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Um die MasterLiquid ML360 Sub-Zero mit Peltier-Element nutzen zu können, muss erst die Intel Cryo Cooling Technology-Software installiert werden. Cooler Master stellt sie selbst über die Produktseite zur Verfügung. Am Testsystem blieb die Installation bei dieser Version allerdings hängen. Installieren konnten wir schließlich die Version, die Intel im Intel Download Center anbietet. Die Software ist unscheinbar und bietet vor allem zwei zentrale Funktionen: Sie informiert über Leistungsaufnahme des Kühlers, Taupunkt und Kühlertemperatur und sie erlaubt den Wechsel zwischen den drei Betriebsmodi Standby, Cryo und Unregulated.
Im Standby-Modus bleibt das Peltier-Element deaktiviert. Dabei erschwert es allerdings nach unseren Eindrücken massiv den Wärmeübergang zwischen Kühler-Bodenplatte und der Kühlerstruktur. Denn unter Last erreichten wir in diesem Betriebsmodus schnell über 90 °C und näherten uns dem Temperatulimit des Intel Core i5-10600K. Der Standby-Betrieb ist zwar im Leerlauf nutzbar, für höhere CPU-Last aber überhaupt nicht empfehlenswert. Die fängt hingegen der Cryo-Modus ab. In diesem Modus arbeitet das Peltier-Element in Abhängigkeit vom ermittelten Taupunkt. Die Intels Cryo Cooling Technology versucht, die Kühlertemperatur knapp oberhalb des Taupunkts zu halten. Wie der Screenshot zeigt, funktioniert das im Leerlauf gut. Der Unregulated-Modus lässt das Peltier-Element hingegen unabhängig vom Taupunkt mit voller Leistung laufen. Dadurch kann die Temperatur noch weiter abgesenkt werden, Kondensation ist aber nicht mehr auszuschließen. Im Leerlauf konnten wir Temperaturen von um die 0 °C registrieren. Unter Volllast macht es keinen erkennbaren Unterschied, ob der Cryo- oder der Unregulated-Modus aktiv ist. Das Peltier-Element läuft dann in aller Regel ohnehin mit voller Leistung und sorgt für vergleichbare Temperaturen (weit oberhalb des Taupunkts).
Die Leistungsaufnahme des Peltier-Elements ist enorm. Die 150 W, die der 8-Pin-PCIe-Stecker liefern kann, werden im Unregulated-Modus und im Cryo-Modus mit hoher CPU-Last tatsächlich auch abgerufen. Der Cryo-Modus sorgt aber für einen intelligenten Stromverbrauch, bei geringer Last kann die CPU so durch überschaubaren Stromverbrauch auf niedrigen Temperaturen gehalten werden. Insgesamt ist dieser Modus noch am ehesten als alltagstauglich zu bezeichnen. Allerdings vergisst die Software bei unserem Testsystem mit jedem Neustart denn zuletzt aktiven Modus und aktiviert wieder den Standby-Modus.
Für das Overclocking von Intel K-Prozessoren bietet sich Intels Extreme Tuning Utility (Intel XTU) an. Die Nutzung der Intel Cryo Cooling Technology zielt nicht in erster Linie darauf ab, maximalen Takt bei voller Last zu erreichen. Stattdessen soll durch die niedrige Temperatur bei geringer Last ein höherer Takt erreicht werden. Hier kann Intels Thermal Velocity Boost (TVB) ins Spiel kommen. Bei Modellen wie dem Core i9-10900K können unterhalb von 70 °C zwei Kerne um weitere 100 MHz beschleunigt werden. Unsere reguläre Kühler-Test-CPU, ein Core i5-10600K, unterstützt allerdings kein TVB.
Wie erfolgreich OC-Versuche sind, hängt natürlich stark von der einzelnen CPU ab. Unsere Test-CPU ermöglichte zumindest bei Cinebench-Belastung und halbwegs vertretbarer CPU-Spannung keinen höheren Takt als mit einer konventionellen AiO-Kühlung.