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Mit der DiskStation DS1621+ setzt die Firma Synology erstmals auf AMD-Prozessoren in ihren NAS-Geräten und kann uns voll überzeugen. Der Ryzen Embedded V1500B zeigt keine Schwächen im Vergleich zur Vorgängerversion, der DiskStation DS1618+ mit ihrem Intel Atom C3538, auch wenn wir uns den Ryzen V1404i mit Vega 8 GPU für mehr Transcodingleistung gewünscht hätten. Der ab Werk vorhandene 4 GB große DDR4-ECC-Arbeitsspeicher reicht erstmal für die meisten Tätigkeiten aus. Sobald aber mehr als zwei virtuelle Maschinen genutzt werden, sollte man den Speicher erweitern, was glücklicherweise auf bis zu 32 GB DDR4 ECC möglich ist.
In unserem Test war es uns nicht gelungen die vier Ethernet- oder die beiden 10-Gigabit-SFP+-Anschlüsse mit Link Aggregation zu betreiben. Das Bonding wurde zwar im DSM und in dem Switch angezeigt, aber die Übertragungsraten lagen weiterhin auf 1-, bzw. 10-Gigabit Niveau. Grundsätzlich hätte der Synology DiskStation DS1621+ aber anstatt vier 1-Gigabit-Ethernet-Anschlüsse auch zwei 2,5-Gigabit oder zumindest ein schnellerer Netzwerkanschluss gutgetan, denn das würde nicht nur den Datendurchsatz erhöhen, sondern auch die IOPS und Zugriffszeiten wesentlich verringern.
Die Leistungsfähigkeit mit Festplatten ist sehr gut. Ein reiner SSD-Betrieb macht aber nur in Bezug auf Lautstärke- und Energiereduktion Sinn, da die Leistung mit SSDs zwar teilweise besser ist, aber die Anschaffungskosten nicht in Relation zur Speichermenge stehen.
Beim Thema Lautstärke ist die Synology DiskStation DS1621+ vorne mit dabei. Die beiden 92-mm-Lüfter schaufeln ordentlich Luft durch das Gehäuse und gehen selbst im stillen Modus mit hoher Drehzahl und damit ein gewisses Maß an Lautstärke einher. Sobald aber schneller drehende Festplatten wie die von uns verwendeten Seagate IronWolf 8 TB verbaut werden, spielt die Lautstärke der Lüfter ohnehin keine Rolle mehr.
Das Gehäuse der Synology DiskStation DS1621+ ist identisch mit der Synology DiskStation DS1618+ und bietet keinerlei Kritikpunkte. Die bereits aus der Vorgängerversion bekannte Kunststoffführung bei den Laufwerkseinschüben ist vorbildlich und sollte auch bei den kleineren Plus-Modellen Einzug erhalten. Wie bereits in unserem Review zur Synology DiskStation DS920+ wurden die scharfen Metallkanten bemängelt, die durch eine Kunststoffführung aber kein Thema mehr sind.
Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von ca. 900 Euro bietet Synology mit der DiskStation DS1621+ derzeit als einziger Hersteller einen AMD Ryzen Embedded in einem NAS-Gerät an. Es gibt zwar weitere Modelle anderer Hersteller mit einem AMD-Prozessor, diese basieren aber meist auf der Excavator-Architektur (4-Kerne mit insgesamt 4-Threads, 35 W TDP) und bieten nicht die Leistung der ZEN-Architektur.
Wie in der Einleitung bereits erwähnt, gibt es im 6-Bay-Segment nicht allzu viel Auswahl an Geräten in der gleichen Preis- und Leistungsklasse. Wem seine Daten wichtig sind, sollte bei der NAS-Kaufentscheidung vor allem ECC-Arbeitsspeicher bevorzugen und auch auf eine aktuelle Prozessor-Architektur mit den neuesten Sicherheitsfeatures setzen. Synology hat mit der neuen DiskStation DS1621+ fast alles richtig gemacht. Lediglich bei der Prozessorauswahl hätten wir uns zum Beispiel den V1404i für eine bessere Transkodierleistung und einen schnelleren Netzwerkanschluss gewünscht.
Positive Aspekte der Synology DiskStation DS1621+:
- Leistungsstarker AMD Ryzen Prozessor
- ECC-Arbeitsspeicher
- Erweiterbarkeit des Arbeitsspeicher (nicht verlötet, wie bei anderen Plus-Modellen)
- PCIe-Erweiterungsslot
- DiskStation Manager (DSM)
- Optionale Garantieverlängerung auf 5 Jahre
Negative Aspekte der Synology DiskStation DS1621+:
- Keine integrierte Grafikeinheiten im AMD Ryzen Prozessor
- Standardmäßig wieder nur 1-Gigabit-Ethernet-Anschlüsse