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Gigabyte B550 AORUS Pro (AC) im Test - USB-Profi in der Mittelklasse - Fazit

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Mit dem B550 AORUS Pro hat Gigabyte ein solides Mainboard auf die Beine gestellt, das mit etwa 170 Euro nicht zu sehr ins Geld geht und auch den PCIe-4.0-Standard auf einem PEG-Slot und einer M.2-Schnittstelle berücksichtigt. Für den einzigen PEG-Slot hat Gigabyte im BIOS zudem die PCIe-Bifurcation-Funktion implementiert, womit sich die 16 Lanes vom Prozessor auf einer Riser-Card individuell aufteilen lassen. Das verbaute 12+2-Phasendesign (effektiv) genügt zusammen mit dem 8-Pin-Stromanschluss, um den AM4-Prozessor zumindest moderat zu übertakten. Gerade dann, wenn ein Ryzen-Prozessor mit acht oder mehr Kernen zum Einsatz kommt, kann die Spannungsversorgung inklusive OC zum Problem werden. Wesentlich höher war der Spielraum beim RAM-Overclocking. Erreicht haben wir einen effektiven RAM-Takt von 4.466 MHz mit relativ straffen Timings.

Wie man es von den Pro-Modellen der AORUS-Mainboards her kennt, entspricht die restliche Ausstattung ganz klar der unteren Mittelklasse. Die vier DDR4-Speicherbänke laden zum Ausbau bis 128 GB RAM bis effektiv 5.200 MHz ein. Optional werden selbst ECC-UDIMMs unterstützt. Zumindest mechanisch werden zudem zwei weitere PCIe-3.0-x16- und zwei PCIe-3.0-x1-Steckplätze bereitgestellt, die über den B550-Chipsatz angebunden sind. Für den Storage-Part hat sich Gigabyte neben sechs nativen SATA-6GBit/s-Ports auch für zwei M.2-M-Key-Schnittstellen entschieden, von denen eine über den AM4-Prozessor (PCIe 4.0 x4) und die andere über den PCH arbeitet (PCIe 3.0 x4).

Doch selten bekommen wir eine Platine aus der unteren Mittelklasse zu Gesicht, die am I/O-Panel satte 12 USB-Anschlüsse erhalten hat: Sechsmal USB 2.0 und dazu jeweils dreimal USB 3.2 der ersten und zweiten Generation. Ein USB-3.2-Gen1-Anschluss wurde für das Q-Flash-Plus-Feature reserviert, womit sich das BIOS auch ohne CPU aktualisieren lässt. Zwar hat es leider kein USB-Typ-C-Header auf die Platine geschafft, doch immerhin erhält der Anwender Zugriff auf einen USB-3.2-Gen1- und zwei USB-2.0-Header.

Ob sich der Interessent nun für das B550 AORUS Pro oder für das B550 AORUS Pro AC entscheidet, in jedem Fall ist ein 2,5-GBit/s-LAN-Port an Bord. Bei der AC-Variante ist auch ein WLAN-AC- und Bluetooth-Modul mit inbegriffen, doch handelt es sich lediglich um Intels Wi-Fi-3168-Modul, das WLAN-Verbindungen nur bis 433 MBit/s und Bluetooth 4.2 unterstützt. Mit dem Realtek ALC1220 und zusätzlich sieben Audio- und vier WIMA-Kondensatoren wurde eine gute Onboard-Sound-Basis verbaut. Absolut überzeugen konnte das Gigabyte B550 AORUS Pro hingegen bei der Energie-Effizienz und auch die POST-Zeit ist sehr kurz ausgefallen.

Für wen eignet sich also das Gigabyte B550 AORUS Pro? Unserer Ansicht für denjenigen, der das CPU-Overclocking nicht in den Vordergrund steht, sondern viel mehr auf der Suche nach einem hohen Speichertakt ist. Auch die 12 USB-Ports am I/O-Panel sind in einigen Fällen sehr verlockend und gerade in dieser Preisklasse von etwa 170 Euro nicht selbstverständlich.

Positive Eigenschaften des Gigabyte B550 AORUS Pro (AC):

  • sehr gute Leistungsfähigkeit mit einer guten RAM-Spannungsversorgung
  • sechs SATA-6GBit/s-Schnittstellen und drei USB-3.2-Gen2- und fünf USB-3.2-Gen1-Buchsen
  • PCIe-4.0-Unterstützung an einem PEG-Slot
  • gute Gesamtperformance und gute Energie-Effizienz
  • eine M.2-M-Key-Schnittstelle mit PCIe 4.0 x4
  • I/O-Panel mit 12 USB-Schnittstellen
  • sehr schnelle Bootzeit

Negative Eigenschaften des Gigabyte B550 AORUS Pro (AC):

  • nur moderates CPU-Overclocking möglich
  • AC-Version: WLAN nur mit max. 433 MBit/s
  • kein USB-Typ-C-Header

Für moderates Overclocking ist das Gigabyte B550 AORUS Pro (AC) sehr gut geeignet und gerade die 12 USB-Ports am I/O-Panel sind in dieser Preisklasse eine Ansage.

Persönliche Meinung

Wenn man sich bei anderen Mainboards in dem Preisbereich umsieht, in dem sich Gigabytes B550 AORUS Pro (AC) bewegt, dann stellt man ganz schnell fest, dass die meisten anderen Modelle eher sechs oder auch mal acht USB-Anschlüsse am I/O-Panel mitbringen. Ich selbst bevorzuge ein I/O-Panel mit mindestens acht Typ-A-USB-Buchsen, von daher war ich in diesem Bereich vom Gigabyte B550 AORUS Pro (AC) sehr angetan. Doch die CPU-Spannungsversorgung kam mir etwas schwach vor, sodass ich dann doch lieber ein anderes Modell wählen würde. (Marcel Niederste-Berg)

Preise und Verfügbarkeit
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