Für unsere Tests setzen wir auf ein ASUS ROG Strix GL702VM, welches wir erst kürzlich auf dem Prüfstand hatten und welches mit folgenden Komponenten bestückt ist:
Hardware | |
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Prozessor: | Intel Core i7-6700HQ |
Arbeitsspeicher | 16 GB - DDR4 |
Grafikkarte | 1x NVIDIA GeForce GTX 1060 |
Festplatte/SSD | 1x 256 GB SSD + 1 TB HDD |
Display | |
Display - Diagonale: | 17,3 Zoll |
Display - Auflösung: | 1.920 x 1.080 |
Anschlüsse | |
HDMI: | 1 |
DVI: | - |
DisplayPort | 1 (mini) |
Thunderbolt: | 1 (Typ-C Kombo) |
VGA: | - |
USB 2.0: | - |
USB 3.0: | 3 |
USB Typ-C: | 1 (USB 3.1 Gen 2) |
Firewire | - |
eSATA: | - |
Audio: | 1x 3,5 mm Audio |
Gehäuse | |
Akku: | 76 Wh |
Material: | Kunststoff / Aluminium |
Abmessungen: | 415 x 280 x 24 mm |
Gewicht | 2,7 kg |
Preis und Garantie | |
Preis: | ab 1.699 Euro |
Garantie: | 24 Monate |
Für unsere Tests stellte uns ASUS sein ROG Strix GL702VM, welches wir im Januar bereits ausführlich auf den Prüfstand stellten, noch einmal zur Verfügung. Der 17-Zöller wird dabei von einem Intel Core i7-6700HQ angetrieben, kann auf einen 16 GB großen DDR4-Arbeitsspeicher zurückgreifen und verfügt über eine 256 GB große SSD, der zusätzlich eine 2,5-Zoll-Festplatte mit einer Kapazität von 1 TB zur Seite steht. Als Gaming-Notebook der "ROG"-Familie besitzt das Gerät natürlich auch eine diskrete Grafiklösung. Unser Testmuster ist hier mit einer NVIDIA GeForce GTX 1060 mit 6 GB GDDR5-Videopseicher ausgerüstet – ideal für Vergleichstest mit der ASUS ROG XG Station 2.
Das Display löst nativ mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten auf, bietet G-Sync-Support und ist ausgesprochen hell, wie unsere Tests im Artikel zeigen. Dazu gibt es eine Reihe moderner Anschlüsse, ein sehr gut verarbeitetes Aluminium-/Kunststoff-Gehäuse und eine sehr gute Tastatur sowie ein gutes Touchpad. All das hat allerdings seinen Preis. Satte 1.699 Euro möchte ASUS für sein ROG Srix GL702VM haben. Für unseren Testaufbau kommen noch einmal rund 530 Euro für die ASUS ROG XG Station 2 hinzu sowie natürlich die Kosten für die Grafikkarte. Günstig ist der Spaß damit nicht.
Noch viele Fallstricke
Aufbauen, anstecken, installieren und loslegen – damit ist es bei der ASUS ROG XG Station 2 leider nicht getan. Beim ersten Anschließen an die Thunderbolt-3-Schnittstelle des ASUS ROG Strix GL702VM wurde die ASUS ROG XG Station 2 zwar erkannt, jedoch ließ sich die externe Grafikkarte nicht mit dem Notebook verbinden. Laut Fehlermeldung würde der 17-Zöller keine externen Grafikadapter unterstützen. Nach Rücksprache mit ASUS erhielten wir ein Update für die Thunderbolt-3-Schnittstelle des ASUS ROG Strix GL702VM und konnten die externe Grafikkarte schließlich verbinden und den Desktop-Treiber für die neue Grafikkarte installieren.
Bei den ersten Benchmarks stellten wir jedoch fest, dass sich trotz eigentlich deutlich potenterer Grafikkarte keinerlei Performance-Verbesserungen einstellten. Nach einem schnellen Check stand fest, dass das Notebook trotz aktivierter Thunderbolt-3-Grafik stets auf die Notebook-Lösung und damit auf die NVIDIA GeForce GTX 1060 zurückgriff. Was wir nicht wussten: Bei Notebooks mit G-Sync-Display funktioniert die ASUS ROG XG Station 2 nur dann, wenn man nicht das Notebook-Display nutzt, sondern ausschließlich den externen Monitor, welcher direkt an die Grafikkarte der XG Station 2 angeschlossen ist. Sobald das Notebook-Display aktiv ist – auch wenn der Bildschirminhalt lediglich geklont wird – arbeitet stets die Notebook-Grafik. Die XG Station 2 bleibt im Leerlaufmodus stehen.
Dieser Umstand bringt weitere Probleme sich: Zwar merkt sich das System, dass nur der externe Monitor verwendet werden soll, wer das Notebook jedoch immer mal wieder mobil einsetzt, hat gelegentlich mit schwarzen Bildschirmen nach dem Windows-Start zu kämpfen und muss das Gerät teilweise mehrmals neu starten, bis wieder das integrierte Display genutzt wird. Das ist ziemlich ärgerlich und hat mit Plug-&-Play wenig zu tun.
Auch wenn ASUS lediglich die eigenen Geräte unterstützt, dürfte sich die ASUS ROG XG Station 2 aufgrund ihrer Thunderbolt-3-Verbindung eigentlich auch mit entsprechenden Notebooks anderer Hersteller verbinden lassen. Keines der uns zur Verfügung stehenden Geräte von Schenker Technologies oder MSI, welche wir in den letzten Wochen in der Redaktion hatten, funktionierte damit. Schlimmer noch: Auf einem Gerät wurde die XG Station 2 zwar problemlos erkannt und aktiviert, nach der Installation des Grafikkartentreibers spuckte Windows 10 allerdings einen Bluescreen aus und startete automatisch neu. Nach dem Bootscreen blieb der Bildschirm jedoch schwarz – das Betriebssystem startete überhaupt nicht mehr und musste neu installiert bzw. zurückgesetzt werden. Diesen Fehler konnten wir zweimal reproduzieren.
Um die ASUS ROG XG Station 2 also einsetzen zu können, muss viel Bastelzeit eingeplant werden – wirklich komfortabel und reibungsfrei läuft es zum derzeitigen Stand also noch nicht. Erfahrene Nutzer kommen damit zurecht, weniger versierte PC-Spieler dürften aber mehr Probleme bekommen.
Mehr Grafikpower für das Notebook
Wie zu erwarten war, kann man auch die NVIDIA GeForce GTX 1060 unseres ASUS ROG Strix GL702VM mit einer schnelleren Desktop-Grafikkarte noch einmal deutlich beschleunigen. Zusammen mit einer NVIDIA GeForce GTX 1080 ist dann sogar 4K-Gaming in unseren Benchmarks problemlos möglich, wenngleich man hier und da vielleicht doch etwas die Details reduzieren sollte. Vergleicht man die Notebook-Grafikkarte mit der gleichen Grafiklösung in der ROG XG Station 2, gibt es zwischen beiden Modellen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Mal liegt die externe Grafikbox in Führung, mal die Pascal-GPU des Notebooks. Der Grund: Alle Grafikkarten werden in der XG Station 2 intern mit vier Lanes angesprochen und verlieren damit deutlich an Leistung. Dafür kann die Grafikkarte ihren Boost-Takt meist länger halten und erreicht unterm Strich auch deutlich höhere Frequenzen.
Mit einer GeForce GTX 1050 Ti fällt die Leistung gegenüber der Notebook-Grafikkarte natürlich etwas zurück, mit einer GeForce GTX 1080 sind hingegen ordentliche Steigerungen möglich. Auch unsere AMD-Karte schlägt sich wacker und kämpft meist sehr gut gegen NVIDIAs GeForce GTX 1060 bzw. GTX 1070 an.
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Das Bandbreitenproblem
Die ASUS ROG XG Station 2 wird per Thunderbolt 3 an das Notebook angeschlossen. Diese Schnittstelle erreicht eine Datenübertragungsrate von theoretisch bis zu 40 Gbit/s. Netto sind das meist rund 32 Gbit/s. Eine Grafikkarte, die über vier Lanes angeschlossen wird, erreicht eine Bandbreite von etwa ca. 33 Gbit/s und sprengt damit theoretisch schon das maximal Mögliche der Schnittstelle. Hinzu kommt, dass die Box über vier weitere USB-Schnittstellen und einen Netzwerk-Port verfügt. Jede der USB-Buchsen könnte hier weitere 5 Gbit/s für sich beanspruchen, die LAN-Schnittstelle hingegen 1 Gbit/s. Um diesem Problem etwas entgegenzuwirken, setzt ASUS bei seiner XG Station 2 auf eine zusätzliche USB-Verbindung, worüber weitere 5 Gbit/s zur Verfügung gestellt werden.
Wir haben uns die NVIDIA GeForce GTX 1080 geschnappt und sie einmal nur mit Thunderbolt 3 und einmal mit der zusätzlicher USB-Verbindung an unser Testnotebook angeschlossen. Zwar fällt die Leistung etwas zurück, jedoch sind die Unterschiede nicht wirklich groß und eher zu vernachlässigen. Kritisch aber wird es, wenn wir wie in unserem Stresstest eine Datenübertragung per LAN auf ein NAS starten und gleichzeitig eine externe SSD an die XG Station 2 angeschlossen haben und ebenfalls einen Kopiervorgang von mehreren Gigabyte Daten starten. Dann bricht die Leistung teils deutlich ein – zu unspielbaren FPS-Werten kommt es allerdings nicht, jedoch fallen die minimalen Werte deutlich geringer aus, was hier und da trotzdem für ein ruckliges Bild sorgt.
Leistungsaunahme, Lautstärke, Temperaturverhalten
Keine Probleme gibt es bei den Temperaturen. Die ASUS ROG XG Station 2 schafft es, alle Testgrafikkarten – bis hin zur NVIDIA GeForce GTX 1080 bzw. AMD Radeon R9 Fury X ausreichend zu kühlen. Die Notebookgrafik erreicht aufgrund der beengten Platzverhältnisse deutlich höhere Werte. Dabei wird die XG Station 2 jedoch ziemlich laut. Schon im Leerlauf ist der Grafikadapter mit etwa 37 dB(A) deutlich zu hören. Der Grund ist aber nicht die Kühlung der Grafikkarte, da sich hier die Lüfter im Leerlauf bis zum Erreichen eines bestimmten Temperatur-Levels abstellen, sondern die Kühlung des Netzteils. Die dreht schon im Leerlauf hörbar auf. Das Notebook allein ist dagegen flüsterleise.
Unter Last steigt der Geräuschpegel je nach Grafikkarte auf bis zu 45,6 dB(A) an. Das ist alles andere als leise, aber noch immer leiser als das ASUS ROG Strix GL702VM mit eigener Grafikkarte, welches während unserer Tests sogar einen Schallpegel von satten 48,7 dB(A) erreicht. Bei der Leistungsaufnahme haben wir im Spielebetrieb je nach Grafikkarte zwischen 124,3 und 265,3 W gemessen, wobei die AMD-Karte klar das Feld anführt und die Notebook-Grafik deutlich sparsamer ist.