TEST

Samsung Viewfinity S90PC

5K-Monitor mit Smart-Genen im Test - Bildqualität

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In unserer großen Display-FAQ gehen wir umfangreich auf die verschiedenen Panel-Techniken ein und erklären deren Vor- und Nachteile, die sich unmittelbar auf die Darstellungsqualität auswirken. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall.

Subjektive Beurteilung der Bildqualität

Neben den bereits beschriebenen Smart-Features ist es in erster Linie das Panel, das den S90PC so interessant macht. Samsung setzt auf ein 27-Zoll-Panel, das auf der IPS-Technik basiert und mit der 5K-Auflösung arbeitet. Das bedeutet 5.120 x 2.880 Bildpunkte auf der Diagonale, auf der wir seit vielen Jahre 2.560 x 1.440 Bildpunkte gewohnt sind. Die Vervierfachung der Auflösung macht sich dann natürlich bei der Bildschärfe auf der ganzen Linie bemerkbar. Diese liegt auf einem exzellenten Niveau und übersteigt auch die von UHD-Geräten der gleichen Größenklasse noch einmal deutlich - und vor allem sichtbar. Theoretisch steht somit enorm viel Platz auf dem Desktop - beispielsweise für Paletten in Photoshop - bereit. Praktisch wird das sicherlich nicht jeder umsetzen, denn im nativen Betrieb wird die Darstellung in Windows doch sehr klein. Viele werden daher wohl auf eine Skalierung von mindestens 125 % setzen - und auch dann werden die Augen noch merklich belastet.

Die Grundlage für das Panel stellt die IPS-Technik dar - mit all ihren Vor- aber auch Nachteilen. Die Blickwinkelunabhängigkeit befindet sich auf dem gewohnt hohen Niveau. Erst spät kommt es zu Farbverschiebungen. Mit mehreren Personen vor dem Bildschirm zu sitzen, ist also kein Problem. Während die Helligkeit des Panels in allen Belangen überzeugen kann, müssen beim Kontrastverhältnis Abstriche gemacht werden. So wirkt Schwarz - wie so oft von uns beschrieben - auch bei diesem Gerät viel mehr wie ein sehr dunkles Grau. 

Einen Teil dazu trägt das stumpfmatte Coating bei, das Samsung selbst in den Mittelpunkt rückt. In unserem Test hinterlässt es einen gemischten Eindruck. Seine primäre Aufgabe, Spiegelungen zu unterdrücken, verrichtet es sehr gut. Auch dann, wenn sich direkte Lichtquellen im Rücken des Betrachters befinden, machen sich diese nicht störend bemerkbar. Diese werden noch einmal besser ausgeblendet, als es sonst bei stumpfmatten AG-Coatings der Fall ist. Dafür wirkt die Oberfläche stets etwas grieselig, was sich gerade bei hellen, homogenen Hintergründen bemerkbar macht und sich natürlich auf das Schärfe-Empfinden auswirkt. So werden die Vorteile des 5K-Panels ein Stück weit ausgebremst.

Der typische IPS-Glow ist zu erkennen, genau wie ein minimales Backlight-Bleeding. Letzteres stört aber nur, bei homogenen dunklen Hintergründen - im Alltag fällt es hingegen nicht auf. 

HDR-Performance

Der Samsung S90PC hat viele Besonderheiten zu bieten - die HDR-Wiedergabe gehört nicht unbedingt dazu. Das zeigt sich bereits daran, dass Samsung auf eine Zertifizierung nach DisplayHDR verzichtet. Die Peak-Helligkeit kann sich nicht vom SDR-Betrieb absetzen und da auch eine Dimming-Lösung fehlt, sieht es mit dem HDR-Feeling schlecht aus. 

Samsung integriert als einziges Feature ein Tone-Mapping, das leichte Vorteile ermöglicht. Wer auf der Suche nach einem Gerät für die HDR-Wiedergabe ist, sollte lieber zu einem Mini-LED oder einem aktuellen OLED greifen.