TEST

Inklusive Thunderbolt 3.0

Gigabyte Z390 Designare im Test - BIOS und Overclocking

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BIOS

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Das Gigabyte Z390 Designare wurde mit der BIOS-Version F3 ausgeliefert, die als First Release gelistet wird. Auf der Gigabyte-Webseite wurde uns zum Testzeitpunkt die BIOS-Version F4 angeboten. Mit dem Q-Flash-Feature war es kein Problem, das BIOS zu aktualisieren. Als Neuerung wurde die verbesserte System-Kompatibilität genannt.

Gigabyte hat seit langer Zeit an der UEFI-Optik geschraubt, die auf dem ersten Blick an die ASUS-UEFI-Oberfläche erinnert. Es wird zwischen dem Easy- und dem Advanced-Mode unterschieden. Links oben in der Ecke werden grundlegende Informationen wie das Mainboard-Modell inklusive BIOS-Version, die installierte CPU, deren derzeitige Taktfrequenz sowie die Arbeitsspeicher-Kapazität angezeigt. Mit der CPU- und System-Temperatur und der CPU-Spannung bekommt der Nutzer einen ersten Einblick auf aktuelle Werte und kann somit beispielsweise feststellen, ob die Kühlung richtig montiert wurde. Auch lässt sich das Extreme-Memory-Profile direkt aktivieren.

Mittels "EZ OC" kann sich der Nutzer für einen Betriebsmodus entscheiden. Neben dem normalen Modus halten sich auch ein Eco- und Performance-Modus bereit. Auch werden Infos zur derzeitigen DIMM-Belegung inklusive Takt und zu den SATA-Geräten aufgelistet. Wer möchte, kann auch gleich die Boot-Prioritäten per Drag & Drop festlegen, beziehungsweise verändern. Ein Shortcut zur (De-)Aktivierung von Intels Rapid-Storage-Technology wurde ebenfalls implementiert, was auch für die Übersicht der angeschlossenen Lüfter und den dazugehörigen Drehzahlen gilt. Mit der Smart-FAN-Funktion können hingegen manuelle Lüfterkurven angelegt werden.

Beim ersten Menüpunkt bekommt der Anwender Zugriff auf die Overclocking-Funktionen, welche im "M.I.T."-Reiter hinterlegt sind. Auf dieser Seite sind noch sechs weitere Unterpunkte vorhanden, hinter denen sich die zahlreichen Overclocking-Features verbergen. Unter "System" werden lediglich einzelne Infos wie das Mainboard-Modell, die aktuell vorliegende BIOS-Version, die Uhrzeit und das Datum angezeigt. Von dort aus lässt sich ebenfalls die Sprache ändern. Im UEFI sind weiterhin zahlreiche Einstellungen zu finden, die den Startvorgang betreffen, die unter einem eigenen Menüpunkt aufgelistet werden. Alle auf dem Mainboard vorhandenen Onboard-Komponenten können unter "Peripherals" individuell konfiguriert werden. Chipsatz-relevante Einstellungen sind dagegen in dem separaten Chipset-Menüpunkt anzutreffen. Ferner können im nächsten Punkt "Power" die entsprechenden Einstellungen gesetzt werden. Last but not least ist der "Save & Exit"-Reiter vorhanden, der selbsterklärend ist.

Es war problemlos möglich, auf angenehme Art und Weise per Maus und Tastatur durch die Menüs zu navigieren. Die Maus-Empfindlichkeit lässt sich zudem verändern. Alle von uns gewählten Einstellungen wurden problemlos in die Tat umgesetzt.

Overclocking

Das Gigabyte Z390 Designare ist natürlich ebenfalls für das Overclocking vorbereitet, sei es von der Hardware oder von der Software aus. 13 CPU-Spulen (effektiv 6+1 Spulen) befeuern die Coffee-Lake-S-CPU und bekommen ihren Strom-Input von einem 8-Pin-EPS12V- und einem 4-Pin-+12V-Stromanschluss. Zusammen mit den UEFI-Einstellungen können der LGA1151v2-CPU mit K-Suffix also auch ordentlich Beine gemacht werden.

Gigabyte erlaubt beim Z390 Designare eine Veränderung des BCLK von 80 MHz bis 500 MHz. Die Intervalle betragen feine 0,01 MHz. In Sachen CPU-Spannung hat der Anwender jede Menge Optionen. So stehen ihm die Modi Override und Offset zur Verfügung. Mit dem Override-Modus lässt sich die Spannung von 1,100 Volt bis 1,800 Volt fixieren.

Im Offset-Modus fällt der Spielraum mit -0,300 Volt bis +0,400 Volt in beide Richtungen ebenfalls sehr ansprechend aus. In beiden Fällen betragen die Intervalle 0,005 Volt. Alle weiteren Overclocking-Funktionen können der folgenden Tabelle entnommen werden.

Die Overclocking-Funktionen des Gigabyte Z390 Designare in der Übersicht
Base Clock Rate 80,00 MHz bis 500,00 MHz in 0,01-MHz-Schritten
CPU-Spannung 1,100 V bis 1,800 V in 0,005-V-Schritten (Override-Modus)
-0,300 V bis +0,400 V in 0,005-V-Schritten (Offset-Modus)
DRAM-Spannung 1,000 V bis 2,000 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-SA-Spannung 0,800 V bis 1,500 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-IO-Analog/Digital-Spannung 0,800 V bis 1,500 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-PLL-Spannung 0,800 V bis 1,500 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
PCH-Core-Spannung 0,800 V bis 1,300 V in 0,020-V-Schritten (Fixed-Modus)
PCIe-Takt - nicht möglich -
Weitere Spannungen VAXG, VCC Substained, VCC PLL OC, VCC VTT, VCC DMI_PEG, CPU Core PLL OV,
RING PLL OV, GT PLL OV, SA PLL OV, MC PLL OV
Speicher-Optionen
Taktraten CPU-abhängig
Command Rate einstellbar
Timings 62 Parameter
XMP wird unterstützt
Weitere Funktionen
Weitere Besonderheiten UEFI-BIOS
Settings speicherbar in Profilen
Energiesparoptionen: Standard-Stromspar-Modi wie C1E, CSTATE (C6/C7), EIST
Turbo-Modus (All Cores, By number of active cores),
erweiterte Lüfterregelung für CPU-Fan und vier optionale Fans,
CPU Current Capability, CPU Power Thermal Control, 
CPU Load-Line Calibration acht Stufen, Enhanced DRAM Training

Anders als beim Gigabyte Z390 AORUS Master konnten wir den Core i7-8700K beim Z390 Designare stabil mit 5 GHz betreiben, auch wenn dafür eine im BIOS eingestellte VCore von 1,375 Volt und dazu die LLC-Stufe Turbo nötig war. Erfreulicherweise blieb der VRM-Kühler vom Gigabyte Z390 Designare mit weniger als 50°C sehr kühl und bietet somit genügend Spielraum für den Core i7-9700K oder den Core i9-9900K.

Das Extreme-Memory-Profile wurde mit dem DDR4-3000-Teiler ohne Probleme umgesetzt und auch ein manuelles RAM-Overclocking gelang uns ohne Zwischenfälle. Dabei konnten wir auch dieses Mal die Latenzen etwas anziehen, wobei auch das Gigabyte Z390 Designare nicht mit CL14 booten wollte und wir somit auf CL15 gehen mussten. Die VDIMM betrug 1,35 Volt.

Gigabyte EasyTune Utility

Soll eine erweiterte Übertaktung des Prozessors automatisch vorgenommen werden, steht der OC-Modus zur Verfügung. Alternativ lassen sich auch die Modi "ECO" und "AutoTuning" aktivieren. Wer es genauer festlegen möchte, findet hierfür alle wichtigen Funktionen auf der "Advanced CPU OC"-Seite. Dort können der Grundtakt, die CPU-Multiplikatoren sowie die Spannungen individuell angepasst werden.

Auf der nächsten Seite steht das RAM-Overclocking auf dem Programm. Dort können auch einige Timing-Modi einzeln konfiguriert werden. Schließlich lässt sich mit "Advanced Power" die Stromversorgung an sich beeinflussen, womit die Phasen und die Hauptspannungen gemeint sind. Generell können die gewählten Einstellungen, sofern gewünscht, nach einem Systemneustart wieder automatisch geladen werden.