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Bei der großen Auswahl an konventionellen AiO-Kühlungen mit völlig geschlossenen Kreisläufen und Aluminiumradiatoren ist es sehr erfreulich, dass Alphacool sich selbst treu bleibt. Auch die Eisbaer LT Aurora 360 ist wieder eine nachfüllbare und erweiterbare AiO-Kühlung mit Kupferradiator. Sie ist damit besonders für Nutzer interessant, die sich sorgen, dass ein Schwund an Kühlflüssigkeit über die Jahre die Funktion ihrer AiO-Kühlung beeinträchtigt, die dem üblichen Materialmix aus Aluminiumradiator und Kupferkühler misstrauen oder die sich vielleicht auch die Option offenhalten wollen, den Kreislauf noch um einen Grafikkartenkühler oder einen weiteren Radiator zu erweitern.
Trotz ihres flexiblen Aufbaus mit Fill-Port und Schnellverschluss ist die Eisbaer LT Aurora 360 keineswegs weniger nutzerunfreundlich als die typische Standard-AiO-Kühlung. Sie ist bereits vorgefüllt und kann nach der Montage genauso einfach in Betrieb genommen werden wie andere Modelle. Andere Hersteller nutzen zum Teil zwar noch einfachere Montagelösungen (z.B. Corsair bei den aktuellen Modellen), aber die wenigen zusätzlichen Montageschritte sind allemal zu verschmerzen. Auffällig und etwas störend fanden wir aber die relativ widerspenstigen Schläuche, die erst einmal gebändigt werden wollen. Dafür sollen diese TPV-Schläuche aber auch besonders robust sein. Die seitlichen Schlauchanschlüsse blockieren zumindest beim Testsystem den ersten Speicherslot. Eine solche Einschränkung bei der RAM-Kompatibilität ist für AiO-Kühlungen ungewöhnlich.
Alphacool verbaut auf der Eisbaer LT Aurora 360 drei 120-mm-Lüfter mit einem Drehzahlbereich von 800 - 2.000 U/min (am Testsystem eher 900 - 2.000 U/min). Die recht hohe Minimaldrehzahl sorgt dafür, dass die laufenden Lüfter in stiller Umgebung immer hörbar bleiben. Auf 1.000 U/min und darunter sind sie aber so dezent, dass sich zumindest die meisten Nutzer daran nicht stören dürften. Das erfreulich dezente Pumpengeräusch wird sogar erst wahrnehmbar, wenn die Lüfter gestoppt werden. Mit Blick auf die Kühlleistung profitiert die Eisbaer LT Aurora 360 vom großen 360-mm-Radiator. Im Testfeld gibt es aber einige 360-mm-Modelle, die noch konsequenter auf Performance getrimmt wurden. Dass die Referenzlüfter die CPU-Temperatur auf 1.000 U/min noch senken können, deutet zumindest darauf hin, dass die Serienlüfter das Performancepotenzial der AiO-Kühlung nicht ganz ausreizen. Dafür passen sie optisch bestens ins Bild: Alphacool beleuchtet sowohl die drei Lüfter als auch den Pumpendeckel effektvoll mit A-RGB-LEDs. Dabei hat der Nutzer die Wahl, ob er zur Beleuchtungssteuerung den mitgelieferten kleinen Controller oder ein geeignetes Mainboard nutzt.
Ein Preis von 143,79 Euro ist für eine AiO-Kühlung mit 360-mm-Radiator und A-RGB-Beleuchtung durchaus typisch. Es gibt sowohl deutlich teurere Modelle als auch manche günstigere Alternative. Ein Beispiel für ein günstigeres Modell wäre die Arctic Liquid Freezer II 360 A-RGB für 110 Euro. Wir haben das kleinere Geschwistermodell Liquid Freezer II 240 A-RGB getestet und waren unter anderem von der geringen Minimaldrehzahl der Lüfter angetan. Arctic punktet zudem auch mit sechs Jahren Garantie. Bedenkt man die Alleinstellungsmerkmale der Eisbaer LT Aurora 360, dann wirkt ihr Preis aber völlig angemessen.
Letztlich hat die Eisbaer LT Aurora 360 zwar durchaus auch ihre Schwächen, sie sticht mit dem flexiblen und nachhaltigen Ansatz aber deutlich aus der Masse der AiO-Kühlungen heraus. Deshalb zeichnen wir sie auch mit unserem Technik-Award aus.
Positive Aspekte der Alphacool Eisbaer LT Aurora 360:
- nachfüllbare und erweiterbare AiO-Kühlung
- Kupferkühler + Kupferradiator
- A-RGB-Beleuchtung an Lüftern und Pumpendeckel, wahlweise über mitgelieferten Controller oder geeignetes Mainboard steuerbar
- A-RGB-Beleuchtungselemente können miteinander verbunden werden und benötigen so nur einen Anschluss, Dreifach-Adapter für die PWM-Lüfter im Lieferumfang
- trotz fixer Betriebsspannung von 12 V recht dezente Pumpe
Negative Aspekte der Alphacool Eisbaer LT Aurora 360:
- solide Kühlleistung, zumindest bei 1.000 U/min arbeiten die Referenzlüfter aber effektiver als die Serienlüfter
- minimale Lüfterdrehzahl fällt etwas hoch aus, für Silentsysteme deshalb nicht optimal
- Schläuche relativ starr, am Testsystem blockieren die seitlichen Anschlüsse zudem einen RAM-Slot
