TEST

Thermaltake TGM-V32CQ im Test

Curved-Gamer mit 170 Hz in der 300-Euro-Klasse - Messwerte: Farbdarstellung

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Die Sache mit der Werkskalibrierung

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Thermaltake liefert den TGM-V32CQ grundlegend mit einer Werkskalibrierung aus. Für ein Gerät im Preisbereich von 300 bis 350 Euro ist das eine lobenswerte Sache. Dennoch wirft das, was wir dort sehen, mehr Fragen auf als der positive Effekt sein könnte.

Grundlegend soll das Gerät auf folgende Einstellungen kalibriert sein:

  • Weißpunkt: 7.500 K
  • Gamma: 2,2
  • Farbraum: Adobe RGB

Allein die Wahl des Weißpunktes ist fragwürdig, denn weshalb sollte ein Gerät ab Werk - für den normalen Einsatz - deutlich zu kühl kalibriert sein. Nicht minder fragwürdig ist die grundlegende Wahl des Farbraums, denn für den normalen Windows-Betrieb ist sRGB relevant.

Hier gilt also: Thermaltake lässt viel Potential für den User brach liegen, denn wenn man schon eine Werkskalibrierung vornehmen lässt, weshalb dann nicht in einem Setting, das für den normalen Anwender auch wirklich von Vorteil ist?

Messungen

Vermessen wurde der Monitor im Werksetting "Standard". Im Werkssetting wird dies mit der Farbabstimmung "Standard" kombiniert.

Bei der Farbabstimmung erweist sich das Standard-Setting als zu kalt abgestimmt. Mit 7.430 K weicht der 32-Zöller vom Wunschwert 6.500 K ab. Die RGB-Balance bestätigt dazu passend, über den gesamten Helligkeitsbereich einen deutlich zu hohen Blau-Anteil. Auch die Grün-Kurve liegt noch über dem Rot-Anteil. Der Weißpunkt der Werkskalibrierung kann damit bestätigt werden, optimal ist er aber nicht.

Der sRGB-Farbraum wird vollständig dargestellt, was nicht wundert, denn Thermaltake setzt auf ein Panel mit einem erweiterten Farbraum. Da Thermaltake des Fähigkeiten des Panels nicht ab Werk limitiert, gibt eine leichte Übersättigung in der Darstellung. Der DCI-P3-Farbraum wird im Standard-Setting zu 89,3 % abgedeckt. Adobe RGB wird zu 84,8 % abgedeckt. 

Der deutlich verschobene Weißpunkt resultiert in einem Graustufen-DeltaE von 5,3. Im ColorChecker-Test liegt das gemittelte DeltaE bei 4,12, während das Maximum 6,81 beträgt, was solide Werte sind. Das Wide-Gamut-Panel macht sich auch bei der DeltaE der Sättigung bemerkbar. Der Mittelwert beträgt 3,95, das Maximum 7,33. 

Farbmessungen sRGB-Preset

Mit einem Weißpunkt von 6.378 K fällt das Setting sichtbar neutraler aus und ist nun sogar schon etwas zu warm abgestimmt. Das Graustufen-DeltaE beträgt 3,9 ein Mittelwert von 2,7 und ein maximales DeltaE von 3,9 messen wir im Colorchecker. Auch hier sehen wir also bessere Messwerte. Auch bei der Sättigung werden Fortschritte gemacht, denn wir kommen auf auf gemitteltes DeltaE von 2,36 und ein Maximum von 3,59.

Der sRGB-Frabraum wird im CIE 1976-Farbsegel nicht vollständig abgedeckt, sondern zu 91,4 %. Allerdings liegt nun das Gamma mit 1,955 noch weiter daneben. Der gemessene Kontrast kann mit 2.943:1 noch immer gefallen.