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Netzteil FAQ 2024

Alles rund um das Thema PC-Netzteile und was es beim Kauf zu beachten gilt - Was ist beim Kauf von Netzteilen zu beachten? - Teil 1

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Vor dem Kauf gilt es zu überlegen, welche Anforderungen an ein neues Netzteil bestehen. Die Budgetfrage hat meist einen hohen Stellenwert, sollte aber nicht gleich als Erstes festgelegt werden. Sie dient eher am Schluss für das Feintuning, d.h. ob es nun die nächsthöhere Effizienzstufe sein darf oder stattdessen auf eine bessere Ausstattung Wert gelegt wird.

Bauform

Im ersten Schritt sollte klar sein, wo man das Netzteil einbauen möchte: Ist es ein Standard- oder Big-Tower oder doch ein Kompaktsystem? Im letzten Fall gilt es herauszufinden, welche Netzteile das Gehäuse aufnehmen kann und wie viel Einbautiefe benötigt wird. Bei SFX-Kompaktsystemen entscheidet die vorhandene Einbautiefe beispielsweise darüber, ob alternativ zu einem SFX- auch ein SFX-L-Netzteil verbaut werden kann.

Soll es ein mehr oder weniger übliches ATX-Gehäuse sein, dann passt in der Regel auch jedes ATX-Netzteil hinein. Einziger Punkt, auf den es noch zu achten gilt, wäre dann, ob die Einbaulänge des Netzteils plus Extra-Länge des Kabelmanagements evtl. mit im Boden montierten Lüftern oder anderen Komponenten kollidieren kann. Übliche Netzteile sind meist 140 bis 160 mm lang, wobei im Bereich ab 850 W auch vermehrt Modelle mit 180 mm oder mehr existieren.

Leistung

Im zweiten Schritt gilt es herauszufinden, welche Watt-Klasse am geeignetsten für das vorhandene oder geplante System ist. Soll ein existierendes System mit einem neuen Netzteil aufgefrischt werden und ist ein Energiekostenmessgerät vorhanden, so lässt sich das schnell messen. Wenn die Nominalleistung des neuen Netzteils ca. 20 % über dem gemessenen Wert unter CPU- und GPU-Volllast liegt, ist man hier auf der sicheren Seite, sofern nicht bald ein größeres Upgrade geplant ist. An dieser Stelle ist zu berücksichtigen, dass das Energiekostenmessgerät die Leistung primärseitig misst, die Nominalleistung aber sekundärseitig angegeben wird. Der Wert des Energiekostenmessgeräts ist dann mit einem geschätzten Wirkungsgrad zu multiplizieren, wenn ungefähr die vom Netzteil abgegebene Leistung bestimmt werden soll.

Ist ein Netzteil unterdimensioniert, dann wird unter hoher Last der Rechner instabil oder schaltet sich ab. Auch dreht der Lüfter vergleichsweise hoch. Eine Überdimensionierung des Netzteils ist im Prinzip auch nicht zu empfehlen, da das Netzteil dann nicht im optimalen Bereich arbeiten kann. Die Effizienzkurve eines Netzteils ist eine richtige Kurve, d.h. sie fängt bei Niedriglast niedrig an, steigert sich, erreicht bei einer Last von 40-60 % ihr Maximum, um dann wieder abzufallen. Ist das Netzteil überdimensioniert, rutscht z.B. der Betriebspunkt "PC im Idle" zu weit nach links die Kurve herunter, sprich die Effizienz ist hier schlechter als sie bei einem besser dimensionierten Netzteil sein könnte. In den letzten Jahren sind aber viele Netzteile derartig weiterentwickelt worden, dass der Anstieg der Effizienzkurve sehr steil ist und schon früh ein brauchbares Wirkungsgrad-Niveau erreicht wird. Eine leichte Überdimensionierung hat zwar den Nachteil etwas höherer Anschaffungskosten, aber dafür sorgt die anders abgestimmte Lüfterkennlinie für einen etwas leiseren Betrieb und natürlich auch mehr Reserven im Betrieb.

Den Leistungsbedarf eines Systems zu ermitteln, ist nicht so ganz einfach. Das Aufsummieren von Angaben in Datenblättern und z.B. der TDP von Grafikkarte und CPU mag ein Anhaltspunkt sein. Einfach aus dem Bauch heraus einen Wert schätzen, führt aber meist zu überhöhten Werten. Im Netz haben einige Netzteilhersteller sogenannte "Netzteilrechner" oder "PSU-Kalkulator"-Tools auf ihren Webseiten, welche dem Nutzer nach der Auswahl der Komponenten eine Schätzung abgeben, die meist einen guten Anhaltspunkt liefert.

Bei Corsair können im PC-Builder sämtliche Komponenten ausgewählt und zusammengestellt werden. Daraufhin errechnet das System das passende Netzteil. Wer zunächst einmal schauen möchte, was ins gewünschte Gehäuse passt und vorrangig von der Auswahl von CPU und Grafikkarte abhängt, der kann sich rein auf den Netzteil-Finder von Corsair verlassen.

Anschlussmöglichkeiten / Kabelmanagement?

Der nächste Schritt wäre es, die nötige Mindestausstattung hinsichtlich Anschlussmöglichkeiten festzulegen. Die Anzahl der wirklich benötigen PCI-Express-Anschlüsse liegt bei üblichen Rechnern bei zwei Stück, da hier nur eine Grafikkarte zum Einsatz kommt. Meist sind an Netzteilen zwei Abgriffe an einem Kabelstrang angebracht. Ist ein Upgrade auf eine Dual-GPU-Setup zumindest nicht auszuschließen, oder möchte man sichergehen, dass die Grafikkarte bestmöglich mit Strom versorgt wird, ist ein Blick in Richtung von Modellen mit mindestens vier PCI-Express-Anschlüssen ratsam.

Bis auf wenige Ausnahmen benötigen übliche Mainboards einen 8-Pin-EPS-Stecker zur Versorgung der CPU-Spannungswandler. Soll hingegen ein Threadripper oder bestimmte High-End-Overclocking-Mainboards zum Einsatz kommen, sollte ein zweiter 8-Pin-EPS-Stecker mit auf die Liste.

Bei der Mindestanzahl von SATA- und Molex-Anschlüssen gibt es zwei Faktoren zu bedenken. Einmal natürlich die Anzahl an entsprechenden Geräten, wobei man dabei nicht andere Komponenten wie AIO-Wasserkühlungen vergessen sollte, die z.B. oft über SATA-Stecker versorgt werden. Der zweite Faktor ist eine eventuell vorhandene räumliche Trennung von Verbrauchern im Gehäuse, die verhindert, dass sich alle Abgriffe an einem Kabelstrang nutzen lassen. Da gilt es zu schauen, welche Komponenten man mit einem Kabelstrang jeweils erreichen kann. Meist sollten zwei Kabelstränge ausreichen, aber einen dritten Kabelstrang in Reserve zu haben, kann später hilfreich sein. Allerdings gibt es natürlich auch entsprechende Kabelverlängerungen auf dem Markt

Zuletzt die Frage, ob ein modulares Kabelmanagement gewünscht ist. Ab der gehobenen Mittelklasse hat eigentlich jedes Modell ein semi- oder voll-modulares Kabelmanagement. Semi-Modular bedeutet, dass zumindest das (immer benötigte) 24-Pin-ATX-Kabel fest am Netzteil angebracht ist. Meist sind auch das 8-Pin-EPS- und ein PCI-Express-Kabel fest angebracht. Das Kabelmanagement sorgt dann dafür, dass darüber hinaus nicht benötigte Kabel einfach nicht montiert werden müssen und somit auch nicht den Luftstrom im Gehäuse stören. Bei einem voll-modularen Kabelmanagement sind alle Kabel, also auch das 24-Pin-EPS-Kabel abnehmbar. Der hauptsächliche Vorteil liegt darin, dass die Verlegung der Kabel im Gehäuse etwas einfacher ist, wenn sie komplett abnehmbar sind. Allerdings steht dem gegenüber, dass die zusätzliche Steckverbindung am Gehäuse eine potentielle zusätzliche Fehlerquelle ist und für zusätzlichen Widerstand sorgt. In der Praxis sind diese Nachteile aber normalerweise nicht relevant. Im High-End-Bereich ist die voll-modulare Variante aber inzwischen überall Standard geworden.

SHIFT versetzt die Anschlüsse

Mit der RM-Shift-Serie versucht sich Corsair daran am Paradigma der hinten liegenden Anschlüsse etwas zu ändern. Denn nicht immer ist es ganz einfach in dieser Position mit nach innen liegenden Anschlüssen diese auch zu finden, falls ein Kabel nachgerüstet werden muss. Dies ist natürlich auch abhängig davon, wie viel Platz im Gehäuse ist.

Mit den seitlichen Anschlüssen hat man auf diese natürlich einen besseren Zugriff. Dafür ragen die Kabel in eine Richtung, die ein Verstecken nicht mehr ganz so einfach machen. Aber der Kunde hat hier eben auch die Wahl und kann entweder zur RM-Shift-Serie greifen oder favorisiert eben das klassische Layout.

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