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Zum Abschluss der gesamten LGA1700-Plattform legt Intel von Raptor Lake-S (13. Core-Generation) noch einen Refresh auf, der abschließend die 14. Core-Generation bildet, bevor sich Intel der neuen LGA1851-Plattform widmet. Passend dazu haben wir pünktlich zum offiziellen Launch den Core i5-14600K, den Core i7-14700K und auch den Core i9-14900K (Hardwareluxx-Test) genau unter die Lupe genommen. Aufgrund von bereits verfügbaren Z790-Mainboards waren die Mainboard-Hersteller nicht in der Pflicht, entsprechende Mainboards hierfür bereitzustellen. Und dennoch wurden von ASUS, MSI und Gigabyte neue LGA1700-Platinen mit dem bekannten Z790-Chipsatz auf die Beine gestellt. Zuvor sind bereits einige der Z790-Refresh-Mainboards in unserer Redaktion eingetroffen.
Neben einer verstärkten CPU-Spannungsversorgung liegt der Fokus beim Z790-Refresh ganz klar auf den neuen WiFi-7-Standard, auch wenn nicht alle überarbeiteten Z790-Platinen diesen neuen WLAN-Standard in Werksausstattung im Gepäck haben. Hinzu kommt, dass der Datendurchsatz bei den Mainboards inklusive WiFi-7-Modul zunächst auf 5 GBit/s beschränkt wird, wobei der WiFi-7-Standard selbst weit höhere Transferraten unterstützt. In genau dieses Raster mit Fokus auf einem stärkeren VRM-Bereich und dem neuen WiFi-7-Modul passt Gigabytes Z790 AORUS Elite X WiFi7, dessen Test wir zeitgleich mit dem CPU-Test veröffentlichen konnten.
Verglichen mit dem direkten Vorgängermodell, dem Z790 AORUS Elite AX, hat Gigabyte beim Z790 AORUS Elite X WiFi7 den Wechsel von 70-A- auf 90-A-Power-Stages vollzogen, wodurch die Platine auf dem Papier mehr Leistung für die LGA1700-CPU bereitstellen kann. In der Praxis kam mit dem durch uns verwendeten Core i7-14700K eine Taktfrequenz bis 5,7 GHz auf allen acht Performance-Kernen zustande. Die 12 Effizienz-Kerne hingegen konnten wir zu einem Takt von 4,5 GHz überreden. In Sachen RAM-Overclocking sind die effektive 6.000 MHz ein leichtes Spiel gewesen. Bei der manuellen Übertaktung konnten wir effektiv 1.000 MHz mehr herausholen. Der Flaschenhals waren hierbei allerdings eher die RAM-Module selbst.
Bei der Grundausstattung, die das Gigabyte Z790 AORUS Elite X WiFi7 zu bieten hat, werden die meisten Anwender sicherlich zufrieden sein. Bis zu 192 GB an Arbeitsspeicher lassen sich verstauen, für die dedizierte Grafikkarte hält sich ein PCIe-5.0-x16-Steckplatz bereit und mit vier M.2-M-Key-Schnittstellen mit jeweils PCIe-4.0-x4-Anbindung lässt sich abseits von den sechs SATA-6GBit/s-Buchsen einiges bewerkstelligen. Aufpassen sollte man, welche Mainboard-Revision erworben wird: Mit der Revision 1.0 ist als WLAN-Modul nämlich das WiFi-7-MT7927 von MediaTek anwesend, währenddessen bei der Revision 1.1 Intels WiFi-7-BE200-Modul verbaut wird. Dies ist allerdings der einzige Unterschied zwischen beiden Revisionen.
Uns sind allerdings auch Schattenseiten beim Gigabyte Z790 AORUS Elite X WiFi7 aufgefallen: Einerseits finden bei Multi-Threading-Anwendungen teilweise Limitierungen seitens der Platine statt. So z.B. bei Cinebench R23 und R20. Negativ aufgefallen ist uns auch die recht lange POST-Dauer mit über 18 Sekunden. Ob es an Gigabytes neuer UEFI-Oberfläche liegt, können wir nicht genau beurteilen. Die Leistungsaufnahme ist im Idle in einem guten Bereich, doch unter Last sollten im BIOS die Power-Limits gesetzt werden, denn diese sind mit Default-BIOS-Werten nach oben hin geöffnet.
Ferner finden wir es sehr löblich, dass Gigabyte sowohl einen BIOS-Flash- und einen Clear-CMOS-Button berücksichtigt hat, doch diese sind leider nicht extern am I/O-Panel, sondern intern untergebracht. Und gerade der Clear-CMOS-Button ist an der rechten PCB-Seite einfach schlecht platziert, wenn eine große, dedizierte Grafikkarte präsent ist. Gigabyte hätte sich demnach einen Gefallen getan, wenn beide Buttons extern zugänglich gewesen wären.
Beim Preis des Gigabyte Z790 AORUS Elite X WiFi7 gibt es von uns den obligatorischen Kontrapunkt. Die Platine ist ab 343 Euro gelistet. Ob dieser Preis zu hoch angesetzt ist oder nicht, ist am Ende natürlich subjektiv. Wer generell noch keinen LGA1700-Unterbau sein Eigen nennt, kann natürlich zu den Refresh-Mainboards greifen. Doch mittels BIOS-Update sind auch die bestehenden Intel-600- und 700-Mainboards mit dem Raptor-Lake-S-Refresh kompatibel.
- gute Leistungsfähigkeit mit einer starken CPU-Spannungsversorgung (16+2+1) mit 90A-VCore-Power-Stages
- gute Ausstattung, u.a. sechs SATA-Schnittstellen, fünf USB-3.2-Gen1-Buchsen sowie einmal USB 3.2 Gen2x2
- PCI-Express-5.0-Unterstützung an einem PEG-Slot
- vier M.2-M-Key-Schnittstellen inklusive Kühler mit bis zu PCIe 4.0 x4
- 2,5-GBit/s-LAN
- WiFi 7 sowie Bluetooth 5.4
- gute Stabilität
- jede Menge Onboard-Komfort: Reset-, Flash-BIOS- und Clear-CMOS-Button
- hoher Preis
- verringerte Multi-Threading-Leistung
- lange POST-Dauer
- Intels Power-Limits werden nicht eingehalten
- schlecht platzierter Clear-CMOS-Button (intern)