TEST

MSI MPG Artymis 343CQR im Test

Immersions-Könner mit 1.000 mm - Bildqualität und Messergebnisse

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In unserer großen Display-FAQ gehen wir umfangreich auf die verschiedenen Panel-Techniken ein und erklären deren Vor- und Nachteile, die sich unmittelbar auf die Darstellungsqualität auswirken. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall.

Subjektive Beurteilung der Bildqualität

Wie beinahe alle aktuellen 34-Zöller setzt auch der MSI Artymis auf eine Auflösung von 3.440 x 1.440 Bildpunkten, was sich in der Vergangenheit vielfach bewährt hat und unseren Testkandidaten so theoretisch zum Allrounder werden lässt. Die native Darstellung ist sehr angenehm und bietet für unser Empfinden genau die richtige Mischung aus Platz, Bildschärfe und Darstellungsgröße, ohne dass skaliert werden muss. Es wird zwar nicht die Bildschärfe eines aktuellen UHD-Displays im 32-Zoll-Format geboten, die Kombination hat jedoch durchaus ihre Vorteile.

Da MSI beim MPG 343CQR auf ein stark gekrümmtes Panel setzt, leiden die Allround-Eigenschaften merklich. Während Radien von 1.800 mm oder größer noch recht gut ausgeglichen werden können, sind die hier umgesetzten 1.000 mm bereits so deutlich, dass nicht alle Nachteile im Office-Betrieb kompensiert werden können. Gerade horizontale Linien sind stark gekrümmt, was bei Excel-Tabellen ungewohnt ist und perspektivische Korrekturen in Photoshop und Co. deutlich erschwert, bzw. unmöglich macht.

Davon einmal abgesehen kann der Artymis im Windows-Betrieb mit einer überzeugenden Darstellung aufwarten. Das Bild ist hell, kontrastreich und lebendig, ohne dass die Farben unnatürlich wären. Die Blickwinkelunabhängigkeit befindet sich VA-typisch auf einem hohen Niveau, sodass es bei seitlichen Blickwinkeln nicht zu Farbverschiebungen kommt. Auch wer direkt vor dem Monitor sitzt, nimmt keine Farbveränderungen zu den Rändern hin war.

Das stumpfmatte Coating des Panels erfüllt seinen Zweck und wirkt sich nur minimal auf die Bildschärfe aus. Bei einem normalen Sitzabstand sind keinerlei Nachteile festzustellen. Bedingt durch die starke Krümmung kommt es konstruktionsbedingt zu einem deutlich sichtbaren Backlight Bleeding. Das fällt natürlich besonders bei dunklen, homogenen Hintergründen auf. In der Gaming-Action hingegen macht es sich kaum bemerkbar.

Die HDR-Darstellung kann auf einem unteren Level durchaus gefallen, was durch eine angemessene Peak-Helligkeit erreicht wird. Da MSI auf ein dynamisches Dimming verzichtet und natürlich auch bei der Helligkeit noch Potential besteht, bescheinigen wir dem 34-Zöller eine angemessenes Einstiegs-Erlebnis in die HDR-Welt. Wer hingegen Bedenken hat, dass Peak-Helligkeiten von 1.000 nits und mehr in der dunklen Gaming-Umgebung zu viel des Guten sind, könnte hier richtig sein.

Gaming-Features

Während die starke Krümmung im Office-Alltag ein Nachteil sein kann, profitieren Gamer auf der ganzen Linie. Die Kombination aus dem breiten 21:9-Panel und der 1.000-mm-Krümmung erzeugt beim Gaming einen wahren Sog-Effekt, sodass man sich mitten in das Geschehen hineinversetzt fühlt - noch stärker fällt dieser lediglich bei der aktuellen 49-Zoll-Generation aus. Gegenüber Geräten mit einem Radius von 1.800 mm ist noch einmal ein deutlich größerer Immersions-Effekt zu erkennen. Im direkten Vergleich mit den AOC PD27, der nur einen Schreibtisch weiter stand (und zu dem bald ein Test erscheint), zeigt sich wieder einmal mehr, dass der Effekt stark von der Breite des Bildes abhängt.

Davon abgesehen, kann das Panel mit einer guten Leistung im Gaming-Betrieb aufwarten. Auch wenn VA-Panels im Ruf stehen, nicht die allerschnellsten Gesellen zu sein, so bietet unser Testkandidat doch eine ordentliche Leistung. Im Grundsetup ist eine sichtbare Schlierenbildung vorhanden, der mithilfe des Overdrive-Features sinnvoll entgegengearbeitet werden kann. Es sollte niemanden überraschen: Wie so oft haben wir das beste Ergebnis mit der mittleren Einstellung erzielt. Die Nachzieh-Effekte wurden deutlich reduziert, während es noch nicht zu Bildfehlern kommt, wie wir sie bei der stärksten Einstellung feststellen konnten.

Die maximale Wiederholfrequenz liegt mit 165 Hz etwas über den sonst üblichen 144 Hz und sorgt für eine angenehm direkte Darstellung, ohne natürlich an die Performance aktueller FPS-Monitore heranzukommen. Da beim 343CQR ohnehin viel stärker die Immersion im Mittelpunkt steht, geht die gebotene Leistung vollkommen in Ordnung und zeigt, an welche Performance wir uns im Segment der Gaming-Displays gewöhnt haben.

Wie es bei Gaming-Displays üblich ist, kommt eine Tearing-beseitigende Technik zum Einsatz. Beim MPG 343CQR setzt MSI auf FreeSync Premium, welches seine Aufgabe gewohnt zuverlässig erfüllt.

Den Input-Lag haben wir wie üblich mit dem Leo-Bodnar-Tool ermittelt und sind auf einen durchschnittlichen Wert von 11,53 ms gekommen, was ein ordentliches Ergebnis ist.

Darüber hinaus kann der MPG 343CQR mit zahlreichen Gaming-Features aufwarten. Über Nightvision kann beispielsweise der Schwarzwert angepasst werden, was bei dunklen Umgebungen hilfreich sein kann, aber natürlich wenig mit einer möglichst korrekten Darstellung zu tun hat. Ebenso können Fadenkreuze eingeblendet werden. Wer die maximale Breite nicht ausnutzen möchte, kann sich an einem Bildschirmrand auch seinen Smartphone-Inhalt einblenden lassen.