Bedienung
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Gerade im direkten Vergleich mit dem Virtuoso XT, das wir erst vor Kurzem getestet haben, fällt die Bedienung regelrecht minimalistisch aus. Auf der rechten Ohrmuschel befinden sich die beiden Bedienelemente. Über einen Taster kann das Headset ein-, bzw. ausgeschaltet werden, während darunter gut erreichbar ein Drehrad positioniert wurde, mit dem die Lautstärke angepasst werden kann.
Nicht fehlen darf außerdem der Blick auf die umfassende iCue-Software von Corsair. Über diese lässt sich eine Vielzahl von Corsair-Produkten steuern. Dennoch ist die Software vergleichsweise übersichtlich.
Beim Corsair HS80 kann natürlich die Färbung des Corsair-Logos auf den Ohrmuscheln angepasst werden. Neben einer statischen Beleuchtung stehen verschiedene Effekte wie ein Pulsieren zur Auswahl. Deutlich interessanter sind aber die sechs verschiedenen Equalizer-Presets. Wer den Klang lieber individuell auf die eigenen Vorlieben anpassen möchte, der kann auch eigene Settings erstellen.
Klangcheck
Corsair setzt beim HS80 auf 50-mm-Treiber. Diese sollen einen Frequenzbereich von 20 Hz bis 40.000 Hz abdecken, sie gehören also zu den Modellen mit einem deutlich erweiterten Frequenzspektrum, sodass die Wiedergabe von HD-Audio möglich ist. Wie sinnvoll der große Frequenzbereich in der Praxis ist, das steht auf einem anderen Blatt, denn wahrnehmbar sind die hohen Frequenzbereiche kaum noch.
Vor der eigentlichen klanglichen Beurteilung der Hinweis: Es handelt sich um eine rein subjektive Wahrnehmung, die bekanntlich sehr individuell ist. Das sollte stets bedacht werden.
Das Corsair HS80 RGB Wireless legt in unserem Test mit einer ausgewogenen Wiedergabe los. Kein Frequenzbereich drängt sich deutlich in den Vordergrund, was ein erheblicher Unterschied zu dem ist, was in den letzten Jahren das Gaming-Segment bestimmte. Der Hochtonbereich besitzt eine gute Durchzeichnung und arbeitet die Details sauber heraus. Selbst höhere Lautstärken beeindrucken das Headset nicht, die Wiedergabe wirkt nie schneidend oder unangenehm. Allerdings fehlt es minimal an Spielfreude, so wirklich mitreißend mag das Gebotene daher nicht klingen, was allerdings in erster Linie bei Live-Content auffällt.
Corsair vernachlässigt zudem den Mittelton-Bereich nicht, was in einer detailreichen Wiedergabe resultiert. Gerade beim Spielen ist das vorteilhaft, denn so gehen feine Details nicht unter.
Der Bassbereich ist im Grund-Setting zurückhaltend und fügt sich damit gut in die klangliche Abstimmung ein. Dabei reicht er weit in den Frequenzgang-Keller hinab. Wenn es einmal kracht, kann der dies mit dem nötigen Nachdruck intonieren.
Die Räumlichkeit ist bereits im Stereo-Setup sehr gut ausgeprägt und erlaubt eine gute Ortung. Gerade bei Live-Aufnahmen werden Instrumente auf der Bühne gut gestaffelt dargestellt. Auch Spieler profitieren, denn es lässt sich gut zuordnen, was auf dem Spielfeld um einen herum passiert.
Dank der verschiedenen Equalizer-Presets und der Möglichkeit des individuellen Eingreifens besteht aber viel Raum für Anpassungen.
Als Besonderheit besitzt das Corsair HS80 RGB Wireless Dolby-Atmos-Fähigkeiten. Um diese nutzen zu können, muss zunächst die Dolby Access App für Windows 10 heruntergeladen werden. Im Anschluss steht das aktuellste, objektbasierte Surroundformat zur Verfügung, das aktuell aber in erster Linie von einigen Blockbuster-Games und englischsprachigen Tonspuren aktueller Filme genutzt wird.
Wird Atmos genutzt, wirkt die Darstellung noch räumlicher, allerdings nicht mehr ganz so präzise wie noch zuvor. Von einem echten Raumklang mit einer deutlichen Differenzierung der verschiedenen Richtungen würden wir aber weniger sprechen. Ob ein Effekt nur konkret von oben oder seitlich kommt, lässt sich nicht mit abschließender Sicherheit sagen.
Das Mikrofon wird von Corsair mit einer Broadcast-Qualität beworben. Gegenüber dem Mikrofon des Virtuoso XT besitzt es eine minimal reduzierte Empfindlichkeit, der Frequenzgang wird aber noch immer mit 100 Hz bis 10 kHz angegeben, was für den typischen Einsatzbereich eines Headset-Mikrofons vollkommen ausreichend ist. Qualitativ liefert das Mikrofon eine solide Leistung ab, sticht aber nicht hervor. Wir waren in allen Situationen gut zu verstehen.