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Auf allen TR4-Mainboards, die für die Ryzen-Threadripper-CPUs konzipiert wurden, kommt AMDs X399-FCH zum Einsatz (Fusion Controller Hub). Die Kommunikation zur CPU findet über vier Gen3-Lanes statt und liefert eine theoretische Maximalbandbreite von 32 GBit/s (vergleichbar mit dem Intel DMI 3.0). Diese werden von der TR4-CPU bereitgestellt, sodass von den insgesamt 64 Gen3-Lanes also 60 Lanes übrig bleiben und von den Mainboard-Herstellern frei verteilt werden können. Der X399-Chipsatz selbst bringt noch acht Gen2-Lanes mit.
Die TR4-CPU und der X399-Chipsatz kombiniert bringen 64 Gen3-Lanes, acht Gen2-Lanes, zwei native USB-3.1-Gen2-Schnittstellen, bis zu 14 USB-3.1-Gen1-Ports, maximal sechs USB-2.0-Anschlüsse und bis zu zwölf SATA-Buchsen auf die Waage.
Wird das Mainboard einmal umgedreht, wird schnell ersichtlich, warum das Gigabyte X399 AORUS Xtreme so schwer ist. Die PCB-Rückseite wird fast komplett von einer Metall-Backplate überdeckt, die nicht nur die Optik mit dem AORUS-Logo aufhübscht, sondern auch kühlungstechnisch benötigt wird. Zusätzlich dient die Backplate der generellen PCB-Stabilisierung.
Werden einige Schrauben rück- und vorderseitig gelöst, kann die Backplate schließlich demontiert werden, damit das Board genauer analysiert werden kann. Dabei stellten wir fest, dass ein 4-Pin-Stromkabel zur Backplate geführt wird, das für die Versorgung der seitlichen RGB-LEDs benötigt wird.
Der gesamte VRM-Kühler besteht aus zwei hochwertigen Kühlblöcken, welche mittels einer Heatpipe miteinander verbunden sind. Doch anhand der I/O-Panel-Abdeckung wird ersichtlich, dass außerdem noch zwei 35-mm-Lüfter zum Einsatz kommen, die bereits auf den ersten Blick hin eine entsprechende Geräuschkulisse erahnen lassen. Einer belüftet den VRM-Kühler, der Andere einen kleinen Passivkühler des 10-GBit/s-LAN-Controllers. Im Test wird sich später herausstellen, wie es um die Lautstärke bestellt ist.
Der FCH-Kühler ist eine Kombination und stellt auch einen M.2-Kühler dar, der sich jedoch auch eigenständig abnehmen lässt.
Die neuen Ryzen-Threadripper-Prozessoren bieten bis zu 32 Kerne und somit können einige X399-Mainboards vom letzten Jahr beziehungsweise deren VRM-Ausstattungen bereits überfordert sein. Genau in diesem Bereich kann das Gigabyte X399 AORUS Xtreme punkten, denn die Taiwaner haben bei dem neuen Modell ein 10+3-VRM-Design verbaut, das allerdings effektiv als 5+3-Konfiguration ans Werk geht.
Für die CPU-VCore wurden zehn Spulen abkommandiert, wobei jede Spule mit einem IR3578 (PowIRstage) von International Rectifier angefeuert wird. Drei Spulen und dreimal der IR3578 sind es dann für die SoC-Spannung. Auf der Rückseite des PCBs ist auf Seiten der VCore-Spulen fünfmal der IR3599-Doubler sichtbar, sodass der zuständige PWM-Controller also effektiv fünf Spulen managen muss.
Um die Spulen anzusteuern, hat Gigabyte zwei PWM-Controller verlötet. Einerseits den IR35201 für die VCore (5+0 Mode) und andererseits den IR35204 für die SoC-Spannung (3+0 Mode). Passenderweise wurden gleich zwei 8-Pin-EPS12V-Anschlüsse berücksichtigt.
Jede der beiden DDR4-DIMM-Gruppen mit je 4 Slots wird darüber hinaus ebenfalls von drei Spulen angetrieben. Als Motor kommt an dieser Stelle jedoch dreimal der IR3553 zum Einsatz. Identisch ist hier allerdings der PWM-Controller mit dem IR35204 (3+0 Mode). Geht es nach den neuen 32-GB-DDR4-UDIMMs von Samsung, kann das Gigabyte X399 AORUS Xtreme bis zu 256 GB RAM aufnehmen oder aber 128 GB ECC UDIMM.
Oberhalb von dem Ganzen ist ein kleiner schwarzer Kühler sichtbar, unter dem sich der Aquantia AQtion AQC107 befindet und Netzwerkverbindungen bis 10 GBit/s ermöglicht.
Auf der Rückseite wurden dann ferner noch einige Kondensatoren untergebracht. Dabei werden die VCore-seitigen Kondensatoren durch die Backplate auf Temperatur gehalten. Zu sehen sind außerdem die fünf IR3599-Phasendoppler.