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Für einen Hardware-Redakteur ist es immer etwas Besonderes, einen Exoten testen zu dürfen, der in unseren Breitengeraden eher unbekannt ist. Doch die Freude wurde im Falle des iCraft Z890 Pacific vom chinesischen Hersteller Maxsun während des Tests deutlich getrübt. Durch den vorhandenen Z890-Chipsatz ist diese Platine auch für die CPU-Übertaktung geeignet. Das Problem ist jedoch, dass das BIOS die CPU-Multiplikator-Vorgabe ignorierte. Hinzu kam, dass unter Windows eine falsche VCore übermittelt wurde und jenseits der 1,6 V angesiedelt war. Mit Blick auf die Kern-Temperaturen wurde jedoch ersichtlich, dass diese Spannung nicht wirklich anliegen sollte, von einem möglichen CPU-Schaden einmal abgesehen. Die falsche VCore kann allerdings auch mit der Software unter Windows in Verbindung gebracht werden.
Ein weiteres Problem betraf die Arbeitsspeicher-Einstellungen. Sobald wir (lockere) DRAM-Settings ausgewählt hatten, verweigerte das Maxsun iCraft Z890 Pacific den POST. Dies haben wir mit zwei BIOS-Versionen, unterschiedlichen DIMMs und mehreren Versuchen ausprobiert. Das Fehlerbild sah immer identisch aus. Wir standen diesbezüglich mit Maxsun in Kontakt, allerdings wurden die aufgeführten Probleme bisher leider nicht behoben.
Und gerade bei der Basis des iCraft Z890 Pacific ist dies wirklich sehr schade gewesen. Auch wenn der Preis für diese Platine nicht bekannt ist und wohl auch hierzulande nicht bekannt werden dürfte, ist ein 16+1+1+1-Phasendesign mit 50-A-Power-Stages an Bord. Verglichen mit anderen Platinen, die Power-Stages mit 80 A oder gar 110 A bereitstellen, ist dies auf dem Papier deutlich geringer, dennoch reichen die verbauten SiC654-Stages von Vishay für eine solide Übertaktung aus. Es gibt DDR5-UDIMM-Speicherbänke für bis zu 192 GB und maximal 8.800 MT/s (DDR5-8800). In Summe wurden auf der ATX-Platine vier mechanische PCIe-x16-Steckplätze verbaut, von denen zwei Stück von der LGA1851-CPU und zwei Stück vom Z890-Chipsatz kontrolliert werden.
Im Storage-Bereich sind es neben viermal SATA 6GBit/s und einmal SFF-8654-4I in Summe viermal M.2-M-Key, davon einmal bis PCIe 5.0 x4. Dies ganz ohne Lane-Sharing. Ein 5-GBit/s-LAN-Port (Realtek) und Intels BE200-Modul füllen den Netzwerk-Bereich. Berücksichtigt wurde von Maxsun zudem jede Menge Onboard-Komfort, darunter ein OLED-Display, eine Debug-LED, ein Flash-BIOS-, Clear-CMOS- und PCIe-Release-Button.
Am Ende bleibt ein interessanter Exot mit gravierenden Problemen beim Overclocking übrig. Doch wir erwarten, dass diese Probleme mit weiteren Updates aus der Welt geschaffen werden könnten.
- gute Leistungsfähigkeit mit einer soliden CPU-Spannungsversorgung (16+1+1+1) mit 50A-VCore-MOSFETs
- 8-mal USB 3.2 Gen2, 2-mal USB4 (40 GBit/s)
- PCI-Express-5.0-Unterstützung an zwei PEG-Slots
- eine M.2-M-Key-Schnittstelle inklusive Kühler mit bis zu PCIe 5.0 x4
- drei M.2-M-Key-Schnittstellen inklusive Kühler mit bis zu PCIe 4.0 x4
- 5 GBit/s-LAN
- WiFi 7 samt Bluetooth 5.4
- gute Gesamtperformance und gute Stabilität
- jede Menge Onboard-Komfort
- langer POST
- CPU-Overclocking: Multiplikator wird ignoriert
- RAM-Overclocking: Manuelle Einstellungen verweigern POST