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Der Alienware AW2725DF zeigt, dass auch die kleineren QD-OLED-Geräte der dritten Generation auftrumpfen können und das liefern, was sich viele Leser in den letzten Jahren gewünscht haben. Die 27-Zöller sind mit ihrer Kombination aus einer maximalen Wiederholfrequenz von 360 Hz und der WQHD-Auflösung für starke Gaming-Spezialisten, während die größeren 32-Zöller mit ihren UHD-Panels die besseren Allrounder sind.
Waren wir schon begeistert von der Gaming-Bildqualität der 32-Zöller mit 240 Hz, so legt der AW2725DF mit seinem maximal 360 Hz schnellen Panel noch einmal eine kleine Schippe drauf. Das Bild wirkt noch etwas direkter, stabiler, schärfer. Das fällt aber wirklich nur noch in einem direkten Vergleich auf. Interessant ist die 27-Zoll-Interpretation in erster Linie für Fans von extrem schnellen Shootern oder Gamern im Competitive-Bereich, denn hier wird schlicht eine exzellente Performance geboten. Die kleinere Diagonale und die niedrigere Auflösung sind an dieser Stelle zudem kein Nachteil.
Gleichzeitig wird eine gute Farbdarstellung geboten. Ab Werk kommt das Panel mit einem unlimitierten, sehr großen Farbraum, was zu einer lebendigen, aber nicht korrekten Darstellung führt, die beim Gaming jedoch eine Menge Spaß macht. Wer es neutraler will, der greift zum sRGB-Preset, das nur minimal zu warm abgestimmt ist, ansonsten aber überzeugt. Die warme Abstimmung ist eine Charakteristik, die für das Gerät in allen Bereichen gilt. Leider ist das DCI-P3-Preset darüber hinaus alles andere als überzeugend.
Die Helligkeit ist im SDR-Modus für die allermeisten Aufstellungsorte vollkommen ausreichend, extrem hell ist der Monitor allerdings nicht. Das liegt auch daran, dass Alienware weitestgehend auf ein ABL verzichtet, sodass eine recht konstante Wiedergabe realisiert werden kann. Was in unseren Messungen noch komplett linear aussieht, erweist sich in der Praxis als Trugschluss, denn offenbar nutzt Alienware eine Art Logo-Erkennung, sodass im Real-Betrieb durchaus ein dezentes Dimming stattfindet. Dies macht sich aber kaum bemerkbar.
Schade ist an dieser Stelle, dass Alienware seien OLED-Schutzfunktionen nicht so transparent und feingliedrig umsetzt, wie es bei MSI der Fall ist. Dabei nutzt Alienware eine aktive Kühlung, die zumindest aktuell extrem leise ist. Wie dies langfristig aussieht, ist aktuell noch die Frage. Daher präferieren wir grundsätzliche eine passive Lösung.
Bei der HDR-Wiedergabe liefert der 27-Zöller ein spektakuläres Bild. Wer die maximale Helligkeit ausschöpfen will, greift zum Peak-HDR-Preset, muss dafür mit einer nicht optimalen EOTF-Kurve leben. Letzteres setzt das TrueBlack-Preset deutlich präziser um, dafür liegt die Peak-Helligkeit deutlich darunter. Dank des sehr tiefen Schwarz, das die OLED-Technik ermöglicht, wird dennoch ein erstklassiges HDR-Bild ermöglicht.
Auch der Alienware AW2725DF profitiert von der überarbeiteten Subpixel-Struktur, was in einer deutlich besseren Textablesbarkeit resultiert, da harte Kanten kaum noch auffallen. Aufgrund der geringen Pixeldichte gegenüber den UHD-Modellen mit 32 Zoll haben letztere absolut gesehen die Nase vorn.
Das Gehäuse fällt deutlich schlichter aus, als es noch beim 32-Zoll-Modell der Fall war, kann insgesamt aber gut gefallen, was auch für die Verarbeitungsqualität gibt. Abstriche gibt es anschlussseitig, denn der als HDMI 2.1 beworbene HDMI-Anschluss bietet nur die Bandbreite von HDMI 2.0. Konsolen können so nicht im UHD-Modus mit 144 Hz laufen. Wer die vollen 360 Hz im PC-Betrieb nutzen möchte, muss ohnehin zum DisplayPort greifen. Praktisch ist es, dass Alienware zwei USB-Ports (1x Typ A und 1x Typ C) einfacher zugänglich im Rahmen verbaut. Es fehlen allerdings ein Typ-C-Anschluss mit ordentlich Ladeleistung und ein KVM-Switch.
Die mechanischen Einstellmöglichkeiten sind allesamt gut umgesetzt, sodass jeder eine bequeme Sitzposition findet. Auch das Handling kann weitestgehend gefallen, lediglich das Alienware Command Center als Software-Lösung fällt gegenüber Konkurrenzlösungen ab.
Beim Stromverbrauch zeigt sich der AW2725DF genügsamer als die UHD-Geschwister, ein Eco-Gerät ist er dennoch nicht. Wie bei OLED üblich, gilt zudem, dass der Stromverbrauch stark vom Weiß-Anteil abhängt. Dark-Modes etc. sollten also bevorzugt werden.
Alles in allem ist auch der Alienware AW2725 eine weitestgehend überzeugende Interpretation der aktuellen QD-OLED-Generation. Wer wirklich das letzte Quäntchen an Performance bei Gaming benötigt, wird hier fündig, denn das Bild ist noch einmal ein wenig klarer. Insgesamt sehen wir die größeren UHD-Modelle mit 240 Hz als die besseren, leider aber auch teureren Allrounder. Die HDR-Wiedergabe kann ebenfalls auf der ganzen Linie begeistern. Schade ist es, dass kein vollwertiger HDM- 2.1-Anschluss geboten wird und die OLED-Schutzvorrichtung etwas intransparent arbeitet. Ebenso würde uns eine passive Kühlkonstruktion besser gefallen.
Natürlich darf auch der Preis nicht vergessen werden, denn mit rund 890 Euro ist der AW2725 alles andere als günstig für ein 27-Zoll-Gerät.
- extrem gute Gaming Bildqualität
- 360-Hz-Betrieb
- großes Farbvolumen
- hohe Peak-Helligkeit
- sehr gutes subjektives Kontrastempfinden
- kein echter HDMI-2.1.Anschluss
- OLED-Schutz bietet keine Eingriffsmöglichkeiten
- aktive Kühlung (die jedoch sehr leise ist)
- Wenig Zusatzfunktionen wie ein KVM-Switch oder TYP-C mit hoher Ladeleistung
Alienware AW2725DF | ||
Nicht verfügbar | Nicht verfügbar | Ab 813,24 EUR |