TEST

OC nur mit Matisse

ASRock X570 Phantom Gaming X im Test - Fazit

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Die Umgestaltung von Fatal1ty nach Phantom Gaming ist nun auch im AMD-Sektor bei den neuen X570-Mainboards von ASRock vollendet und betrifft (derzeit) drei Modelle. Neben dem X570 Phantom Gaming 4 und dem X570 Phantom Gaming-ITX/TB3 gibt es schließlich noch das X570 Phantom Gaming X, das generell das Flaggschiff der gesamten X570-Reihe von ASRock darstellt, allerdings unserer Ansicht nach keine absolute Vollausstattung beinhaltet, wie man sie beispielsweise beim MSI Prestige X570 Creation bekommt. 

Im Grunde vermisst man beim ASRock X570 Phantom Gaming X aber kaum etwas. Die maximal vier DDR4-DIMM-Bänke ermöglichen einen Arbeitsspeicherausbau bis 128 GB mit UDIMMs und 64 GB mit UDIMMs inklusive ECC. Dabei reichen die effektiven Taktfrequenzen mit einer Matisse-CPU (Ryzen 3000) laut ASRock bis 4.666 MHz. Mit unseren DDR4-4133-UDIMMs konnten wir immerhin in Verbindung mit dem Wechsel auf den Ryzen 5 3600X einen Takt von 4.000 MHz mit relativ straffen Latenzen fahren.

Doch auch der Rest der gebotenen Ausstattung kann durchaus überzeugen mit den üblichen PCIe-Erweiterungssteckplätzen, drei M.2- und acht SATA-6GBit/s-Buchsen sowie in der Summe 15 USB-Anschlüssen. Allerdings arbeiten lediglich drei Stück mit der USB-3.2-Gen2-Spezifikation, sodass wir uns an dieser Stelle gewünscht hätten, dass die vier Ports über die Ryzen-3000-CPU ebenfalls mit dem schnelleren Standard umgehen können. Einmal Gigabit-, einmal 2,5-GBit/s-LAN und auch ein aktuelles WLAN-ax- und Bluetooth-5.0-Modul sind mit an Bord.

Es gibt allerdings auch Schattenseiten. Angefangen mit der (scheinbar) eingeschränkten Kompatibilität der Ryzen-2000-Prozessoren, denn mit dem Ryzen 7 2700X war keinerlei Übertaktung ohne Systemfreeze trotz lockerer OC-Settings möglich. Ferner ist die Leistungsaufnahme zwar noch annehmbar, aber verglichen mit den anderen X570-Mainboards erhöht. Generell haben wir uns gerade bei ASRocks derzeitigem Flaggschiff einen 10-GBit/s-LAN-Port anstelle des 2,5-GBit/s-Ports gewünscht. Doch dieses Feature hat ASRock wohl für das X570 Aqua und X570 Creator vorbehalten. Dies könnte allerdings den Preis von etwa 360 Euro für das ASRock X570 Phantom Gaming X erklären.

Der PCH-Lüfter lässt sich in vier Modi oder auch benutzerdefiniert konfigurieren, arbeitet aber bereits mit dem Standard-Modus effektiv, wobei der Lüfter gerade unter Last wahrnehmbar ist. Wird das ASRock X570 Phantom Gaming X zusammen mit einer Ryzen-3000-CPU inklusive Overclocking betrieben, kann das Board in die engere Wahl genommen werden. Mit einer Ryzen-2000-CPU hingegen sollte abgewartet werden, bis ASRock in dieser Hinsicht nachgebessert hat.

Positive Eigenschaften des ASRock X570 Phantom Gaming X:

  • sehr gute Leistungsfähigkeit mit einer sehr guten CPU-Spannungsversorgung
  • umfangreiche Ausstattung, u.a. acht SATA-6GBit/s-Schnittstellen, acht USB-3.1-Gen1-Anschlüssen und drei USB-3.1-Gen2-Buchsen
  • gute Gesamtperformance und gute Stabilität
  • drei M.2-M-Key-Schnittstellen (PCIe 4.0 x4)
  • PCH-Lüfter lässt sich in vier Modi oder manuell steuern
  • WLAN-ax und Bluetooth 5.0
  • Onboard-Komfort, wie Power-, Reset- und CMOS-Clear-Button

Negative Eigenschaften des ASRock X570 Phantom Gaming X:

  • hoher Preis
  • erhöhte Leistungsaufnahme
  • kein Overclocking mit Ryzen 2000 möglich
  • nur drei USB-3.2-Gen2-Ports

Trotz der genannten Kontra-Punkte kann sich der Kauf des ASRock X570 Phantom Gaming X dennoch lohnen, sofern eine Ryzen-3000-CPU zum Einsatz kommt und über die geringe Anzahl der USB-3.2-Gen2-Ports hinweggesehen werden kann.


Persönliche Meinung

Ich persönlich bin vom ASRock X570 Phantom Gaming X ein wenig ernüchtert, da kein Overclocking mit dem Ryzen 7 2700X möglich war. Sowohl mit den beiden ASUS-Platinen, dem MSI- und dem Gigabyte-Modell war dies hingegen absolut kein Problem. Das zu 99 % baugleiche ASRock X570 Taichi zeigte exakt dasselbe Verhalten, sodass zum Testzeitpunkt von einem generellen Verhalten ausgegangen werden muss.

Bleibt zu hoffen, dass ASRock diesen Umstand mit einem BIOS-Update aus der Welt schaffen kann. Doch davon ab bleibt dann noch der hohe Preis, der erhöhte Stromhunger und die Tatsache, dass lediglich drei USB-3.2-Gen2-Ports zur Verfügung gestellt werden. (Marcel Niederste-Berg)

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ASRock X570 Phantom Gaming X
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