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Oberklasse-Mainboards ohne jegliche Onboard-RGB-LED-Beleuchtung sind zu einer regelrechten Seltenheit geworden und das zum Leidwesen vieler, zumeist älterer Anwender und Interessenten. MSI jedoch lenkt mit der UNIFY-Serie genau an diesem Punkt ein und hat zumindest einzelne Modelle im Angebot, auf denen selbst kein RGB-LED-Lichtspektakel stattfindet und lediglich optional über einige RGB-Header nachgerüstet werden kann. Angefangen hat dies mit dem MEG X570 UNIFY für AMDs Ryzen-Prozessoren auf Basis des Sockel AM4 im letzten Jahr. Für die Intel-LGA1200-Plattform sind in diesem Jahr nun das MEG Z490 und Z490I UNIFY hinzugekommen.
Beide Modelle sind der MSI-Enthusiast-Gaming-Reihe (kurz: MEG) angehörig und vermitteln mit ihrem von Grund auf schwarzen Look - unserer Ansicht nach - einen sehr hochwertigen Eindruck mit ansprechender Optik. Unter der Haube hat MSI dem ATX-Modell dieselbe CPU-Spannungsversorgung vom bereits getesteten MSI MEG Z490 ACE (Hardwareluxx-Test) verpasst, die aus einem 16+1-Phasendesign mit tatkräftigen 90A-MOSFETs von Intersil besteht. Das deutlich kleinere MEG Z490I UNIFY wurde hingegen im kompakten Mini-ITX-Format gefertigt und lieferte mit dem 9+1-Phasendesign und den 90A-Spannungswandlern ebenfalls eine sehr gute Performance ab. Beide Platinen schafften es mühelos, den Core i7-10700K stabil mit 5 GHz zu betreiben. Aber auch beim RAM-Overclocking wurde eine gute Leistung offenbart.
Bedingt durch die unterschiedlichen PCB-Größen, lassen sich auf dem MEG Z490 UNIFY bis zu 128 GB und beim MEG Z490I UNIFY maximal 64 GB RAM unterbringen. Dabei ist die maximale, effektive Taktrate jeweils mit 5.000 MHz angegeben. Einmal PCIe 3.0 x16 laden beim kleinen Ableger zur Installation einer potenten Grafikkarte ein, bei der ATX-Version sind es in Summe dreimal PCIe 3.0 x16 (mechanisch) und zweimal PCIe 3.0 x1. Im Storage-Bereich ist beim MEG Z490 UNIFY Platz für drei M.2- und sechs SATA-Geräte, wobei hierbei auch teilweise ein Sharing beachtet werden sollte. Viermal SATA 6GBit/s und zweimal M.2 (M-Key) sind es hingegen beim Mini-ITX-Modell.
Aber auch beim Thema USB-Schnittstellen sind einige Unterschiede zwischen beiden Versionen feststellbar. Denn während das MEG Z490 UNIFY den ASMedia ASM3241 bietet und damit eine Typ-C-Schnittstelle mit der USB-3.2-Gen2x2-Spezifikation (20 GBit/s) bietet, wurde das MEG Z490I UNIFY mit dem Intel JHL7540 ausgestattet und bringt damit den Thunderbolt-3-Standard auf das Board, mit denen sich Daten bis 40 GBit/s übertragen lassen, unterstützt jedoch neben Displayport 1.4 auch USB 3.2 Gen2 (10 GBit/s), das Ganze geschieht über den Typ-C-Anschluss. Hinzu kommen beim großen Bruder noch jeweils viermal USB 3.2 Gen1 und Gen2 sowie sechsmal USB 2.0 und beim kleinen Modell sind es zweimal USB 3.2 Gen2 und jeweils viermal USB 3.2 Gen1 und USB 2.0.
In beiden Fällen ist ein 2,5-GBit/s-LAN-Port und alternativ auch Intels Wi-Fi-6-AX201-CNVio-Modul inklusive Bluetooth-5.1-Unterstützung und identisch ist außerdem Realteks ALC1220-Audio-Codec, der sich den fünf 3,5-mm-Klinke-Buchsen und dem TOSLink annimmt. Beim MEG Z490 UNIFY ist außerdem ein dedizierter DAC (ESS Sabre9018Q2C) mit von der Partie und bietet mit einem Power-, Reset-, Flash-BIOS-Button sowie einer Debug-LED, einem LED-Switch und sogar vier Spannungsmesspunkten zahlreichen Onboard-Komfort. Die vier Status-LEDs und der CMOS-Clear-Button stellen die einzige Gemeinsamkeit dar.
Gibt es davon ab auch etwas negatives zu berichten: Nicht wirklich. Zwar gab es ein paar Ungereimtheiten bei den USB-3.2-Gen1-Benchmarks, doch bei der Klärung stehen wir mit MSI in Kontakt. Die Energie-Effizienz fällt sehr gut aus und die Performance ist insgesamt ebenfalls stimmig. Als Nachteil könnten einige Leser die kleinen Axiallüfter empfinden, die MSI an den VRM-Kühlern einsetzt, doch haben die sich nur in sehr hohen Lastsituationen (gerade beim Mini-ITX-Modell) eingeschaltet und zum anderen hat MSI im BIOS eine vorbildliche Einstellungsmöglichkeit implementiert, die drei Profile und einen manuellen Modus berücksichtigt.
Bleibt also noch die Preisgestaltung übrig. Mindestens 266 Euro müssen für das MSI MEG Z490 UNIFY eingeplant werden, das kleine MEG Z490I UNIFY ist hingegen ab 244 Euro gelistet. Wenn man den Preis der ATX-Version mit dem MEG Z490 ACE vergleicht, ist der Preis wirklich als gut anzusehen, denn alleine für die RGB-Beleuchtung des ACE-Modells und ein zusätzlicher LAN-Port schlagen dort ordentlich zu Buche. Und auch den Preis des Mini-ITX-Modells empfinden wir als gerechtfertigt.
Positive Eigenschaften des MSI MEG Z490 UNIFY:
- sehr gute Leistungsfähigkeit mit sehr guten CPU-Spannungsversorgung (16+1) mit 90A-MOSFETs
- gute Ausstattung, u.a. sechs SATA-Schnittstellen, vier USB-3.1-Gen2-Buchsen sowie einmal USB 3.2 Gen2x2
- PCI-Express-4.0-Unterstützung an zwei PEG-Slots
- drei M.2-M-Key-Schnittstellen inklusive Kühler
- WLAN-AX und Bluetooth 5.1
- sehr gute Gesamtperformance, sehr gute Stabilität und gute Effizienz
- umfangreicher Onboard-Komfort
Negative Eigenschaften des MSI MEG Z490 UNIFY:
- zwei M.2-Anschlüsse sind shared angebunden
Positive Eigenschaften des MSI MEG Z490I UNIFY:
- sehr gute Leistungsfähigkeit mit sehr guten CPU-Spannungsversorgung (9+1) mit 90A-MOSFETs
- gute Ausstattung, u.a. vier SATA-Schnittstellen, zwei USB-3.1-Gen2-Buchsen sowie einmal Thunderbolt 3
- PCI-Express-4.0-Unterstützung an einemPEG-Slots
- zwei M.2-M-Key-Schnittstellen inklusive einem Kühler
- WLAN-AX und Bluetooth 5.1
- Gute Gesamtperformance, sehr gute Stabilität und sehr gute Effizienz
Negative Eigenschaften des MSI MEG Z490I UNIFY:
- ein M.2-Anschluss ist shared angebunden
Sowohl das MSI MEG Z490 UNIFY als auch das MEG Z490I UNIFY haben sich in unserem Test mehr als wacker geschlagen und werden von uns mit dem Excellent-Hardware-Award ausgezeichnet.
Auch ich gehöre zu den Anwendern, die sich in keinster Weise für die RGB-LED-Beleuchtung interessieren. Daher muss ich MSI einfach dafür loben, dass sie die UNIFY-Modellreihe ins Leben gerufen haben und hoffe wirklich, dass MSI dies so beibehält und dass auch auch die anderen Mainboard-Hersteller eines Tages entsprechende Oberklasse-Mainboards ohne Lichtshow in ihrem Portfolio berücksichtigen.
Ich selbst bin von den beiden UNIFY-Modellen sehr begeistert und genau so ein Mainboard würde ich selbst auch in Betracht ziehen. (Marcel Niederste-Berg)
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