ASRock setzt unter anderem mit dem Z97 Killer die Fatal1ty-Serie konsequent fort. In unserem Test konnte die Platine in fast allen Disziplinen absolut überzeugen. Eine der Disziplinen ist das Overclocking, bei dem wir exakt dasselbe Ergebnis erreichen konnten, wie einst beim Z97 Extreme4. Das ist insofern interessant, da das Z97 Killer hingegen "nur" acht Phasen statt 12 aufzuweisen hat, was sich unter Umständen bemerkbar machen kann. So jedenfalls nicht beim Z97 Killer. Zwar befinden sich auf dem PCB keine nennenswerten Onboard-Funktionen, selbst auf einen Power- und Reset-Button muss verzichtet werden. Glücklicherweise kann der Anwender auf zwei Jumper zurückgreifen, mit denen einmal einer der beiden BIOS-Chips selektiert werden kann und alle BIOS-Settings zurückgesetzt werden können. Wie gewohnt bekommt es der Käufer mit zahlreichen Overclocking-Funktionen im UEFI zu tun.
Wie bei allen Fatal1ty-Brettern, konzentriert sich auch das Z97 Killer vornehmlich auf das Gaming-Segment. Zumindest ist ein PCIe-3.0-x16-Slot abgreifbar, in dem eine dedizierte Grafikkarte Platz nehmen darf. Genau an dieser Stelle möchten wir darauf hinweisen, dass der heutige Testkandidat kein direkter Nachfolger des Z87 Killer darstellt, denn letzteres verfügt über drei mechanische PCIe-3.0-x16-Slots und unterstützt damit auch ein 2-Wege-SLI- und ein 3-Wege-CrossFireX-Gespann. Dieses Muster trifft hervorragend auf das Z97X Killer zu, sodass dieser Unterbau als direktes Nachfolgemodell bezeichnet werden kann. Dafür kann das kleinere Z97 Killer noch zwei PCIe-2.0-x1- und zwei PCI-Slots bereitstellen. Besonders loben müssen wir ASRock bei der Anordnung der Erweiterungsslots. Sofern nur eine Dual-Slot-Grafikkarte eingesetzt wird, können alle anderen Slots dennoch genutzt werden. In der Lücke wurde der M.2-Slot untergebracht, der mit 10 GBit/s an den Intel-Chipsatz angebunden ist.
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Zu den weiteren Storage-Steckplätzen zählen vier SATA-6G-Ports und eine SATA-Express-Schnittstelle. Letztere muss sich allerdings die Anbindung mit dem M.2-Slot teilen, sodass sich der Anwender für einen Standard entscheiden muss. ASRock hat sich entschieden, die SATA-Anschlüsse nicht angewinkelt, sondern vertikal auf das PCB zu verlöten. Demnach hätten die Taiwaner keine bessere Stelle auf dem PCB wählen können als unten rechts in der Ecke von der normalen Frontansicht betrachtet. Ebenfalls gut ausgerichtet ist der USB-3.0-Header, mit dem zwei schnelle Schnittstellen bei einem kompatiblen Gehäuse an die Front verlegt werden können. Davon abgesehen können vier weitere USB-3.0-Schnittstellen über das I/O-Panel abgegriffen werden. Dazu gibt es insgesamt acht USB-2.0-Anschlüsse, vier am I/O-Panel und weitere vier verteilt auf zwei Header.
Sämtliche Netzwerkaufgaben werden dem Qualcomm Atheros Killer E2201-Controller übergeben, der ohne Frage eine maximale Datenübertragungsrate von 1 GBit/s mitmacht. Seine Hauptaufgabe ist jedoch die Priorisierung der Netzwerkpakete, die bei Online-Games anfallen. Zumindest in der Theorie soll die Latenz zum Game-Server ein Stück nach unten gepresst werden. Um das Gaming-Paket abzurunden, gibt es mit dem Purity-Sound-2-Feature den Realtek ALC1150 samt TI NE5532 in zweifacher Ausführung auf die Ohren. Einer der TI NE5532-Chips sorgt dafür, dass auch Kopfhörer mit 600 Ohm ordentlich betrieben werden können. Natürlich kann auch die integrierte Grafikeinheit aus den Haswell(-Refresh)-Prozessoren in den Alltag eingebunden werden. Zu diesem Zweck halten sich jeweils ein VGA-, DVI-D- und HDMI-Grafikausgang bereit.
Beim UEFI haben die Verantwortlichen bei ASRock wieder einmal gute Arbeit geleistet. Auch dieses Mal konnten wir keine negativen Eigenschaften ausfindig machen. Im Gegenteil, alle Einstellungen wurden einwandfrei übernommen, die Steuerung per Maus und/oder Tastatur fiel sehr angenehm aus und die Stabilität war ebenfalls sehr gut. Wenn wir etwas zu beanstanden hatten, dann war es die Leistungsaufnahme im Leerlauf, die zwar im Ganzen absolut akzeptabel war, jedoch deutlich über dem hauseigenen Z97 Extreme4 lag. Bei den beiden Last-Situationen hingegen konnte das Z97 Killer die anderen Probanden ausstechen und sich ganz nach oben in der Tabelle vorarbeiten. Preislich wird das ASRock Z97 Killer ab etwa 115 Euro in unserem Preisvergleich gelistet. Für das günstigste Z97-Mainboard von ASRock mit Gaming-Aspekten liegt der Preis auf einem sehr guten Niveau und ist durchaus einen Blick bei der Komponenten-Auswahl Wert.
Positive Eigenschaften des ASRock Z97 Killer:
- sehr gute Leistungsfähigkeit mit einer sehr guten CPU-Spannungsversorgung und vielen Overclocking-Funktionen
- ansprechende Ausstattung, u.a. sechs USB-3.0-Anschlüsse, vier SATA-6G-Ports und eine SATA-Express-Schnittstelle
- PCI-Express-3.0-Unterstützung an einem PEG-Slot
- sehr gute Gesamtperformance und sehr gute Stabilität
- Purity Sound 2
- M.2-Slot
- niedriger Anschaffungspreis
Negative Eigenschaften des ASRock Z97 Killer:
- leicht erhöhte Leistungsaufnahme im Leerlauf
Der preisbewusste Interessent erhält mit dem ASRock Z97 Killer einen guten Unterbau mit vernachlässigbaren Kleinigkeiten, welcher die aktuellen Anschlussmöglichen dank des neuen Z97-Chipsatzes verpasst bekommen hat. Er eigenet sich auch für das erweiterte Overclocking und bringt besondere Gaming-Technologien mit. Uns ist es die Herausgabe des Excellent-Hardware-Awards jedenfalls Wert!
Alternativen? Wer marginal mehr ausgeben möchte und zusätzliche Anschlüsse gut gebrauchen kann, könnte sich das ASRock Z97 Extreme4 einmal näher anschauen. Davon abgesehen könnte auch das MSI Z97 GAMING 3 interessant sein, welches noch ein paar Euro unter dem Z97 Killer liegt und eine ähnliche Ausstattung bietet.
Persönliche Meinung
Ich hätte auch gut die persönliche Meinung vom Artikel zum Z97 Extreme4 in diesen Artikel kopieren können, denn dieselben Eigenschaften treffen auch auf dieses Modell zu. Für einen relativ niedrigen Betrag bekommt man derzeit ein entsprechend gut ausgestattetes Mainboard, das für die meisten Anwender absolut ausreicht und das auch beim Overclocking-Versuch nicht so schnell schlapp macht. Selbst der M.2-Slot und der SATA-Express-Anschluss haben es auf das PCB geschafft. (Marcel Niederste-Berg)
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