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Gigabyte B550 AORUS Pro (AC) im Test - USB-Profi in der Mittelklasse - BIOS und Overclocking

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BIOS

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Als wir das Gigabyte B550 AORUS Pro zum ersten Mal gestartet hatten, begrüßte uns die BIOS-Version F1, die als First Release vorgesehen ist. Auf der Gigabyte-Webseite wurde jedoch bereits die neuere Version F2a mit dem AGESA-Patch ComboV2 1.0.0.2 angeboten, der auch die neuen Ryzen-XT-Prozessoren sowie die neuen APUs unterstützt. Mittels Q-Flash ist das BIOS-Update ein Kinderspiel.

Gigabyte hat natürlich die UEFI-Oberfläche von den X570-Mainboards übernommen, die auf den ersten Blick an die ASUS-UEFI-Oberfläche erinnert. Es wird unverändert zwischen dem Easy- und dem Advanced-Mode unterschieden. Links oben in der Ecke werden grundlegende Informationen wie das Mainboard-Modell inklusive BIOS-Version, die installierte CPU, deren derzeitige Taktfrequenz sowie die Arbeitsspeicher-Kapazität angezeigt. Mit der CPU- und System-Temperatur und der CPU-Spannung bekommt der Nutzer einen ersten Einblick auf aktuelle Werte und kann somit beispielsweise feststellen, ob die Kühlung richtig montiert wurde. Auch lässt sich das Extreme-Memory-Profile direkt aktivieren.

Es werden auch Infos zur derzeitigen DIMM-Belegung inklusive Takt und zu den SATA-Geräten aufgelistet. Wer möchte, kann auch gleich die Boot-Prioritäten per Drag & Drop festlegen beziehungsweise verändern. Eine Übersicht der angeschlossenen Lüfter und den dazugehörigen Drehzahlen ist ebenfalls an Bord. Mit der Smart-FAN-Funktion können hingegen manuelle Lüfterkurven angelegt werden. Diverse Shortcuts geben Ausblick zu erweiterten BIOS-Funktionen. Besonders interessant ist natürlich der Advanced-Modus, der sich mit der Taste F2 aufrufen lässt.

Beim ersten Menüpunkt bekommt der Anwender Zugriff auf die Overclocking-Funktionen, welche im "Tweaker"-Reiter hinterlegt sind. Auf dieser Seite sind noch sechs weitere Unterpunkte vorhanden, hinter denen sich die zahlreichen Overclocking-Features verbergen. Unter "System" werden lediglich einzelne Infos wie das Mainboard-Modell, die aktuell vorliegende BIOS-Version, die Uhrzeit und das Datum angezeigt. Von dort aus lässt sich ebenfalls die Sprache ändern. Im UEFI sind weiterhin zahlreiche Einstellungen zu finden, die den Startvorgang betreffen, die unter einem eigenen Menüpunkt aufgelistet werden. Alle auf dem Mainboard vorhandenen Onboard-Komponenten können unter "Settings" individuell konfiguriert werden. Chipsatz-relevante Einstellungen sind ebenfalls dort anzutreffen. Sämtliche Einstellungen, die den Systemstart betreffen, lassen sich unter "Boot" konfigurieren. Last but not least ist der "Save & Exit"-Reiter vorhanden, der selbsterklärend ist.

Es war problemlos möglich, auf angenehme Art und Weise per Maus und Tastatur durch die Menüs zu navigieren. Die Maus-Empfindlichkeit lässt sich zudem verändern. Alle von uns gewählten Einstellungen wurden problemlos in die Tat umgesetzt.

Overclocking

Mit 14 effektiven CPU-Spulen, einer RAM-Spule und den zahlreichen Onboard- und BIOS-Features eignet sich das Gigabyte B550 AORUS Pro gut zum Übertakten. Das UEFI unterstützt auch die Down-Core-Funktion, mit der CPU-Kerne oder auch ein CCX-Modul (CPU Core Complex) gezielt abgeschaltet werden können.

Auf dem Gigabyte B550 AORUS Pro ist eine Veränderung des Grundtakts von 100 MHz bis 119 MHz in 1-MHz-Schritten möglich. Bei der CPU-Spannung steht dem Anwender der Override- und der Offset-Modus zur Auswahl. Im Override-Modus lässt sich die Spannung von 0,752 V bis 1,802 V in 0,006-V-Intervallen verändern. Der Offset-Modus hingegen erlaubt die Veränderung der CPU-Spannung von -0,204 V bis +0,204 V in ebenfalls 0,006-V-Schritten. Alle weiteren Overclocking-Funktionen können der folgenden Tabelle entnommen werden.

Die Overclocking-Funktionen des Gigabyte B550 AORUS Pro in der Übersicht
Base Clock Rate 100 MHz bis 119 MHz in 1-MHz-Schritten
CPU-Spannung 0,752 Volt bis 1,802 Volt in 0,006-V-Schritten (Override-Modus)
-0,204 V bis +0,204 V in 0,006-V-Schritten (Offset-Modus)
DRAM-Spannung 1,000 V bis 2,000 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-SOC-Spannung 0,752 Volt bis 1,802 Volt in 0,006-V-Schritten (Override-Modus)
-0,204 V bis +0,204 V in 0,006-V-Schritten (Offset-Modus)
CPU-VDD18-Spannung 1,600 V bis 2,320 V in 0,040-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-VDDP-Spannung -0,200 V bis +0,700 V in 0,020-V-Schritten (Offset-Modus)
FCH-Core-Spannung - nicht möglich -
PCIe-Takt - nicht möglich -
Weitere Spannungen DDRVPP, DRAM Termination, A_VDD18S5
Speicher-Optionen
Taktraten CPU-abhängig
Command Rate einstellbar
Timings 42 Parameter
XMP/D.O.C.P. wird unterstützt (D.O.C.P.)
Weitere Funktionen
Weitere Besonderheiten

UEFI-BIOS
Settings speicherbar in Profilen
Energiesparoptionen: Standard-Stromspar-Modi wie AMD Cool & Quiet
erweiterte Lüfterregelung für CPU-FAN und sieben optionale FANs,
CPU-LLC, acht Stufen

Die Overclocking-Session verlief eher zwiegespalten. Positiv ist, dass auch das Gigabyte B550 AORUS Pro den Takt von 4,3 GHz problemlos halten konnte, doch negativ ist, dass wir verglichen mit anderen Platinen etwas mehr Spannung aufbringen mussten, nämlich 1,375 V + LLC. Andernfalls stiegen in Verbindung mit Prime95 nach kurzer Zeit einige Kerne aus.

Während der Übertaktung haben wir stets die VRM-Kühler im Auge behalten. Als Ergebnis können wir festhalten, dass die Kühler auch mit hoher VCore nicht gerade heiß werden und mit maximal 50 °C regelrecht kühl waren. Auch wenn die Spannungswandler unterhalb etwas wärmer waren, ist dies ein sehr gutes Ergebnis.

Positiv überrascht waren wir jedoch bei der RAM-Übertaktung, sowohl per XMP als auch manuell. Anders als beim ASUS ROG Strix B550-E Gaming, mussten wir beim Gigabyte B550 AORUS Pro keine VDIMM-Erhöhung vornehmen und das System bootete out of the box reibungslos. Lediglich das Gear-Down-Feature mussten wir deaktivieren, damit der CL-Wert gepasst hat. Bei der manuellen RAM-Übertaktung kamen wir gar bis auf DDR4-4466 mit relativ straffen Latenzen von CL17-19-19-38.