TEST

Oberklasse ohne RGB-Lichtshow

Das MSI MEG Z490(I) UNIFY im Test - BIOS, VRM-Lüfter-Analyse und Overclocking

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BIOS

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Für beide Platinen gab es noch ein neueres BIOS auf der MSI-Webseite. Für das MEG Z490 UNIFY haben wir die Version 7C71vA2 und für das MEG Z490I UNIFY die Version 7C77v12 verwendet. Mittels der implementierten M-Flash-Funktion ist das BIOS-Update kein großes Hindernis. Generell hat MSI für beide Modelle folgendes gleichermaßen verbessert:


MSI MEG Z490 UNIFY:

  • Add UEFI & CSM item (7C71vA1)
  • Improve M2 Genie function (7C71vA1)
  • Improve memory compatibility (7C71vA1)
  • Updated MicroCode (7C71vA2)
  • Updated ME firmware (7C71vA2)
  • Modify thunderbolt settings (7C71vA2)
  • Improved memory compatibility (7C71vA2)

MSI MEG Z490I UNIFY:

  • Add UEFI & CSM item (7C77v11)
  • Improve M2 Genie function (7C77v11)
  • Improve memory compatibility (7C77v11)
  • Updated MicroCode (7C77v12)
  • Updated ME firmware (7C77v12)
  • Modify thunderbolt settings (7C77v12)
  • Improved memory compatibility (7C77v12)

Bei der UEFI-Oberfläche orientiert sich MSI am bekannten Bild. Natürlich setzt MSI hauptsächlich auf die Farben Rot und Schwarz. Unterschieden wird dabei weiterhin zwischen dem EZ- und Advanced-Modus. Auf dieser Übersichtsseite (EZ-Mode) erhält der Anwender Informationen über die CPU, den installierten Arbeitsspeicher, die angeschlossenen Storage-Geräte und über die Lüfter. Zusätzlich existieren Shortcuts zum M-Flash-Feature, zur Favorites- und Hardware-Monitor-Seite und zusätzlich Buttons, um die RGB-LED-Beleuchtung, die Debug-LED und die CPU-Fan-Warnung zu aktivieren beziehungsweise zu deaktivieren. Anders gestaltet wurde der Game-Boost-Bereich, für den MSI nun sowohl eine CPU- und XMP-Schaltfläche für die Aktivierung und Deaktivierung vorgesehen hat. Die breite Leiste oberhalb vom EZ-Mode wird auch im Advanced-Mode angezeigt, zu dem wir nun kommen.

Bei der Advanced-Oberfläche wird natürlich das MEG-Logo genutzt. Ganz oben auf der rechten Seite werden zu jedem Zeitpunkt das installierte Prozessormodell, dessen Taktfrequenz und die Arbeitsspeicher-Kapazität inkl. Takt angezeigt. Unter der Uhrzeit und dem Datum kann die aktuell vorliegende BIOS-Version abgelesen werden. Darunter lassen sich ganz bequem die Boot-Prioritäten per Drag & Drop-Verfahren festlegen. Auf der linken Seite erhält der Anwender einen ersten Überblick über die CPU- und Mainboard-Temperatur.

Der erste Punkt der insgesamt sechs "Settings" stellt neben dem "System Status" die "Advanced"-Einstellungen bereit. Letzteres ist bereits grundlegend bekannt. Dort lassen sich alle Board-bezogenen Einstellungen finden, die die Onboard-Komponenten betreffen. Die Punkte "Boot", "Security" und "Save & Exit" sind dabei selbsterklärend. Das Hauptaugenmerk des Boards ist zweifelsohne das Overclocking. Die extrem umfangreichen OC-Funktionen sind im Menüpunkt "OC" zu finden. MSI lässt für den Overclocking-Enthusiasten kaum Wünsche offen. Dazu aber gleich mehr. Das integrierte M-Flash-Feature hat auch beim heutigen Testkandidaten einen eigenen Menüpunkt erhalten. Entweder lässt sich das aktuelle BIOS auf einen Datenträger speichern oder andersherum von einem Datenträger aus aktualisieren. Genauso ist es den Overclocking-Profilen ergangen. Insgesamt können sechs verschiedene OC-Konfigurationen hinterlegt werden. MSI hat auch dieses Mal an eine Import- und Export-Funktion gedacht.

Der vorletzte Punkt ist der "Hardware Monitor", der wichtige ausgelesene Daten aufzeigt wie eben die Temperaturen, Spannungen und Lüfterdrehgeschwindigkeiten. Zusammen mit dem CPU-FAN-Header können in der Summe fünf Lüfter gesteuert werden. Jeder Lüfter kann in vier Stufen einer automatischen oder manuellen Lüfterkurve angepasst werden. Der letzte Menüpunkt umfasst den "Board Explorer", der übersichtlich aufzeigt, in welchem Slot oder an welchem sonstigen Anschluss welche Komponente installiert ist. Dies erspart den Blick ins eigene Gehäuse und dient rein dem Komfort. Generell ist es auch möglich, die meistgenutzten Funktionen auf insgesamt fünf Favoritenseiten abzuspeichern. Mittels eines Rechtsklicks auf die jeweilige Funktion wird ein kleines Kontextmenü geöffnet, in dem der Anwender anschließend diese Funktion auf eine der fünf Seiten ablegen kann.

Auch dieses Mal konnte das UEFI von MSI auf ganzer Linie überzeugen. Sämtliche ausgewählte Einstellungen wurden problemlos und korrekt umgesetzt. Der Anwender hat dabei die Auswahl, ob er sich per Maus und/oder mit der Tastatur durch die Menüs bewegt.

VRM-Lüfter-Analyse

Das MSI MEG Z490 UNIFY und das MEG Z490I UNIFY haben beide als kleine Unterstützung einen 30-mm- respektive 25-mm-Axiallüfter spendiert bekommen, der in hitzigen Situationen seine Arbeit beginnen soll. Während des normalen Betriebs ohne hohe Last blieb der Lüfter bei beiden Mainboards stehen und somit entstand auch keine negative Geräuschkulisse. Einzig während unserer Overclocking-Session wurde der 25-mm-Lüfter beim kleinen MEG Z490I UNIFY gelegentlich in Gang gesetzt, war hier mit bis zu 1.500 Umdrehungen pro Minute jedoch keineswegs störend, wenn man sich zu Gemüte führt, dass die Maximaldrehzahl beim 30-mm-Lüfter bei 10.000 und beim 25-mm-Lüfter bei 12.000 Umdrehungen pro Minute beträgt.

Mit den Maximaldrehzahlen sind beide Lüfter natürlich deutlich wahrnehmbar und auch das Anlaufen ab etwa 5.000 Umdrehungen pro Minute hört man heraus. Um das zu umgehen, hat MSI drei Profile ins BIOS implementiert: Silence Mode, Balance Mode und Boost Mode. Voreingestellt ist der Balance-Mode, dessen Lüfterkurve bereits angenehm eingestellt ist. Bis 75 °C auf den MOSFETs bleibt der Lüfter still und beginnt dann seine Arbeit mit gerade einmal 25 %. Zum Vergleich dreht sich der Lüfter im Boost-Modus ab 75°C mit 40 %. Ganz anders sieht es da mit dem Silence-Modus aus. Bis 85°C ist Ruhe angesagt und ab dann geht es erst mit 25 % Lüftergeschwindigkeit los.

Alternativ erlaubt MSI auch die manuelle Steuerung der Lüfter, allerdings liegt das minimale Limit bei 20 %, was also bedeutet, dass der Lüfter dann nahezu unhörbar ist, allerdings für Silence-Fans dennoch ungeeignet ist. Daher empfehlen wir für diese Zielgruppe die Aktivierung des Silence-Modus.

Overclocking

Auf dem MSI MEG Z490(I) UNIFY erhält der Anwender jeweils eine sehr leistungsstarke CPU-Spannungsversorgung mit 16 Intersil-MOSFETs mit jeweils 90A bei der ATX- und neun 90A-MOSFETs bei der Mini-ITX-Version. Für die VCore zeigen sich daher 16 bzw. neun Spulen verantwortlich und im BIOS sind zahlreiche Einstellungen verfügbar.

MSI erlaubt beim MEG Z490I UNIFY eine Veränderung des BCLK von 10,00 MHz bis 655,25 MHz. Die Intervalle betragen auch hier feine 0,05/0,06 MHz. In Sachen CPU-Spannung hat der Anwender jede Menge Optionen. So stehen ihm die Modi Override, Offset, Adaptive und auch Adaptive + Offset zur Verfügung. Im Override- und Adaptive-Modus lässt sich die Spannung von 0,600 V bis 2,155 V in 0,005-V-Schritten einstellen. Im Offset-Modus fällt der Spielraum mit -0,990 V bis +0,990 V ebenfalls sehr ansprechend aus. Neu ist der Advanced Offset Mode: Mit den festen Multiplikatoren 8, 25, 35, 43, 46, 48, 50 und 51 kann der Anwender unterschiedliche Offset-Werte hinterlegen, negativ oder positiv.

Bei den RAM-Teilern reicht es von DDR4-800 bis DDR4-8400, wobei ein Betrieb mit einer derart hohen Taktfrequenz sehr unwahrscheinlich ist. Die folgende Tabelle zeigt die Overclocking-Funktionen der beiden Mainboards auf. Beachtet werden sollte, dass die VCore-Angabe in Klammern für das kleine MEG Z490I UNIFY gilt und dass die CPU-PLL-Spannung nur beim großen ATX-Modell änderbar ist.

Die Overclocking-Funktionen des MSI MEG Z490(I) UNIFY in der Übersicht
Base Clock Rate 10,00 MHz bis 655,25 MHz in 0,012/0,013-MHz-Schritten
CPU-Spannung 0,600 V bis 2,155 V (1,720 V) in 0,005-V-Schritten (Override- und Adaptive-Modus)
-0,990 V bis +0,990 V in 0,005-V-Schritten (Offset-Modus)
DRAM-Spannung 0,600 V bis 2,200 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-SA-Spannung 0,600 V bis 1,850 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-IO-Spannung 0,600 V bis 1,750 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-PLL-Spannung 0,600 V bis 2,200 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
PCH-Core-Spannung - nicht möglich -
PCIe-Takt - nicht möglich -
Weitere Spannungen CPU PLL OC, CPU PLL SFR, Ring PLL SFR, SA PLL SFR, MC PLL SFR, CPU ST, CPU STG, DRAM VREF
Speicher-Optionen
Taktraten CPU-abhängig
Command Rate einstellbar
Timings 64 Parameter
XMP wird unterstützt
Weitere Funktionen
Weitere Besonderheiten

UEFI-BIOS
Settings speicherbar in Profilen
Energiesparoptionen: Standard-Stromspar-Modi wie C1E, CSTATE (C6/C7), EIST
Turbo-Modus (All Cores, By number of active cores),
erweiterte Lüfterregelung für CPU-Fan und vier optionale Fans, LLC Level 1-8

Beide Mainboards hatten absolut kein Problem damit, den Core i7-10700K stabil mit 5 GHz auf allen acht Kernen zu betreiben. Die dafür nötige CPU-Spannung haben wir beim MEG Z490 UNIFY im BIOS auf 1,225 V und beim MEG Z490I UNIFY gar auf 1,220 V fixieren müssen, zusammen mit der LLC-Stufe 2, die ordentlich gegen den VDroop arbeitet.

Wir wollten dann natürlich auch wissen, inwieweit sich die VRM-Kühler aufheizen. Mit 1,3 V VCore wird die Spannungsversorgung schon ordentlich unter Last gesetzt und gerieten somit nur knapp an die TJ-Max-Grenze heran. Beide Kühler wurden dann zwar warm, waren jedoch mit um die 55°C noch im grünen Bereich. Dank des MOSFET-Sensors wurde uns eine Temperatur von etwa 90°C unter Volllast angezeigt, die zwar ziemlich hoch sind, jedoch noch in Ordnung sind.

Absolut problemlos war auch das RAM-Overclocking. Das in den DIMMs vorhandene XMP wurde anstandslos in die Tat umgesetzt und das System lief damit bereits sehr stabil. Bei der manuellen RAM-Übertaktung konnten wir jedoch noch mehr herausholen. DDR4-4400 war bootstable, aber eben nicht rockstable. Wir mussten daher auf effektiv 4.300 MHz runtergehen, konnten dafür jedoch die Timings ordentlich anziehen. In beiden Fällen waren CL17-17-17 möglich drin. Zwar haben wir uns gerade mit dem Mini-ITX-Modell aufgrund der zusätzlichen PCB-Schichten und der DIMM-Slot-Platzierung etwas mehr erhofft, schlecht ist das Ergebnis dennoch nicht.