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Das Gehäuse des TS-332X besteht aus zwei Teilen: Der linke Bereich mit den LEDs und Buttons erscheint von außen kleiner, trägt aber das eigentliche Innenleben des NAS. Nach Entfernen der drei Schrauben auf der Rückseite kann der rechte größere Teil ein Stück nach hinten geschoben und dann abgenommen werden.
Die linke Gehäuseseite trägt den inneren Käfig aus Stahlblech, welcher die Laufwerkseinschübe aufnimmt. Ebenfalls ist auf einem inneren Rahmen aus Stahlblech die Hauptplatine befestigt und die Rückseite mit den Anschlüssen und dem Lüfter.
Nach dem Abnehmen der Gehäusehälfte besteht Zugriff auf die drei Laufwerkseinschübe des TS-332X. Die Rahmen lassen sich bei gleichzeitigem Zusammendrücken der beiden Nasen an der Frontseite herausziehen.
Die drei Laufwerkseinschübe verfügen über keinen Boden, sondern halten 3,5-Zoll-Laufwerke nur über die in Gummi gelagerten Pins an den Seitenteilen. 2,5-Zoll-Laufwerke lassen sich somit nicht verwenden, weshalb QNAP zumindest einen Adapterrahmen für 2,5-Zoll-Laufwerke beilegt, welcher dann wiederum in den eigentlichen Einschub eingeklemmt wird.
Soll mehr als ein 2,5-Zoll-Laufwerk zum Einsatz kommen, sind weitere Adapter nötig. Der mitgelieferte Adapter taucht auf QNAPs Seite zum TS-332X nicht als Zubehör auf, aber an dieser Stelle kann auch auf jeden Adapter im freien Handel zurückgegriffen werden, welcher aus einer 2,5-Zoll- eine 3,5-Zoll-Festplatte macht. Simple Einbauadapter für 3,5-Zoll-Gehäuseschächte funktionieren hier natürlich nicht. Es ist also darauf zu achten, dass der Adapter die SATA-Konnektoren genau an die Position herausführt, an der auch bei einer 3,5-Zoll-Festplatte die Anschlüsse sind.
Im Auslieferungszustand - ohne montierte Laufwerke - hat QNAP bei den zwei Einschüben ohne Rahmen jeweils ein Plastikröhrchen eingeklemmt, damit die Einschübe auch ohne Festplatte in Form gehalten werden und nicht aus den Führungen springen.
Festplatten (oder entsprechende Adapter) werden über vier in Gummielementen gelagerte Pins fixiert, welche in die seitlichen Gewindelöcher der Festplatte greifen. Wird dann der Rahmen samt Festplatte in den Käfig des NAS eingeschoben, erfolgt die Steckverbindung zwischen SATA-Stecker der Festplatte und der entsprechenden Buchse auf der Anschlussplatine im NAS-Gehäuse, wie bei jedem anderen NAS auch.
Der Metallrahmen, welcher die Laufwerkseinschübe aufnimmt, lässt sich ebenfalls entfernen, sodass der Blick auf die Hauptplatine frei ist. Im mittleren Teil lässt sich der große Passiv-Kühlkörper des Annapurna-Labs-SoC erkennen. Vorne bzw. links weiter sind die drei M.2-SATA-Slots untergebracht.
Der verbaute SoC Annapurna Labs AL-324 ist ein typischer SoC, welcher bereits viele Schnittstellen wie Ethernet, USB 3.0 und SATA integriert besitzt. Diese müssen nur herausgeführt oder mit entsprechenden Zusatzchips bzw. Transceivern vervollständigt werden müssen. Die Vorbereitung für SFP+-Steckplätze hatten wir ja bereits erwähnt.
Der Prozessor, welcher mit 1,7 GHz getaktet ist, basiert auf der ARMv8-Architektur und hat vier Kerne in ARM-Cortex-A57-Bauweise (64 Bit). Als Arbeitsspeicher wird DDR4 verwendet, von dem der CPU des TS-332X-2G insgesamt 2 GB zur Verfügung stehen, die sich per Modulaustausch auch aufrüsten lassen.
Als TS-332X-4G gibt es auch eine Version zu kaufen, die ab Werk mit einem 4 GB fassenden Arbeitsspeicher ausgestattet ist. Unser Testsample des TS332X-2G ist mit einem SO-DIMM-Modul von Apacer bestückt, welches mit DDR4 2.400 MHz und CL17 spezifiziert ist.
Die M.2-Steckkarten werden vorne in die Stiftleiste eingelegt und dann nach dem Herunterdrücken durch die schwarzen Pins fixiert. An jedem Steckplatz ist ein Temperaturfühler untergebraucht, welche durch Kontakt mit dem M.2-Modul dessen Temperatur überwacht. Manche M.2-Karten werden im Betrieb auch recht heiß, weswegen QNAP drei kleine Kühlkörper mit selbstklebenden Wärmeleitpads beilegt, welche man bei Bedarf auf die Controller der SSDs aufkleben kann.
Zu den SoCs von Annapurna Labs sind im Gegensatz zu anderen SoC-Herstellern wie Realtek oder Marvell leider keine genaueren Spezifikationen zu finden. Auf der Website von Annapurna Labs sind überhaupt keine Infos über z.B. deren Produkte zu finden, d.h. die wenigen allgemeinen Infos stammen von Anwendern wie QNAP. Annapurna Labs ist ein 2011 in Israel gegründetes Startup, die bereits 2015 von Amazon übernommen wurden, weshalb auch auf dem Karton des TS-332X neben Annapurna Labs klein das Logo "an amazon company" zu lesen ist.
Von daher können wir nur kurz erwähnen, was sich an weiteren Chips auf der Hauptplatine des TS-332X finden lässt. So sind neben den Ethernet-Ports zwei Atheros AR8035 Transceiver zu finden, welche für die beiden RJ45-Gigabit-Ports die Verbindung zu den Netzwerkfunktionen des Annapurna Labs AL-824 herstellen. Ein über USB angebundener C-Media CM6533 dient als Audiochip. Im vorderen Bereich des Boards ist ein EtronTech EJ188H zu finden, ein per PCIe-Lane angebundener USB-3.0-Hostcontroller-Chip, der weitere USB-3.0-Ports bereitstellen kann. Weitere Zusatzchips sind uns nicht aufgefallen, die Unterseite der Hauptplatine ist bis auf einen Weltrend WT61P803 frei von größeren ICs.