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QNAPs TS-332X ist ein 3-Bay-NAS, welches bei einem durchaus attraktiven Preis einige interessante Besonderheiten mitbringt. So sind neben den drei Bays für 3,5-Zoll-Festplatten noch drei zusätzliche Slots für M.2-SATA-SSDs vorhanden, und eine 10-GbE-Schnittstelle ist in Form eines SFP+-Steckplatzes ebenfalls schon mit an Bord. Wie sich das TS-332X auf Basis eines Annapurna AL-324 in der Praxis schlägt, haben wir uns einmal näher angeschaut.
Das TS-332X kann sich in einigen Aspekten von üblichen NAS-Systemen im Mittelklassebereich absetzen. Diese Einordnung würde sich zumindest aufgrund des Straßenpreises von ca. 350 Euro ergeben. Von den Spezifikationen her ist das TS-332X schon etwas schwieriger einzuordnen. Zuerst wäre da die Tatsache, dass es nicht viele 3-Bay-NAS-Modelle auf dem Markt gibt. Insgesamt sind es aktuell sogar nur drei Modelle, welche allesamt von QNAP stammen. Drei Einschübe sind insofern interessant, als dass sie mit drei Laufwerken einen RAID5-Verbund erlauben. Im Vergleich mit einem RAID1-Verbund auf einem 2-Bay-NAS benötigt es nur einen weiteren Slot bzw. eine weitere Festplatte, um die Kapazität des Volumens bei Beibehaltung des Ausfallschutzes (von einem Laufwerk) zu verdoppeln.
Dann hat das TS-332X neben den beiden Gigabit-Ethernet-Slots einen SFP+-Slot integriert. Über diesen Slot können 10-GbE-Verbindungen in einer entsprechenden Infrastruktur realisiert werden, entweder per DAC-Direktverbindungskabel oder per Transceiver-Modul und Lichtwellenleiter-Kabeln. Für den Hausgebrauch würde sich eine Direktverbindung zu einem Rechner anbieten, was dank dem Angebot von gebrauchter Server-Hardware auch durchaus kostengünstig realisiert werden kann. Im 10-GbE-Segment gilt es sich in der Regel zu entscheiden, ob 10 GBase-T ("Kupfer/RJ45") oder etwas auf Transceivermodul-Basis (SFP+ mit z.B. 10GBase-SR oder auch DAC-Direktverbindungskabeln). Wobei QNAP mit den QSW-1208-8C und QSW-804-4C auch zwei (Unmanaged) Switches anbietet, die Anschlüsse beider Welten bieten und somit einen Mischbetrieb von 10 GBaseT und 10 GbE über SFP+ ermöglichen.
Dritte Besonderheit am TS-332X ist die Tatsache, dass unterhalb der Festplatten auf dem Mainboard insgesamt drei Steckplätze für M.2-SATA-SSDs vorhanden sind. Zum Testzeitpunkt hatten wir leider keine M.2-SATA-SSDs für den Test zur Verfügung, aber laut QNAP sollen diese Slots in zwei Arten einsetzbar sein. Erste Möglichkeit wäre die eines normalen SSD-Caches, die zweite die Nutzung für "Tiered Storage". Darhinter verbirgt sich das Verfahren, dass zwei unterschiedlich schnelle Speicherpools - einmal mit SSDs, einmal mit HDDs - kombiniert werden und die Daten auf ihnen basierend auf der Nutzungshäufigkeit abgelegt werden. Häufig genutzte Daten sind dann "hot" und werden automatisch auf den SSD-Verbund geschoben, wohingegen selten genutzte Daten auf dem HDD-Verbund ("cold storage") landen.
Hersteller | QNAP |
Modell | TS-332X |
Prozessor | Annapurna Labs AL-324 (Quad-Core ARM Cortex A57 SoC mit 1,7 GHz) |
RAM | 2 GB DDR4 RAM (durch Austausch erweiterbar auf bis zu 16 GB) |
Speicher | drei 3,5"-SATA-Laufwerke (1x Adapter auf 2,5" liegt bei) drei M.2 SATA-SSDs (Formfaktor 2280) |
Anschlüsse | Hinten: 2 x USB 3.0 |
Maße (HxBxT) | 142 mm x 150 mm x 260 mm |
Gewicht | 1,64 kg |
Besonderheiten | eingebaute 10GbE-Schnittstelle (SFP+) drei M.2-SATA-Slots |
Preis | ca. 350 Euro |
Preislich liegt das TS-332X angesichts der Ausstattung auf einem sehr attraktiven Niveau, wenngleich ein direkter Vergleich schwierig ist. Das Asustor AS4002T bietet auch eine 10-GbE-Schnittstelle, hier allerdings per 10 GBase-T, und ist nur ein 2-Bay-Modell ohne SSD-Cache-Slots. Dafür liegt es mit knapp 250 Euro deutlich günstiger. Synologys DS218+ für knapp 315 Euro bietet eine Intel-CPU, aber hat ebenfalls nur zwei Laufwerkseinschübe insgesamt und muss auf eine 10-GbE-Konnektivität verzichten. Wenn die RAID-5-Tauglichkeit wichtig ist, wäre ein erstes Alternativmodell das mit vier Einschüben ausgestattete und knapp 315 Euro teure QNAP TS-431P2, welches aber ebenfalls ohne 10GbE-Konnektivität auskommen muss. Das TS-431X2 bietet als 4-Bay-NAS dann ähnlich zum TS-332X bereits eine SFP+-Schnittstelle, liegt aber preislich schon bei 430 Euro. 10-GBase-T zusammen mit vier Bays ist beim Asustor AS4004T für ca. 350 Euro zu bekommen.
Als erster Eindruck bleibt schon einmal, dass das TS-332X von den Spezifikationen und seinem Preis her sehr gut aufgestellt ist.