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In unserer großen Display-FAQ gehen wir umfangreich auf die verschiedenen Panel-Techniken ein und erklären deren Vor- und Nachteile, die sich unmittelbar auf die Darstellungsqualität auswirken. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall.
Subjektive Beurteilung der Bildqualität
Das Format sagt eigentlich ganz klar: Wir haben ein kleines TV-Gerät auf dem Schreibtisch stehen. Große Monitore waren in den letzten Jahren auf dem Vormarsch, ab einer Diagonale von 32 Zoll erfolgte das Wachstum aber in die Breite. Wer vor dem G42P5 sitzt, versteht dies zunächst, denn im 16:9-Format ist ein 42-Zöller alles andere als klein und handlich. Insbesondere die Höhe erweist sich im Alltag als schwierig, denn die Oberkante des Panels liegt deutlich höher als wir es üblicherweise gewohnt sind. Beim Gaming kann das die Immersion beflügeln, wer mit dem Gerät aber auch arbeiten möchte, der muss etwas nach oben schauen. Alternativ könnte der Monitor etwas abgesenkt aufgestellt werden.
Damit nicht genug zur Aufstellung: Das genutzte OLED-Panel löst mit 3.840 x 2.160 Bildpunkten auf, also UHD. Das ist die Auflösung, die wir zuletzt meist bei 32-Zoll-Geräten, aber auch schon im 27-Zoll-Format gesehen haben. Es wird also nicht mehr dargestellt als auf einem andern UHD-Gerät, nur eben etwas größer. Entsprechend sollten hinsichtlich der Bildschärfe keine neuen Bestwerte erwartet werden.
Da das Panel darüber hinaus auf eine RGBW-Subpixelstruktur setzt, müssen bei der Textschärfe Abstriche akzeptiert werden. Auch aus einem größeren Abstand wirken harte Kanten von Schrift leicht verwaschen. Das fällt beim Spielen oder bei Filmen kaum auf, sorgt allerdings dafür, dass die Desktop-Nutzung doch geschmälert wird.
Was sicherlich für reichlich Diskussionsstoff in unserer Community sorgen wird, ist die Tatsache, dass KTC auf ein stumpfmattes AG-Coating setzt. Diese Art der Oberflächenbeschaffenheit sehen wir aktuell bei den meisten Monitoren. Die Vorteile liegen ganz klar darin, Umgebungslichter "auszublenden". Gleichzeitig wird die subjektive Kontrastwahrnehmung beschnitten. Gerade der Bereich, in dem OLED-Geräte also am deutlichsten auftrumpfen können. Der Alienware AW3423DW (Test) beispielsweise setzt auf ein Semi-Glossy-Coating, das für eine deutlich brillantere Darstellung sorgt und die Kontrastvorteile der OLED-Technik deutlich heraushebt. Gleichzeitig sind Spiegelungen aber deutlicher zu erkennen.
Der KTC G42P5 kann die OLED-Vorteile entsprechend nicht auf der ganzen Linie ausspielen. Die subjektive Darstellung wirkt zwar kontrastreicher, als wir es bei den meisten Geräten sehen, aber eben nicht so "OLED-like", wie man es erwarten würde.
Was nun die bessere Lösung ist, hängt von den persönlichen Präferenzen ab. Die Mischung aus OLED und AG-Coating sorgt für einen guten Kontrast bei einer deutlichen flexibleren Aufstellung, der AHA-Effekt will aber noch so recht aufkommen.
Darüber hinaus fällt eine weitere OLED-typische Besonderheit auf: ASBL soll das Panel schützen und regelt die Panel-Helligkeit dann herunter, wenn es eine statische Wiedergabe erkennt, sich also wenig auf dem Desktop verändert. So sollen Einbrenn-Effekte vermieden werden. ASBL greift beispielsweise auch dann, wenn nur getippt wird. Werden dann Fenster geschlossen, geöffnet oder in ihrer Größe verändert, ändert sich die Helligkeit der Darstellung. Das führt zu einem sehr inkonsistenten Erlebnis, was vornehmlich im Office-Betrieb stört. Schön wäre eine Option im OSD, welche die maximale Helligkeit von vorn vornherein auf ein niedrigeres Niveau absenken würde. Auch hier gilt: Beim Spielen fällt das kaum auf.
HDR-Performance
OLED-Geräte sind prädestiniert für die HDR-Wiedergabe. So auch der KTC G42P5. Die Kombination aus tiefem Schwarz (wenn auch nicht so tiefschwarz, wie sich das mancher wünschen würde) und der stattlichen, maximalen Helligkeit von rund 680 cd/m², die wir bei unserem Testgerät auf einer kleinen Fläche messen konnten, sorgen dafür, dass Bilder ungemein plastisch wirken und ein regelrechter 3D-Effekt auftritt.
Gegenüber LCD-Lösungen ist die OLED-Technik klar im Vorteil, dass sie Per-Pixel-Dimming bietet, sodass keine Halo-Effekte auftreten, die auch bei Mini-LEDs noch deutlich zu erkennen sind. Man wird als Zuschauer nicht aus der Darstellung gerissen.
Schade ist es, dass KTC lediglich auf HDR10 als HDR-Standard setzt.