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Vermessen wurde der Monitor im Werksetting "Eco".
Mit einem Weißpunkt von 7.358 K befindet sich das Panel auf der zu kühl abgestimmten Seite. Die RGB-Balance zeigt gut auf, dass gerade der blaue Farbanteil über den gesamten Helligkeitsbereich überrepräsentiert ist.
Beim Geraustufen-DeltaE liegt der Wert ab Werk bei 4,0. Im ColorChecker ergibt sich ein gemittelter DeltaE-Wert von 4,5 und ein Maximum von 7,5.
Das Panel besitzt eine erweiterten Farbraumabdeckung, was dazu führt, dass der sRGB-Farbraum ab Werk deutlich erweitert wiedergegeben wird. Daher sieht das Bild im Auslieferungszustand zwar spektakulär aus, ist aber übersättigt und nicht natürlich. Unsere Messungen zeigen indes, dass das Panel nativ recht gut auf DCI-P3 abgestimmt ist. Der für die HDR-Wiedergabe wichtige Farbraum wird zu 99 % abgedeckt, die Eck-Koordinaten passen recht gut. Bei AdobeRGB müssen hingegen Abstriche akzeptiert werden, denn es reicht "nur" noch für eine Abdeckung von 90,7 %.
Samsung integriert unter anderem Presets für sRGB und DCI-P3, die wir ebenfalls kurz vermessen haben.
sRGB-Modus:
Im sRGB-Modus wird die Helligkeit im OSD standardmäßig auf 3 abgesenkt, was einer Helligkeit von 66,9 cd/m² entspricht. Anders als es beispielsweise bei ASUS der Fall ist, erlaubt Samsung aber weiterhin die Anpassung der Helligkeit, was die Flexibilität deutlich verbessert, denn bei rund 67 cd/m² sollte es im Raum nicht allzu hell sein.
Leider ergibt sich im sRGB-Modus keine Verbesserung des Weißpunkts. Dieser liegt bei 7.422 K und ist damit immer noch zu kalt abgestimmt. Der sRGB-Farbraum wird nun deutlich präziser abgebildet, es kommt aber noch immer zu einer minimalen Übersättigung im grünen Spektrum - 10 % sind schlussendlich die Abdeckung. Beim DeltaE gibt es ebenfalls Verbesserungen. Das gemittelte DeltaE beträgt 2,6, das Maximum 6,5.
Kalibrierung mit dem Smartphone
Unter dem Feature Smart-Calibration bietet Samsung die Möglichkeit, den Monitor mithilfe des Smartphones zu kalibrieren. Die Voraussetzung sind verschiedene Smartphones, die auf der Webseite von Samsung aufgeführt werden. Primär handelt es sich um Geräte von Samsung, aber auch unser iPhone 14 Pro konnte genutzt werden.
Die Kalibrierungsfunktion wurde in die SmartThings-App integriert und ist selbsterklärend. Auch für Einsteiger sollten keine großen Fragen entstehen.
Die Kalibrierungsprozess ist innerhalb von fünf bis zehn Minuten abgeschlossen, daher ist es empfehlenswert, das Smartphone auf ein kleines Stativ zu stellen.
Die Ergebnisse hinterlassen jedoch gemischte Gefühle. Dass mit einem Smartphone nicht das gleiche Ergebnis wie mit einem Colorimeter erreicht wird, war zu erwarten, schließlich ist eine Smartphone-Kamera nicht darauf ausgelegt, als Colorimeter zu dienen. Zudem sind größere Abweichungen je nach Modell zu erwarten.
Sehr gut ist das Ergebnis, wenn es um den Farbraum geht, denn hier werden die Koordinaten nun exakt eingehalten. Weniger gut gefällt der Weißpunkt, denn dieser fällt noch immer deutlich zu kühl aus.
Allzu sehr sollte man sich auf die Smart-Calibration also nicht verlassen. Es ist aber gut möglich, dass mit anderen Smartphones andere Ergebnisse erzielt werden.