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Die Synology BeeStation hat abgesehen von ihrem schwarzen Kunststoffgehäuse nicht sehr viel mit den bekannten Synology-Geräten zu tun. Sie kann weder aus Hardware- noch aus Softwaresicht das bieten, was wir normalerweise von einer Synology DiskStation kennen. Das ist in diesem Fall vom Hersteller aber auch so gewollt, da sich das Gerät an all diejenigen richtet, denen eine vollwertige Synology DiskStation zu aufwendig und zu kompliziert ist. Es muss also jeder für sich selbst entscheiden, ob die Speicherung von Daten oder Fotos über zwei Applikationen auf 4 TB Speicherplatz für den Anwendungsfall ausreichend ist.
Der Einfachheit abträglich ist unserer Meinung nach der Onlinezwang, welcher gerade aus Obsoleszenz-Sicht ein Nachteil darstellt. Sowohl Synology als auch der Mobilgeräthersteller müssen die Applikation weiter unterstützen. Ein reiner Offline-Zugriff mit lokaler Benutzerverwaltung wie bei einer normalen Synology ist nicht möglich. Der Offline-Modus mit einem Benutzer und SMB-Zugriff inkl. der Leistungswarnung stellt unserer Meinung nach keine ausreichende Alternative dar. Das ist gerade in Bezug auf Synology-Produkte schade, da man in unserer Community teilweise 10 Jahre und ältere DiskStations hat, die noch zuverlässig ihren Dienst offline verrichten, bei denen die DSM-Update-Versorgung schon lange eingestellt wurde. Aus unserer Beobachtung sind gerade Leute, die sich wenig mit Geräten auseinandersetzen, langfristige Nutzer solcher Geräte.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Nachhaltigkeit. Das Verkleben der Schraube zur Öffnung der BeeStation signalisiert, dass die Öffnung durch den Nutzer eigentlich nicht gewollt ist. Da jedoch die verbaute Festplatte eine geplante Nutzungszeit von drei Jahren hat und Synology-Produkte aus Erfahrung deutlich länger ihren Dienst verrichten, sollte hierbei auch eine offensichtlichere Möglichkeit zum Austausch der Festplatte bestehen.
Schaut man sich den Preis der BeeStation an und vergleicht ihn mit der Konkurrenz aus dem eigenen Haus, der Synology DiskStation DS124 (aktuell ca. 151 Euro) und fügt eine Synology HAT3300-4T ST4000VN0033 (aktuell ca. 115 Euro) hinzu, so ist der Preisunterschied nicht sehr groß. Wählt man dann z.B. eine andere kompatible Festplatte, wie z.B. die Seagate IronWolf, 4 TB, ST4000VN006 (aktuell ca. 95 Euro), zahlt man ungefähr dasselbe. Einen wirklichen Preisvorteil bringt der Verzicht auf den DiskStation-Manager-Leistungsumfang also nicht. Auch hier entscheidet der Anwendungsfall bzw. der Bedarf an Einfachheit.
Die Idee, Geräte auch für weniger geübte Nutzer zu schaffen, ist grundsätzlich nicht verkehrt. Das Fazit fällt ähnlich dem des BeeDrives aus. Die Umsetzung mit einer lokalen Benutzerverwaltung und einem Zugriff ohne Internet würde das Gerät unabhängig nutzbar machen, bis der Nutzer entscheidet, es zu entsorgen. Die erste Generation Bee-Serie-Geräte geht also in eine gute Richtung, es besteht aber an manchen Stellen noch Verbesserungsbedarf. Wer sowieso immer Online ist und das Gerät innerhalb seiner Grenzen nutzen kann, für den stellt die BeeStation auch jetzt schon eine Alternative zur Junior-Serie von Synology dar.