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Für unsere Messungen im HDR-Betrieb nutzen wir Calman Ultimate von Portrait Displays. Die Messungen führen wir - wenn nicht anders angegeben - mit einer APL von 10 % durch. Das hat bei OLED-Geräten natürlich einen Einfluss darauf, welche Leuchtkraft wir in unseren Messungen ermitteln. Zusätzlich messen wir die maximale Leuchtkraft beginnend mit einer APL von 1 %.
HDR-Modi: ABL-Anpassung für alle Presets
Generelle Besonderheit beim HDR-Modus: Auch hier kann das ABL angepasst werden. Die Zertifizierung nach Vesa DisplayHDR True Black 400 gilt für den Betrieb im Gamer1-Modus - dies wird auch im OSD zu bestätigt.
Die Messungen der Presets können in der obigen Gallery durchgeschaltet werden.
Gamer1 - Peak Off
Mit deaktiviertem Peak-Brightness-Setting ist die Darstellung sehr dunkel und folgt der Luminanz-Kurve nicht. Zudem ist die maximale Helligkeit mit rund 250 cd/m² alles andere als HDR-typisch.
Die Farbdarstellung ist überzeugend. Im ColorChecker-Test messen wir ein DeltaE (ohne Luminanzfehler) von 1,4. Das Maximum liegt bei gerade einmal 3,21.
Gamer 1 - Peak Low
Anders sieht es mit der Helligkeit aus, wenn das Peak-Brightness-Setting auf “Low” gestellt wird. Dann messen wir im 10-%-Fenster eine Helligkeit von 560 cd/m², was schon deutlich besser aussieht. Auch der Luminanz-Kurve wird nun deutlich besser gefolgt.
Die Farbabstimmung fällt mit einem gemittelten DeltaE (ohne Luminanzfehler) mit 1,25 noch immer sehr gut aus.
Gamer 1 - Peak High
Die höchste Helligkeit erreicht der 34GS95QE im Peak-High-Setting, denn hier kommen wir mit 10 % APL auf 750 cd/m² - bei 1% durchbrechen wir die Marke von 1.000 cd/m². Dafür zeigt sich das Preset als deutlich zu hell abgestimmt, denn das Greyscale-Tracking mit Luminanz ist teils deutlich zu hell, was sich auch bei der EOTF- und Luminanz-Kurve gut erkennen lässt. Wer auf ein möglichst korrektes Tracking Wert legt, sollte also zum Low-Setting greifen.
Auch hier wird im Color-Checker-Test mit einem gemittelten DeltaE von 1,36 ein sehr gutes Ergebnis erreicht.
Weitere Presets:
Auf die anderen Presets haben wir nur einen kurzen Blick geworfen.
Im Gamer2-Setting ist das RGB-Balance im Peak-High-Setting noch stärker verbogen - zunächst zu dunkel, dann zu hell. Auch hier gilt, dass das Low-Setting den Soll-Kurven am besten folgt, insgesamt gefällt uns der Modus Gamer1 aber besser.
Im FPS-Mode kann das Greyscale-Tracking in keinem der Peak-Brightness-Settings überzeugen und fällt meist deutlich zu hell aus, nur um dann im hohen Helligkeits-Bereich mit einem Knick aufzuwarten.
Das zeigt sich beim RTS-Mode ähnlich. Hier ist die Darstellung ebenfalls viel zu hell - ebenfalls ist die Luminanz-Kurve jeweils mit einem Schlenker im hohen Helligkeitsbereich versehen.
Obige Messungen sind mit einer NVIDIA-Grafikkarte entstanden, die bekanntlich das Tonemapping dem Monitor überlässt. Es kommt aber bei unseren Messungen mit 10 % APL zu keinen nennenswerten Abweichungen, wenn eine AMD-GPU genutzt wird. Klar ist aber auch, dass sich das mit jedem Treiber- und Firmware-Update wieder ändern kann.
HDR-Helligkeit
Auch im Bereich der HDR-Helligkeit haben wir uns auf das Gamer1-Setting konzentriert. Im Modus Peak-Brightness High wird mit 1.101 cd/m² die höchste Helligkeit bei 1 % APL erreicht. Entsprechend fällt hier der HDR-Effekt am deutlichsten aus, allerdings wird dies eben mit deutlichen Abweichungen in der Luminanz-Kurve erkauft.
Da auch der Low-Modus mit noch recht hell ist, würden wir daher diesen vorziehen.
Die anderen beiden Presets sind bei 1 % APL deutlich dunkler, nutzen würden wir diese aufgrund der Abweichungen aber ohnehin nicht.
Ab einem APL-Wert von 25 % gleichen sich die Presets mit aktivierter Peak-Brightness weitestgehend.
Abstand nehmen würden wir auch vom Deaktivieren der Peak-Brightness. Was bei der SDR-Wiedergabe noch sinnvoll ist, passt nicht wirklich zur HDR-Wiedergabe. Hier können die zusätzlichen Anpassungsmöglichkeiten gerade für weniger erfahrene User schnell zu viel des Guten sein.
Während es keine Nennenswerten Abweichungen im Greyscale-Tracking gibt, wenn eine AMD-Karte genutzt wird, zeigt sich im Peak-High-Setting eine etwas höhere maximale Helligkeit bei 1 bis 5 % APL messen. Die Unterschiede liegen aber in einem Bereich, der rein subjektiv nicht auffällt.