TEST

QNAP TS-332X im Test

Schnelles 3-Bay-NAS mit 10GbE und SSD-Cache - QNAP TS-332X - Software II

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QTS 4.3.6 auf dem TS-332X bietet natürlich auch eine Verschlüsselung der Daten per AES 256 Bit an. Bei QNAP erfolgt die Verschlüsselung allerdings nicht wie bei den meisten NAS-Systemen auf Basis der Freigabeordner, sondern stattdessen wird das gesamte Volumen verschlüsselt. Um für ein verschlüsseltes Volumen zu erstellen, muss im "Assistent für Volume-Erstellung" im Schritt "Konfigurieren" unten die erweiterten Einstellungen aufgeklappt werden. Ein bestehendes Volumen kann nicht nachträglich verschlüsselt werden. Auch fehlt bei QTS die Option wie bei Synology, eine Key-Datei zu exportieren, mit der die Daten alternativ zum Passwort entschlüsselt werden können.

Das TS-332X verfügt über drei Netzwerkadapter, zwei Gigabit- und einen 10GbE-Adapter, deren Konfiguration im Bereich Netzwerk der Systemsteuerung vorgenommen werden kann. Für jeden Adapter können individuell Einstellungen vorgenommen werden. 

Weiterhin stehen auch die üblichen Portbündelungsverfahren zur Verfügung, wobei der User bei der Einrichtung mit einem kleinen Guide samt Erklärtexten geleitet wird. Neben dem 802.3ad LACP für verwaltete Switche mit entsprechendem Feature bietet sich hier wohl meist Adaptive Load Balancing (Balance-alb) an, was auch mit "dummen" Switchen funktioniert.

Für alles zusammen bietet QTS noch eine schicke Übersicht inklusive der wichtigsten Adressen, auf der auch die Positionen der einzelnen Ports zu sehen ist. 

Die TS-332X kann auch als DHCP-Server eingesetzt werden und es lassen sich auch statische Routen definieren, was dann interessant werden kann, wenn die TS-332X Kontakt zu mehr als einem LAN hat.

Die Container Station für die Virtualisierungsanwendungen Docker und LXC ist ebenfalls auf dem TS-332X verfügbar. Dementsprechend bietet QTS hier auch einen "Virtual Switch" an, mit dem die teilweise nötigen "virtuellen Netzwerkdienste" realisiert werden können. Weiterhin kann auch das Zusammenspiel von 1- und 10-GbE-Netzen optimiert werden.

Unter den weiteren Menüpunkten bei Netzwerk sind die üblichen Einstellungen zu finden, z.B. bzgl. den Dateitransfer-Protokollen. Im Bereich SMB bietet QTS 4.3.6 vergleichsweise viele Einstellmöglichkeiten, so unter anderem auch die minimal und maximal zulässigen Protokollversionen.

Im letzten Unterpunkt der Systemsteuerung, Anwendungen, können dann Einstellungen zu den internen Serverdiensten wie iTunes, DLNA, Webserver, LDAP, SQL, Syslog, Radius, TFTP und NTO vorgenommen werden. Dazu kommt noch ein bordeigenes Antivirus-Tool sowie das Multimedia-Management. Hier kann der Status der Medienbibliothek eingesehen werden, sowie Indizierungen konfiguriert und gestartet werden.

Ein wichtiges Merkmal insbesondere bei den Consumer-NAS-Lösungen, ist die Erweiterbarkeit mit Apps bzw. weiteren Programmpaketen. Häufig liefert der Hersteller das NAS mit einem Grundumfang von Funktionen aus und stellte dann erweiterte Funktionen per Programmpaket im App Center / Paketzentrum / etc. zum Download zur Verfügung. So ist z.B. der VPN-Server bei QTS 4.3.6 ein Paket, das nachinstalliert werden muss. Dazu kommen noch eine Vielzahl von Drittanbieter-Apps, die das NAS um weitere Funktionen ergänzen.

QNAPs App Center ist dabei vergleichsweise umfangreich gefüllt. Eine Auflistung aller zur Verfügung stehenden Apps sparen wir uns daher, aber wir haben versucht, alle aktuell zur Verfügung stehenden Apps im obigen Screenshots bzw. den direkt darauf in der Galerie folgenden einzufangen.

Das Thema Datensicherung ist bei jedem NAS ein wichtiges Merkmal. Für die Sicherung der Daten auf dem NAS selber ist das vorher erwähnte Snapshot-Thema eine sehr praktische Ergänzung und kann in vielen Fällen auch "richtige" Backups ersetzen. Als Beispiel sei hier der Fall einer aus Versehen gelöschten oder überschriebenen Datei zu nennen. Die Möglichkeiten eines Snapshots kommen aber dann an ihr Ende, wenn es um das NAS bzw. deren Laufwerke selber geht, denn dann kommt es darauf an, dass die Daten irgendwo anders, sei es auf einer lokalen USB-Festplatte, einem zweiten NAS oder auch einem Cloudserver gesichert sind.

Mit dem Tool "Hybrid Backup Sync" lassen sich Backups lokal oder auf andere Netzwerkziele sichern und wiederherstellen. Ebenso kann ein NAS wie das TS-332X auch als Backup-Ziel für ein anderes QNAP- oder Rsync-kompatibles NAS dienen. Weiterhin bestehen hier Funktionen, uni- oder bidirektionale Synchronisierungen vorzunehmen. Mit Verfahren wie RTRR hat QNAP hier einige gute Lösungen zu bieten.

Neben der Sicherung der eigenen Daten ist ein ebenso wichtiger Job eines NAS der, anderen Geräten wie PCs oder Mobilgeräten als Backup-Ziel zu dienen, oder gleich eine "Personal Cloud" zu bieten. Mit Qsync Central hat QNAP auch in diesem Bereich eine Lösung zu bieten. Für Qsync sind passende Clientprogramme oder -apps verfügbar, die die Synchronisation der Daten vom "Endgerät" hin in die "Personal Cloud" des NAS übernehmen. Eine Versionierung der Dateien, d.h. der Zugriff auf mehrere Versionen einer Datei, ist ebenfalls möglich.