Neben der wichtigen Performance ist auch der Stromverbrauch des heimischen PCs kein unwichtiges Kriterium. Was man häufig unterschätzt, ist die Tatsache, dass selbst die verschiedenen Mainboard-Modelle der zahlreichen Hersteller unterschiedlich viel Strom aus der Steckdose ziehen. Ein Grund dafür sind die verschieden eingesetzten BIOS-Versionen, die teilweise die von Intel referenzierten Stromsparmechanismen schlecht oder gar falsch umsetzen oder dass Onboardkomponenten sich eigentlich deaktivieren sollten, wenn diese entweder durch dedizierte Hardware ersetzt wurden oder einfach nicht verwendet werden. Darüber hinaus kann aber manchmal auch die Stromversorgung verantwortlich gemacht werden, wenn unter Default Settings mehr Energie zur Verfügung gestellt wird, als eigentlich benötigt wird. Genau deswegen spielt die Effizienz eine wichtige Rolle. Wenn die Effizienz der Stromversorgung nun also schlecht ausfällt, wird mehr Strom verbraucht. Zu unterschätzen ist hierbei aber auch die Software nicht, sodass sie ebenfalls gut abgestimmt sein muss, damit eine zufriedenstellende Effizienz gegeben ist.
Das ASUS X99-DELUXE hat einige Zusatz-Controller erhalten. Zwei LAN-Controller, drei USB-3.0-Chips, ein SATAe-Controller und ein Audio-Codec tragen ihren Teil zum Stromverbrauch bei.
Gemessen haben wir im Windows-Idle-Betrieb ohne Last, mit Cinebench 11.5 unter 2D-Volllast und mit Prime95 (Torture-span-Test, Vollauslastung). Die jeweiligen Werte entsprechen dem System-Gesamtverbrauch.
Test 1: Mit aktivierten Onboardkomponenten:
Für den ersten Test sind die Default Settings aktiv, sodass der Großteil der Onboardkomponenten bereits aktiviert ist. Die Grafikausgabe erfolgt über die Radeon HD 7850. Wie bereits weiter oben geschrieben, sind alle Stromspar-Features eingeschaltet, was mit den Werten einer manuellen Konfiguration scheinbar gut umgesetzt wurde.
Werbung
Der Idle-Wert des Systems mit dem X99-DELUXE lag bei 57,1 Watt und positioniert sich zwischen dem MSI X99S XPOWER AC und dem Gigabyte GA-X99-UD7 WIFI.
In der Teillast ergab sich dann ein etwas anderes Bild. Hier schlug die ASUS-Platine mit 164,4 Watt ordentlich zu und verbrauchte etwa 10 Watt mehr als die Konkurrenz.
Ebenfalls mit Prime95. In dieser Disziplin verbrauchte das ASUS-Board zusammen mit dem ASRock X99X Killer am meisten. Dabei beträgt die Differenz zwischen den beiden 9,6 Watt, zugunsten der ASRock-Platine.
Mit 0,993 Volt legte der ASUS-Unterbau marginal mehr an Spannung an. Dies könnte unter Umständen an dem OC-Sockel liegen, der 73 Pins mehr zu bieten hat.
Da die meisten Anwender nicht alle Onboard-Chips benötigen, haben wir einen Test mit nur einem aktivierten Onboard-LAN und dem Onboard-Sound durchgeführt. Sämtliche USB-3.0- und SATA-Controller sind hier beispielsweise deaktiviert. Die Spannungen werden weiterhin vom Board automatisch festgelegt, aber alle energiesparenden Features werden zusätzlich manuell aktiviert. Die Radeon HD 7850 ist weiterhin die primäre Grafikkarte.
Test 2: Mit deaktivierten Onboardkomponenten (1x LAN + Sound an):
Wir konnten im BIOS den ASM106SE, einen LAN-Port, das WLAN/Bluetooth-Modul sowie die USB-3.0-Anschlüsse ausschalten. Im Idle konnten so 3,8 Watt gutgemacht werden, womit das ASUS X99-DELUXE nun auf dem zweiten Platz liegt.
Mit Cinebench in der Teillast konnten zwar 4,4 Watt eingespart werden, dies genügte allerdings nicht, um in die Nähe der anderen Probanden zu kommen. Die Differenz beträgt noch immer mehr als fünf Watt.
Unter Prime95 sah es nicht anders aus. Unser Strommessgerät zeigte nun 180,7 Watt an. Dies entspricht einer Ersparnis von 3,8 Watt.
Erwartungsgemäß hat sich die VCore nicht verändert.
Das ASUS X99-DELUXE zeigte sich im Leerlauf nicht all zu hungrig. Unter beiden Last-Fällen jedoch zog die Platine etwa 5 Watt bis 10 Watt mehr aus der Steckdose als die Konkurrenz. Dieser Umstand ist natürlich der umfangreichen Ausstattung geschuldet, die ohne Zusatzchips nicht auskommen kann und demnach am Stromverbrauch mitbeteiligt ist.