Die QD-OLED-Technik im kurzen Überblick
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Der Alienware AW3423DW ist wirklich ein "first" in unserer Redaktion. Es handelt sich um den ersten reinrassigen Gaming-OLED, den wir auf den Prüfstand stellen können und noch dazu setzt dieser auf eine neue Technik: QD-OLED, was die Abkürzung für Quantum Dot OLED ist. Das Panel, das von Samsung stammt, kombiniert also zwei interessante Technologien, sodass im Optimalfall am Ende eine ideale Mischung geboten werden könnte.
OLED-Panels haben konstruktionsbedingt diverse Vorteile gegenüber der guten alten LCD-Technik. Pixel lassen sich einzeln ausschalten, sodass ein Backlight im klassischen Sinne nicht benötigt wird. Entsprechend können OLED-Panels mit einem echten Schwarz und einem "unendlichen" Kontrast aufwarten. Aufwendige und teure Dimming-Lösungen können so gespart werden. High-End-Mini-LED-Panels können zwar mit einer vierstelligen Zahl an Zonen aufwarten, Halo-Effekte lassen sich aber auch mit diesen Extrem-Lösungen nicht umgehen und fallen im Betrieb auf. Die OLED-Technik hat hier klare Vorteile.
Beim AW3423DW, bzw. dem neuen Samsung-Panel ist dieses nun mit einer zusätzlichen Schicht von "Quantum-Dots" versehen. Diese sorgen vereinfacht gesagt dafür, dass größere Wellenlängen des Lichts wiedergegeben werden können und Farben so mit mehr Nuancen dargestellt werden - schlussendlich resultiert das in größeren Farbräumen, die wir beim AW3423DW auch tatsächlich sehen. Genauer sind wir auf die Technik im Rahmen unserer DisplayFAQ eingegangen.
Samsung setzt auf ein ungewöhnliches Subpixel-Layout
Im Vorfeld der Veröffentlichung des Alienware AW3223DW sorgten Berichte über das von Samsung gewählte Subpixel-Layout für Aufregung und Unsicherheit bei Interessenten. Ganz einfach lässt sich diese Thematik leider nicht bewerten.
Fakt ist, dass Samsung auf ein ungewöhnliches Subpixel-Layout setzt, das wohl alle Geräte betrifft, die auf die erste Generation der QD-OLED-Panels setzen. Samsung nutzt auf eine dreieckige Anordnung der Pixel, während diese normalweise in einer Reihe platziert werden. Leuchten nun alle drei Farben gleichzeitig, sieht das menschliche Auge Weiß. Zu Problemen kommt es allerdings an Kanten mit einem harten Kontrast, wenn also beispielsweise weiße und schwarze Flächen aufeinandertreffen. Dann fehlen an den Übergängen durch die Subpixelanordnung einzelne Farben, was dazu führt, dass Farbsäume vorhanden sind, denn die korrekte Farbe kann nicht mit zwei Subpixeln abgebildet werden.
Vorhanden sind diese Farbsäume (siehe unteres Bild) in jedem Fall, das ist technisch aufgrund der Anordnung nicht anders möglich. Unterschiede gibt es hingegen bei der Wahrnehmung. Manche sehen die Farbsäume sofort, anderen fallen sie gar nicht auf. Gerade bei einem normalen Sitzabstand sind sie in unserem Test nicht aufgefallen, bei genauerem Hinsehen nur bei langen, geraden Übergängen. Man könnte es so formulieren: Die Schrift wird nicht so scharf dargestellt, wie sie es sollte, direkte Farbsäume sind uns im normalen Betrieb nicht aufgefallen. Noch geringer wird der Einfluss, wenn es sich nicht um statischen Content handelt.
Allerdings scheint es sich um eine stark subjektive Wahrnehmung zu handeln. Manche sehen es sofort, anderen wären die Darstellungsfehler ohne den Aufschrei im Internet wohl gar nicht aufgefallen. Am Ende führt dieser Sachverhalt dazu, dass keine generelle Empfehlung für den 34-Zöller ausgesprochen werden kann, sondern zunächst subjektiv getestet werden sollte, ob der Effekt störend auffällt oder nicht.
Schade ist es aber allemal, dass eine so neue Technik mit viel Potential über eine solche Thematik stolpert.
Die Lüfter können ein Problem sein
Wie alle G-Sync-Ultimate Displays besitzt auf der AW3423DW einen aktiven Lüfter.
Dieser arbeitete bei unserem Testgerät direkt nach dem Start kaum hörbar, dreht mit der Zeit aber ein wenig hoch, was noch immer nicht unbedingt störend war. Wer seinen PC auf den maximalen Silent-Betrieb hin ausgelegt hat, der wird die aktive Lüftung in diesem Zustand hören. Ob sie stört, ist eine Frage, denn zumindest bei unserem Gerät hatten die zwei Lüfter eine grundsätzlich angenehme Charakteristik. Allerdings kam es zu einem periodischen, weiteren, kurzfristigen Hochdrehen des Lüfters. Auch das hält sich in Grenzen, würde sich durch eine bessere Kennlinie aber sicher besser lösen lassen.
Darüber hinaus fällt auf, dass die Lüfterlautstärke auch im direkten Zusammenhang mit der Wiederholfrequenz steht: Wird diese gesteigert, werden auch die Lüfter etwas lauter.
Wirft man allerdings einen Blick auf weitere Erfahrungsberichte, auch in unserer Community, so scheint es doch eine erhebliche Streuung bei der Qualität der Lüfter zu geben. Unser Testmodell scheint zu den leiseren Geräten zu gehören, es gibt aber auch Geräte, bei denen die Lüfter deutlich lauter arbeitet. Für Geräusch-empfindliche Anwender wird der Monitor-Kauf anscheinend zu einer Art Lotterie - was bei einem Gerät der 1.300-Klasse sicherlich nicht der Fall sein sollte.
Was darüber hinaus auffällt: Wird der Monitor nicht im Eco-Modus betrieben, laufen die Lüfter selbst dann dauerhaft, wenn der Monitor ausgeschaltet wird.