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Netzteil FAQ 2024

Alles rund um das Thema PC-Netzteile und was es beim Kauf zu beachten gilt - Effizienz

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Wofür ist Effizienz wichtig?

Der Wirkungsgrad ist heutzutage ein wichtiges Merkmal jedes Netzteils, weil es eines der wenigen Merkmale ist, bei dem sich - abgesehen von Ausstattung, Lautstärke und äußerem Design - Netzteile noch voneinander abheben können. Ob die Ausgangsspannungen nun nur stabil oder doch super-stabil sind, ist allenfalls in Extremfällen zu bemerken, falls daran z.B. der Overclocking-Erfolg hängt. Normalerweise merkt der User nur, wenn die Spannungen überhaupt nicht stabil sind, wenn nämlich der Rechner deshalb abstürzt. Ein hoher Wirkungsgrad ist meist auch Zeichen von moderner Technik, weil es immer schwieriger wird, noch den einen zusätzlichen Prozentpunkte herauszuschlagen, je näher es an die magischen bzw. eigentlich niemals erreichbaren 100 % geht.

Und dann gibt es natürlich noch die ökologische Seite der Effizienz. Wie bei allen Ökothemen besteht auch hier die Gefahr, sich die Sache etwas schön zu rechnen. Gerade bei einem vorzeitigen Netzteilltausch gilt es zu berücksichtigen, dass das neue, etwas effizientere Netzteil für seine Produktion eine Menge Ressourcen benötigt hat.

Aber natürlich hilft ein effizienteres Netzteil, den Stromverbrauch etwas zu senken. Nicht so effektiv, wie die Betriebsdauer des PCs insgesamt zu optimieren, aber gerade bei länger laufenden Systemen macht der Wirkungsgrad schon einen reellen Unterschied aus. Einen Unterschied, den der User theoretisch sogar direkt "monetär" bei den Ausgaben für die Stromrechnung bemerkt. Wobei immer auch bedacht werden sollte, dass es aufgrund der Anschaffungskosten für das neue Netzteil häufig wenig Sinn macht, ein noch technisch ausreichendes Netzteil mit solider Effizienz einfach gegen ein Modell mit etwas höherer Effizienz zu tauschen. Ist nur der Minderverbrauch ein Thema, dauert es dann eine lange Zeit, bis sich der Tausch amortisiert. Ist das Netzteil hingegen schon bald aus technischen Gründen fällig, dann sieht die Lage natürlich anders aus.

Entwicklung/Historie

Wie schon im vorherigen Abschnitt über die Entwicklung der Netzteile erwähnt, stand die Netzteileffizienz bis vor ca. 20 Jahren nicht wirklich auf der Prioritätenliste, weder bei den Herstellern, noch bei den Käufern. Die kleine graue Box mit Lüftern und Kabeln, die meist schon beim Gehäuse dabei war, musste nur stabil arbeiten und die vielleicht maximal 75 % Wirkungsgrad (mit den resultierenden 25 % Verlust durch Abwärme) waren allenfalls ein Thema für die Netzteilkonstrukteure.

Mit 80 PLUS begann sich das 2005 zu ändern, denn erstmals war die Effizienz dank 80-PLUS-Siegel auch im Bereich Marketing einzusetzen. Käufer hatten damit auch eine Möglichkeit, die Netzteile im Regal schon auf ihre Effizienz hin zu bewerten. Diese Entwicklung wurde dann nach und nach von mehr Herstellern aufgegriffen. Wie bereits erwähnt, eine hohe Effizienz lässt sich gut vermarkten, da die jeweils in einer Zeit höchsten 80-PLUS-Stufen nur mit ausgefeilter Technik zu erreichen waren. 

Natürlich war die Jagd nach einer besseren Effizienz nur einer von mehreren Faktoren bei der Evolution des Netzteils, aber angesichts der Tatsache, dass die Topmodelle aktuell Wert von knapp über 96 % erreichen, ist beachtlich.

80PLUS & Co - Was sagen diese Zertifizierungen aus

80 PLUS ist sicher die wichtigste Zertifizierungsmarke für Netzteile am Markt. Mit dem ETA-Label von Cybenetics gibt es seit einiger Zeit aber eine weitere herstellerunabhängige Zertifizierung für die Netzteileffizienz.

Über die Farbe des 80 PLUS Siegels kann ein Käufer ein Netzteil von seiner Effizienz her einordnen, auch ohne Testberichte. Zwar können sich zwei Netzteile, welche die gleiche 80-PLUS-Einstufung tragen, in ihrer tatsächlichen Effizienz durchaus noch deutlich unterscheiden, aber zumindest erreichen beide das gleiche Mindestniveau.

Bei 80 PLUS gibt es zwei wesentliche Kategorien, jeweils unterteilt in die Stufen von Standard bis Titanium. Das klassische "80 PLUS" ohne Zusatz im Logo wird bei einer Netzspannung von 115 V gemessen, betrifft also alle "internationalen" Versionen mit Weitbereichseingang (100 - 240 V). Daneben gibt es noch  eher selten "80 PLUS 230V EU", welches die Messung bei 230-V-Netzsspannung vornimmt und vorwiegend von - meist günstigeren - Netzteilen genutzt wird, die nur für 230-V-Netzsspannung ausgelegt sind und somit nicht nach normalem 80 PLUS gemessen werden können. Beide Verfahren sind aber insofern vergleichbar, da ein Weitbereichsnetzteil bei 230 V betrieben entsprechend höhere Wirkungsgrade als bei 115 V aufweist.

Bei 80 PLUS gibt es zwei wesentliche Kategorien, jeweils unterteilt in die Stufen von Standard bis Titanium. Das klassische "80 PLUS" ohne Zusatz im Logo wird bei einer Netzspannung von 115 V gemessen, betrifft also alle "internationalen" Versionen mit Weitbereichseingang (100 - 240 V). Daneben gibt es noch eher selten "80 PLUS 230V EU", welches die Messung bei 230-V-Netzsspannung vornimmt und vorwiegend von - meist günstigeren - Netzteilen genutzt wird, die nur für 230-V-Netzsspannung ausgelegt sind und somit nicht nach normalem 80 PLUS gemessen werden können. Beide Verfahren sind aber insofern vergleichbar, da ein Weitbereichsnetzteil bei 230 V betrieben, entsprechend höhere Wirkungsgrade als bei 115 V aufweist.

Gegenüberstellung der Zertifizierungen
115 V 10 % Last 20 % Last50 % Last100 % Last
80 PLUS - 80 %80 %80 %
80 PLUS Bronze - 82 %85 %82 %
80 PLUS Silver - 85 %88 %85 %
80 PLUS Gold - 87 %90 %87 %
80 PLUS Platinum - 90 %92 %89 %
80 PLUS Titanium 90 % 92 %94 %90 %

Für jede der Stufen sind drei bzw. vier Lastpunkte definiert, an denen das Netzteil jeweils einen bestimmten Wirkungsgrad erreichen muss. Für 80 PLUS Gold ist dies z.B. Wirkungsgrad von 87 % bei 20-%-Last, 90 % bei 50 % und 87 % bei 100 %. Das Netzteil muss die Werte an jedem Punkt erreichen, sonst wird es, auch wenn an einem Lastpunkt nur wenig fehlt, auf die nächst niedrigere Stufe eingeordnet. Dadurch können sich Unterschiede zwischen zwei gleich zertifizierten Netzteilen entstehen. Ein Beispiel: Ein Netzteil erreicht an allen drei Lastpunkten knapp 80 PLUS Gold, ein anderes knackt bei 20-%- und 50-%-Last locker 80 PLUS Platinum, aber verfehlt mit 88,9 % an Volllast dort knapp die Schwelle. Beide sind dann 80 PLUS Gold, aber in der Praxis ist das zweite Netzteil schon fast eine Stufe "besser". Für 80 PLUS Titanium kommt zu den drei üblichen Lastpunkten noch eine Anforderung für eine Last von 10 % hinzu.

Gegenüberstellung der Zertifizierungen
230 V 10 % Last 20 % Last50 % Last100 % Last
80 PLUS - 82 %85 %82 %
80 PLUS Bronze - 85 %88 %85 %
80 PLUS Silver - 87 %90 %87 %
80 PLUS Gold - 90 %92 %89 %
80 PLUS Platinum - 92 %94 %90 %
80 PLUS Titanium 90 % 94 %96 %94 %

Überbewerten sollte man diese möglichen Unterschiede von zwei Netzteilen einer Stufe in der Praxis nicht, wie die Beispielrechnungen zeigen. Zumal 80 PLUS nicht ganz frei von Diskussionen ist, z.B. stehen immer wieder Vorwürfe im Raum, dass Hersteller spezielle Versionen testen lassen oder Netzteile nur auf diese Lastpunkte optimiert werden. Was daran dran ist, können wir nicht sagen. Klar ist aber, dass 80 PLUS ein gutes Hilfsmittel für Käufer ist, die Effizienz und zumindest indirekt auch die Qualität eines Netzteils beurteilen zu können. Das 80 PLUS Logo auf dem Karton sagt ihn, dass eine Netzteil (sehr wahrscheinlich) die Mindesteffizienz der jeweiligen Stufe bietet.

Beim Thema Effizienz kommt häufig die Frage auf, wie viel man tatsächlich mit einem effizienteren Netzteil sparen kann. In der Praxis hängt es maßgeblich davon ab, wie lange das System im Betrieb ist und wie viel Leistung es aufnimmt.

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