Werbung
Die MasterLiquid ML360 Sub-Zero ist ein Extremprodukt. Und das in so ziemlich jeder Hinsicht: Mit ihr können Temperaturen erreicht werden, die mit konventionellen AiO-Kühlungen so nicht möglich sind. Für die meisten Nutzer dürfte es eine ganz neue Erfahrung sein, wenn die CPU bei Zimmertemperatur auf unter 0 °C heruntergekühlt wird.
Um solche Temperaturen zu erreichen, wird aber enormer Aufwand betrieben. Das relativ große und leistungsstarke Peltier-Element kann über einen 8-Pin-PCIe-Stecker um die 150 W ziehen. Mit Unterschreitung des Taupunkts steigt zudem das Risiko von Hardwareschäden durch Kondensation. Beide Probleme löst der automatisch gesteuerte Cryo-Modus. Er hält die Kühlertemperatur immer etwas oberhalb des ermittelten Taupunkts und benötigt im Leerlauf meist nur zwischen 10 und 20 W. Für beide Modi gilt, dass der Traum der minimalen CPU-Temperaturen sehr schnell platzen kann. Denn bei höherer CPU-Last steigt die CPU-Temperatur stark an. Bei unserem Core i5-10600K kann sich die MasterLiquid ML360 Sub-Zero im regulären Testszenario und mit voller Lüfterdrehzahl immerhin noch leicht vor konventionelle 360-mm-AiO-Kühlungen setzen.
Für Volllastszenarien ist die MasterLiquid ML360 Sub-Zero also nicht ideal geeignet. Aber so wird sie auch nicht vermarktet: Es soll vor allem darum gehen, durch niedrige Temperaturen einen höheren Takt im unteren Lastbereich möglich zu machen. Das erfordert allerdings auch ein gewisses Umdenken vom Nutzer. Dabei stellt sich durchaus die Frage, wie sinnvoll ein hoher CPU-Takt ist, der aber nicht oder nur eingeschränkt unter Volllast nutzbar ist. Alltagstauglichkeit ist generell nicht die Stärke der MasterLiquid ML360 Sub-Zero. Das betrifft nicht nur den erhöhten Stromverbrauch (der unter Umständen ein leistungsstärkeres Netzteil nötig macht), sondern auch die Beschränkung auf Intel LGA-1200-Montagematerial, einige empfohlene Mainboards und CPUs und schließlich auch die Lautstärke. Die Pumpe ist einfach nur infernalisch laut und läuft durch den speziellen Anschluss immer mit voller Drehzahl. Das gilt auch für die Lüfter, solange sie am beiliegenden Adapterkabel betrieben werden. Durch Nutzung von Mainboard-Lüfteranschlüssen kann man aber immerhin die Lüfter sinnvoll regeln.
Technisch beeindruckend und für manchen Overclocker reizvoll - aber alles andere als günstig und alltagstauglich. So kann man die Cooler Master MasterLiquid ML360 Sub-Zero letztlich zusammenfassend beschreiben. Wir sind gespannt darauf, wie es mit Intels Cryo Cooling Technology weitergehen wird und ob weitere und dann vielleicht alltagstauglichere Produkte folgen werden.
Positive Aspekte der Cooler Master MasterLiquid ML360 Sub-Zero:
- kann bei bei begrenzter Last CPU-Temperaturen weit unterhalb der Raumtemperatur erreichen
- auch bei hoher Last respektable Leistung, für eine Kühllösung mit Peltier-Element durchaus beachtlich
- intelligenter Cryo-Modus verhindert Kondensation und sorgt bei geringer Last für vertretbaren Stromverbrauch des Peltier-Elements
- Lüfter mit sinnvollem Regelbereich
Negative Aspekte der Cooler Master MasterLiquid ML360 Sub-Zero:
- sehr laute Pumpe mit speziellem Anschluss/Adapterkabel, damit nicht regelbar
- Lüfter bei Anschluss am mitgelieferten Adapterkabel nicht regelbar
- Peltier-Element muss für adäquate Kühlleistung zwingend aktiv sein, dabei bis zu 150 W Leistungsaufnahme
- Montagematerial nur für LGA 1200, weitere Einschränkungen bei der Komponentenwahl
Cooler Master MasterLiquid ML360 | ||
Nicht verfügbar | Nicht verfügbar | Ab 110,98 EUR |