TEST

Gigabyte B850 Eagle WiFi6E im Test

Der B850-PCH ist ein umbenannter B650(E) - BIOS, Overclocking und VRM-Wärmebild-Analyse

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BIOS

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Mit der vorinstallierten BIOS-Version F1 (final) ist AMDs AGESA-Version 1.2.0.1a integriert und beherbergt bereits den wichtigen Sinkclose-Fix für die Ryzen-7000- und 8000-Prozessoren. Künftig werden natürlich noch viele weitere BIOS-Updates für die diese frische Platine erscheinen.

Gigabyte hat die farbliche Gestaltung der UEFI-Oberfläche in dunkler Montur angepasst. Es wird unverändert zwischen dem Easy- und dem Advanced-Mode unterschieden. Links oben in der Ecke werden grundlegende Informationen wie das Mainboard-Modell inklusive BIOS-Version, die installierte CPU, deren derzeitige Taktfrequenz sowie die Arbeitsspeicher-Kapazität angezeigt. Mit der CPU- und System-Temperatur und der CPU-Spannung bekommt der Nutzer einen ersten Einblick auf aktuelle Werte und kann somit beispielsweise feststellen, ob die Kühlung richtig montiert wurde. Auch lässt sich das Extreme-Memory-Profile oder das EXPO direkt aktivieren.

Es werden auch Infos zur derzeitigen DIMM-Belegung inklusive Takt und zu den SATA-Geräten aufgelistet. Wer möchte, kann auch gleich die Boot-Prioritäten per Drag & Drop festlegen beziehungsweise verändern. Eine Übersicht der angeschlossenen Lüfter und den dazugehörigen Drehzahlen ist ebenfalls an Bord. Mit der Smart-FAN-Funktion können hingegen manuelle Lüfterkurven angelegt werden. Diverse Shortcuts geben Ausblick zu erweiterten BIOS-Funktionen. Besonders interessant ist der Advanced-Modus, der sich mit der Taste F2 aufrufen lässt.

Beim ersten Menüpunkt bekommt der Anwender Zugriff auf die Overclocking-Funktionen, welche im "Tweaker"-Reiter hinterlegt sind. Auf dieser Seite sind noch sechs weitere Unterpunkte vorhanden, hinter denen sich die zahlreichen Overclocking-Features verbergen. Unter "System" werden lediglich einzelne Infos wie das Mainboard-Modell, die aktuell vorliegende BIOS-Version, die Uhrzeit und das Datum angezeigt. Von dort aus lässt sich ebenfalls die Sprache ändern. Im UEFI sind weiterhin zahlreiche Einstellungen zu finden, die den Startvorgang betreffen, die unter einem eigenen Menüpunkt aufgelistet werden. Alle auf dem Mainboard vorhandenen Onboard-Komponenten können unter "Settings" individuell konfiguriert werden. Chipsatz-relevante Einstellungen sind ebenfalls dort anzutreffen. Sämtliche Einstellungen, die den Systemstart betreffen, lassen sich unter "Boot" konfigurieren. Last but not least ist der "Save & Exit"-Reiter vorhanden, der selbsterklärend ist.

Es war problemlos möglich, auf angenehme Art und Weise per Maus und Tastatur durch die Menüs zu navigieren. Einzig das teilweise Ruckeln fiel und negativ auf. Alle von uns gewählten Einstellungen wurden problemlos in die Tat umgesetzt.

Overclocking

Mit zwölf effektiven CPU-Spulen und den zahlreichen Onboard- und BIOS-Features eignet sich das Gigabyte B850 Eagle WiFi6E durchaus zum Übertakten. Das UEFI unterstützt auch die Down-Core-Funktion, mit der CPU-Kerne oder auch ein CCX-Modul (CPU Core Complex) gezielt abgeschaltet werden können.

Auf dem Gigabyte B850 Eagle WiFi6E ist eine Veränderung des Grundtakts von 100,00 MHz bis 119,00 MHz in 1,00-MHz-Schritten möglich. Bei der CPU-Spannung stehen dem Anwender der Override- und der Offset-Modus zur Auswahl. Im Override-Modus lässt sich die Spannung von 0,800 V bis 1,550 V in 0,005-V-Intervallen verändern. Der Offset-Modus hingegen erlaubt die Veränderung der CPU-Spannung von -0,300 V bis +0,300 V in ebenfalls 0,00500-V-Schritten. Die Arbeitsspeicher-Taktraten reichen von 2.000 MHz bis 12.000 MHz. Alle weiteren Overclocking-Funktionen können der folgenden Tabelle entnommen werden.

Die Overclocking-Funktionen des Gigabyte B850 Eagle WiFi6E in der Übersicht
Base Clock Rate 100,00 MHz bis 119,00 MHz in 1,00-MHz-Schritten
CPU-Spannung 0,800 V bis 1,550 V in 0,005-V-Schritten (Override-Modus)
-0,300 V bis +0,300 V in 0,005-V-Schritten (Offset-Modus)
DRAM-Spannung 0,900 V bis 1,650 V in 0,005-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-SoC-Spannung 0,800 V bis 1,300 V in 0,005-V-Schritten (Fixed-Modus)
-0,300 V bis +0,100 V in 0,005-V-Schritten (Offset-Modus)
CPU-VDDIO/MC-Spannung 1,000 V bis 1,400 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-VDDP18-Spannung 1,600 V bis 2,000 V in 0,020-V-Schritten (Fixed-Modus)
CPU-VDDP-Spannung 0,810 V bis 1,800 V in 0,001-V-Schritten (Fixed-Modus)
PCH-Core-Spannung 1,05000 V bis 1,210 V in 0,0020-V-Schritten (Fixed-Modus)
PCIe-Takt - nicht möglich -
Weitere Spannungen 1,8 V Standby, Misc, DRAM VDD(Q), DRAM VPP, VDDG
Speicher-Optionen
Taktraten CPU-abhängig
Command Rate einstellbar
Timings 26 Parameter
XMP wird unterstützt
Weitere Funktionen
Weitere Besonderheiten UEFI-BIOS
Settings speicherbar in Profilen
Turbo-Modus (Core Performance Boost, All Cores, By number of active cores),
erweiterte Lüfterregelung für CPU-Fan und fünf optionale Fans, LLC Level 7 Stufen

Wie wir aus den zahlreichen AM5-Mainboard-Tests wissen, erreicht unser Ryszen 7 7700X bei 5,4 GHz auf allen acht Kernen sein Limit. Dieses Limit konnten wir auch mit dem Gigabyte B850 Eagle WiFi6E erreichen, wenngleich wir die VCore auf 1,220 V setzen mussten, zusammen mit der höchsten LLC-Stufe, um dem VDroop entgegenzuwirken.

Gigabyte gibt für das B850 Eagle WiFi6E einen maximalen Takt von 4.000 MHz für 8.000 MT/s an. Diese Herstellerangabe können wir offiziell bestätigen. Das größte XMP wurde ohne Umschweife umgesetzt. Manuell konnten wir immerhin zwei Latenzen etwas straffer anziehen.

VRM-Wärmebild-Analyse

Um die Hitzeentwicklung des VRM-Bereichs besser beurteilen zu können, haben wir für diesen Test die Flir One Pro (Android USB-C) eingesetzt, die für unser Einsatzgebiet absolut ausreichend ist und Temperaturen von -20°C bis +400°C mit einer Genauigkeit von ±3°C oder ±5%, je nach Umgebungstemperatur, erfassen kann. Die Wärmebild-Auflösung beträgt 160 x 120 Pixel und das erstellte Bild löst mit 1.440 x 1.080 Pixel auf.

Der Prozessor wird unter Berücksichtigung der BIOS-Default-Settings mit Prime95 unter Volllast gesetzt. Nach fünf Minuten Laufzeit erstellen wir das Wärmebild.

Im Maximum kratzten wir an der 50°C-Marke. Diese Werte sind absolut unbedenklich und geben daher auch genügend Luft für die großen Ryzen-Prozessoren bis 170-W-TDP.