TEST

Alienware AW3423DW im Test

Quantum-Dot-OLED-Gamer - Bildqualität + Gaming-Einsatz

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In unserer großen Display-FAQ gehen wir umfangreich auf die verschiedenen Panel-Techniken ein und erklären deren Vor- und Nachteile, die sich unmittelbar auf die Darstellungsqualität auswirken. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall.

Subjektive Beurteilung der Bildqualität

Viel haben wir bislang über die Technik - und leider auch die eine oder andere Verfehlung – des Alienware AW3423DW geschrieben. Schuldig sind wir bislang die Antwort auf die Frage geblieben, wie es denn im Allgemeinen um die Bildqualität bestimmt ist.

Das QD-OLED-Panel von Samsung besitzt die typischen Kennzahlen für ein aktuelles 34-Zoll-Modell. Die Auflösung liegt bei 3.440 x 1.440 Bildpunkten, entsprechend wird das 21:9-Format geboten. Die Darstellungsgröße fällt angenehm aus, die Bildschärfe könnte aber noch etwas höher sein - hier haben UHD-Geräte der 32-Zoll-Klasse eindeutig die Nase vorn. Bedingt durch das Subpixel-Layout (siehe vorherige Seite) leidet die Schrift-Darstellung ein wenig - aber nicht in dem Maße, dass es bei einem normalen Sitzabstand extrem störend wäre - hier sollte sich allerdings jeder Interessent selbst eine Meinung bilden. 

Die Krümmung von 1.800 mm fällt moderat aus, sodass sich die Auswirkungen im Office-Einsatz in Grenzen halten. Klar ist allerdings, dass es keine gerade horizontale Linie gibt, was beispielsweise bei der Bildbearbeitung störend sein kann. 

Die Bildqualität des OLED-Panels kann darüber hinaus auf der ganzen Linie gefallen. Der enorme Kontrastumfang, kombiniert mit der lebendigen Farbgebung sieht hervorragend aus und macht eine ganze Menge Spaß. Allerdings sind die Farben ab Werk sichtlich zu kühl eingestellt. 

Alienware setzt auf eine Glossy-AR-Coating - und nicht wie ansonsten aktuell üblich auf AG-Coating. Das wirkt sich positiv auf den Schwarzwert aus, Spiegelungen sind aber in hellen Umgebungen zu erkennen, gerade wenn sich eine Lichtquelle im Rücken des Nutzers befindet. In Kombination mit der nicht allzu hohen typischen Helligkeit sollte der Aufstellungs-Ort mit etwas bedacht gewählt werden. Ein deutlicher Vorteil der OLED-Technik besteht zudem darin, dass es keinerlei Backlight-Bleeding geben kann. 

HDR-Darstellung

Während das tiefe Schwarz der OLED-Technik bereits im normalen Betrieb einen erheblichen Vorteil bietet, ist sie für die HDR-Wiedergabe geradezu prädestiniert. Allerdings haben OLED-Panels im Gegensatz zu LCDs in der Regel eine deutlich niedrigere maximale Helligkeit, was zu einer anderen Wahrnehmung von HDR-Effekten führen kann. Der AW3423DW versucht nun das Beste aus beiden Welten zu vereinen und bringt zwei verschiedene HDR-Modi mit: DisplayHDR 1000 und DisplayHDR 400 True Black - zertifiziert ist lediglich der 400er-Standard. Letzterer ist der Modus, den wir üblicherweise bei OLED-Geräten sehen, da dieser einen deutlich niedrigeren Schwarzwert voraussetzt. 

Bei DisplayHDR 400 True Black konnten wir eine Peak-Helligkeit von knapp 400 cd/m² ermitteln, was deutlich über dem typischen Helligkeitswert ist. Die maximal 1.000 cd/m² kann das Panel nur liefern, wenn ein sehr kleiner Bildschirmbereich weiß erstrahlt. Sobald eine größere Fläche weiß dargestellt wird, wird die maximale Helligkeit auf die bereits angesprochenen knapp 400 cd/m² eingebremst. Es gibt also keine einheitliche Peak-Helligkeit, weshalb wir grundsätzlich zum 400er-Modus raten würden. 

Mit High-End-HDR-Geräten wie dem ASUS ROG Swift PG32UQ-X kann der Alienware AW3423DW daher hinsichtlich der maximalen Leuchtkraft auf großen Flächen nicht mithalten. Da das OLED-Panel im Gegenzug jedoch mit einem deutlich tieferen Schwarz aufwarten kann, wird gerade in dunklen Umgebungen ein exzellentes HDR-Ergebnis geboten, das anders wirkt als bei LCD-Lösungen, diesen aber überlegen ist. Insbesondere das Fehlen von Halo-Effekten macht sich deutlich bemerkbar.

Gaming-Features

Am Ende ist der Alienware AW3423DW ein Gaming-Monitor. Und hier kann der 34-Zöller seine Vorteile auf der ganzen Linie ausspielen. Das Format, in Kombination mit der Krümmung von 1.800 mm sorgt für eine ordentliche Immersion, ohne an den Effekt der aktuellen 1.000-mm-Geräte heranzureichen. 

Das OLED-Panel bietet bauartbedingt extrem kurze Reaktionszeiten, was dazu führt, dass es praktisch keine Schlierenbildung gibt. Das Gaming-Bild wirkt bei Bewegungen gestochen scharf, genauso wie man es sich wünscht. So werden alle aktuellen LCD-Konkurrenten mühelos übertroffen. Kurz gesagt: Das Zocken mit dem AW3423DW macht einfach extrem viel Spaß.

Gleichzeitig kann das Display mit einer maximalen Wiederholfrequenz von 175 Hz aufwarten. Damit dies allerdings funktioniert, muss die Farbtiefe auf 8 bit reduziert werden, wer die vollen 10 bit nutzen möchte, muss sich mit 144 Hz begnügen. Für die meisten Anwender sollte das aber ausreichen, denn bereits bei 144 Hz wird eine schnelle und direkte Wiedergabe ermöglicht. Das 175-Hz-Setting ist eigentlich einzig für Fans von schnellen Shootern interessant. 

Sehr gut funktioniert wie gewohnt G-Sync, das in der Ultimate-Version zum Einsatz kommt und entsprechend über ein eigenes G-Sync-Modul verfügt. Tearing-Effekte werden so konsequent über den Frequenzbereich eliminiert. 

Das Input-Lag haben wir wie üblich mit dem Leo Bodnar Tool vermessen. Dabei sind wir über die drei Sektoren (Oben -  Mitte - Unten) gemittelt auf einen Wert von 17,57 ms gekommen. Damit gehört der Alienware AW3423DW zu den langsameren Geräten im Test. Hier wird also auf jeden Fall Potential liegen gelassen.