Neben der wichtigen Performance ist auch der Stromverbrauch des heimischen PCs kein unwichtiges Kriterium. Was man häufig unterschätzt, ist die Tatsache, dass selbst die verschiedenen Mainboard-Modelle der zahlreichen Hersteller unterschiedlich viel Strom aus der Steckdose ziehen. Ein Grund dafür sind die verschieden eingesetzten BIOS-Versionen, die teilweise die referenzierten Stromsparmechanismen schlecht oder gar falsch umsetzen oder dass Onboardkomponenten sich eigentlich deaktivieren sollten, wenn diese entweder durch dedizierte Hardware ersetzt wurden oder einfach nicht verwendet werden. Darüber hinaus kann aber manchmal auch die Stromversorgung verantwortlich gemacht werden, wenn unter Default Settings mehr Energie zur Verfügung gestellt wird, als eigentlich benötigt wird. Genau deswegen spielt die Effizienz eine wichtige Rolle. Wenn die Effizienz der Stromversorgung nun also schlecht ausfällt, wird mehr Strom verbraucht. Zu unterschätzen ist hierbei aber auch die Software nicht, sodass sie ebenfalls gut abgestimmt sein muss, damit eine zufriedenstellende Effizienz gegeben ist.
Das ASUS ROG Zenith II Extreme hat viele Zusatz-Controller erhalten. Zwei LAN-Controller, zwei zusätzliche SATA-Controller, zwei USB-3.2-Gen1-Hubs, ein USB-3.2-Gen2x2-Controller und ein Audio-Codec tragen ihren Teil zum Stromverbrauch bei. Hinzu kommen schließlich noch ein WLAN- und Bluetooth-Modul.
Gemessen haben wir im Windows-Idle-Betrieb ohne Last, mit Cinebench 15 unter 2D-Volllast und mit Prime95 (Torture-spanTest, Vollauslastung). Die jeweiligen Leistungs-Werte entsprechen dem System-Gesamtverbrauch.
Test 1: Mit aktivierten Onboardkomponenten:
Für den ersten Test sind die Default Settings aktiv, sodass der Großteil der Onboardkomponenten bereits aktiviert ist. Die Grafikausgabe erfolgt über die GeForce RTX 2060. Wie bereits weiter oben geschrieben, sind alle Stromspar-Features eingeschaltet, was mit den Werten einer manuellen Konfiguration scheinbar gut umgesetzt wurde.
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Im HEDT-Bereich ist die Leistungsaufnahme eher zweitrangig, jedoch haben wir sie dennoch überprüpft. ASUS' ROG Zenith II Extreme genehmigt sich im Idle, zusammen mit dem Restsystem, bereits 80 W, wohingegen das MSI Creator TRX40 mit 73,5 W etwas weniger hungrig ist.
Apropos Hunger: Der hohe Bedarf an Strom lässt sich unter Last definitiv nicht leugnen. Beide Mainboards liegen dicht beieinander, wobei wir mit dem ASUS-Board unter Cinebench R20 371,3 W gemessen haben.
Mit Prime95 inkl. AVX/AVX2 kletterte die Leistungsaufnahme fast an die 400-W-Grenze heran. Das Verbrauchsmessgerät zeigte 392,7 W an.
Zu diesem Zeitpunkt übermittelte uns CPU-Z eine VCore von 1,120 V, die vom ASUS ROG Zenith II Extreme angelegt wurden.
Da die meisten Anwender nicht alle Onboard-Chips benötigen, haben wir einen Test mit nur einem aktivierten Onboard-LAN und dem Onboard-Sound durchgeführt. Sofern möglich, sind hier vorhandene Zusatzchips deaktiviert. Die Spannungen werden weiterhin vom Board automatisch festgelegt, aber alle energiesparenden Features werden zusätzlich manuell aktiviert. Die GeForce RTX 2060 ist weiterhin die primäre Grafikkarte.
Test 2: Mit deaktivierten Onboardkomponenten (1x LAN + Sound an):
Viele Zusatz-Controller ermöglichen das optionale Deaktivieren, falls diese nicht benötigt werden und im BIOS dafür eine Funktion angeboten wird. Im Falle des ASUS ROG Zenith II Extreme ist die Deaktivierung von sämtlichen ASMedia-USB-Controllern/Hubs, von dem 10-GBit/s-LAN-Controller und auch die RGB-LED-Beleuchtung möglich, wodurch etwas Strom eingespart werden konnte.
Im Leerlauf beträgt der Unterschied beachtliche 6,6 W.
In Verbindung mit Cinebench R20 wurden nun 8,2 W weniger aus der Steckdose gezogen, sodass der Verbrauch nun bei 363,1 W lag.
Ganze 10,8 W weniger waren es mit Prime95, was einer Abnahme von 2,75 % entspricht.
Die CPU-Spannung hat sich nicht verändert und lag weiterhin bei 1,120 V.
Soviel Leistung die neuen Threadripper-Prozessoren 3960X und 3970X auch bieten, so benötigen sie dafür auch einiges an Energie. Wer diese immense Performance (beruflich) benötigt, wird sich jedoch nicht über die hohe Leistungsaufnahme beschweren.