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AMD hat mit dem Release der neuen Ryzen-Threadripper-Prozessoren mit maximal 32 Kernen nicht nur Intel unter Druck gesetzt, sondern teilweise auch die Mainboard-Hersteller. Denn die ersten X399-Mainboards sind eigentlich für maximal 16 Kerne ausgelegt. Gigabyte hat sich aus diesem Grund dazu entschlossen, ein neues Mainboard zu designen, das X399 AORUS Xtreme, bei dem auch gleich die neuen Mainboard-Bezeichnungen umgesetzt werden.

Auf der Rückseite des E-ATX-Mainboards wurde eine Metall-Backplate angebracht, die neben einer Stabilisierung auch für die Kühlung von VRM-Elementen dienlich ist. Der VRM-Bereich wurde zu einem 10+3-Ausbau umstrukturiert, der dank Phasen-Doppler effektiv in der 5+3-Konfiguration ans Werk geht. Er wird von zwei 8-Pin-EPS12V-Anschlüssen befeuert und ist damit bestens für den großen 32-Kerner gerüstet. Hierfür wurde außerdem der VRM-Kühler größer und umfangreicher gestaltet und von einem nicht wirklich störenden 35-mm-Lüfter gekühlt. Ein zweiter 35-mm-Lüfter kümmert sich um den Kühler des LAN-Controllers mit 10 GBit/s. Ein 6-Pin-PCIe-Stromanschluss sorgt dafür, dass im Falle einer Multi-GPU-Konfiguration die elektronische Ansteuerung stabilisiert wird. 

Wie üblich, wurden acht DDR4-DIMM-Speicherbänke für einen maximalen Ausbau bis neuerdings 256 GB RAM bedacht, der dann natürlich bestenfalls im Quad-Channel-Interface agiert. Vier mechanische PCIe-3.0-x16-Slots wurden so positioniert, dass bis zu vier Dual-Slot-Grafikkarten ihren Platz finden. Die Lane-Aufteilung erfolgt dabei wie gewohnt mit x16/x8/x16/x8. Die übrigen 12 Gen3-Lanes der CPU gehen dann an die drei M.2-M-Key-Schnittstellen, die Gigabyte allesamt mit einem Kühler ausgestattet hat. Genau mittig existiert dann noch ein PCIe-2.0-x1-Steckplatz. Mit einem Power- und CMOS-Clear-Button am I/O-Panel wird immerhin etwas Onboard-Komfort geboten.

Zu den Storage-Anschlüssen dürfen sich dann noch sechs SATA-6GBit/s-Ports zählen, auch wenn der Chipsatz selbst noch zwei weitere Anschlüsse unter einen Hut bekommen hätte. Mit insgesamt zwölf USB-3.1-Anschlüssen der ersten und drei Schnittstellen der zweiten Generation sowie viermal USB 2.0 können zahlreiche Geräte angeschlossen werden.

Umfangreich ausgestattet wurde der Netzwerkbereich mit zwei Intel-Gigabit-LAN-Buchsen und einem WLAN-ac- und Bluetooth-4.2-Modul von Intel (Wireless-AC 8265). An dieser Stelle hätte Gigabyte aber auch gleich zum aktuelleren und schnelleren Wireless-AC-9260 greifen können, der zudem auch Bluetooth in der Revision 5.0 mit im Gepäck hat. Als Bonus ist auch der Aquantia AQtion AQC107 mit an Bord, sodass auch ein 10-GBit/s-Netzwerk geboten wird. Der Realtek ALC1220 kümmert sich zusammen mit einem ESS-Sabre-DAC und einigen Audiokondensatoren um die Soundausgabe.

Zur Schattenseite gehört die erhöhte Leistungsaufnahme über sämtliche Last-Stufen. Hinzu kommt dann auch der hohe Preis von mindestens 441 Euro, der für das Gigabyte X399 AORUS Xtreme aufgerufen wird, allerdings bekommt der Interessent dafür auch eine umfangreich ausgestattete Platine.

Positive Eigenschaften des Gigabyte X399 AORUS Xtreme:

  • sehr gute Leistungsfähigkeit mit einer sehr guten CPU-Spannungsversorgung
  • zwei 8-Pin-Stromanschlüsse für erweitertes Overclocking
  • umfangreiche Ausstattung, u.a. sechs SATA-Schnittstellen, 12 USB-3.1-Gen1-Anschlüssen und drei USB-3.1-Gen2-Buchsen
  • PCI-Express-3.0-Unterstützung an vier PEG-Slots
  • sehr gute Gesamtperformance und gute Stabilität
  • drei M.2-Schnittstellen inkl. Passivkühler
  • WLAN-ac und Bluetooth 4.2
  • 10-GBit/s-LAN

Negative Eigenschaften des Gigabyte X399 AORUS Xtreme:

  • hoher Preis
  • erhöhte Leistungsaufnahme

Das Gigabyte X399 AORUS Xtreme ist für den 32-Kerner optimiert worden und stellt eine umfangreiche Ausstattung zur Verfügung. Allerdings muss die Platine auch mit ein paar Schattenseiten auskommen.

Das Gigabyte X399 AORUS Xtreme ist schon ein ordentliches Kaliber von Mainboard. Nicht nur die Größe, sondern auch das sehr hohe Gewicht sind schon echt beeindruckend. Von der generellen Verarbeitung bin ich ebenso sehr überzeugt. (Marcel Niederste-Berg)

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