leistungssteigerungen, die gefühlt und teilweise auch messbar an die Leistungswerte einer schnellen SSD mit NAND-Speicher herankommen. Auf der anderen Seite bringen die langsameren Schreibraten den Nutzer schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, was sich bei der Installation von Software, vor allem aber bei Windows-Updates negativ bemerkbar macht. Hinzukommt, dass Aufrüster, die ihrer altgedienten Festplatte ein schnelles und einfaches Upgrade spendieren wollen, ohnehin schon ein aktuelles System benötigen, um die ersten Produkte mit 3D-XPoint-Speicher nutzen zu können. Hierfür bedarf es nämlich eines aktuellen Kaby-Lake-Prozessors und einem Mainboard mit M.2-Schnittstelle samt PCI-Express-Anbindung. Verglichen mit Hybrid-Festplatten, die ebenfalls auf einen Cache-Speicher in Kombination mit einer handelsüblichen HDD setzen, geht das Konzept aber voll auf – hier sind deutliche Leistungsverbesserungen zu erwarten.

Für Intel mag Optane Memory ohnehin nur ein erster Schritt sein, um die neue Speichertechnik so langsam auf den Markt zu bringen. Die beiden derzeit erhältlichen Module mit 16 oder 32 GB sind noch sehr teuer und nur in geringen Stückzahlen erhältlich. Zwischen rund 50 und 85 Euro bezahlt in unserem Preisvergleich derzeit für sie. Zu diesem Preis bekommt man schon eine 2,5-Zoll-SSD mit ausreichend Kapazität für das Betriebssystem und die wichtigsten Programme. Zwar mögen die Leseraten dann auf dem Papier etwas langsamer sein, die Schreibraten aber machen diesen Nachteil schnell wieder wett.

Ansonsten ist das MSI Nightblade Mi3 in unserer Konfiguration mit Intel Core i5-7400 und NVIDIA GeForce GTX 1050 Ti ein guter Mittelklasse-Rechner, welcher durchaus als Allrounder eingesetzt werden kann: Schnell genug für alltägliche Office-Arbeiten und ausreichend performant, um auch mal einen aktuellen Spieletitel in Full-HD-Auflösung und mit ansehnlichen Details ruckelfrei auf den Bildschirm zu bringen. Ausrutscher bei Lautstärke oder Temperaturverhalten genehmigt sich der Kompaktrechner nicht. Das Gesamtkonzept stimmt und auch der Preisaufschlag gegenüber dem Eigenbau geht in Ordnung. Für 1.099 Euro bekommt man also ein gutes Komplettpaket.

 

Persönliche Meinung

Intels Optane-Technik wurde stark gehypt und vielerorts hoch gelobt. Klar gibt es für ein System mit nur einer Magnetspeicherfestplatte beachtliche Leistungssteigerungen, mit Blick auf die Schreibleistung und vor allem den Preis, aber dürfte die Cache-Technik einer SSD nicht gefährlich werden. Ich bin gespannt, was Intel mit 3D-XPoint in Zukunft alles vorhaben wird – die ersten SSDs für den Server-Bereich wurden ja schon vorgestellt. Bleibt abzuwarten wie sich die gegenüber herkömmlicher NAND-Modelle schlagen werden! (Andreas Stegmüller)